Auf ein Wort

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Haben Sie schon mal ausprobiert, wie wir uns selbst überlisten können?

Es gibt einen einfachen Trick. Wenn wir schlecht drauf sind und uns im Spiegel anlachen, vertreibt das alle schlechte Laune und allen Kummer und es geht gleich besser.

Probieren Sie es doch mal aus!

Wenn wir uns anlachen, sehen wir uns so, wie Gott uns sieht und wie er möchte, dass wir uns selber sehen: mit offenen Augen und mit positivem Blick. Hierzu habe ich einen Text von Pfarrer Lothar Klinges gefunden: "Unsere Welt ist nicht nur manchmal wie ein großer Zirkus."

Udo Jürgens sang einmal: "Lachen kann von Mensch zu Mensch so leicht eine goldene Brücke bauen. Wer hat das so oft wie du erreicht der Clown?"

Darum lasst uns jetzt einmal in die Schule des Clowns gehen. Im Lachen liegt eine Hoffnung, die stärker ist als jeder Schmerz. Lachen befreit und wirkt ansteckend. Also: Worin besteht das Geheimnis der Clowns, die uns lachen lassen?

1. Dem Clown passt seine Kleidung nicht, aber dennoch lächelt er.

Was er trägt, ist zu groß oder zu klein, zu weit oder zu eng, zu hell oder zu dunkel. Manch einer würde sich darüber ärgern oder sich verstecken oder sich schnell umziehen. Nicht so der Clown: Er lächelt darüber.

Mit einem Lächeln kämen auch wir über vieles hinweg, was uns im Alltagsleben nicht passt, wenn die Situation in der Schule oder im Beruf bedrückend ist oder die verpasste Chance zum Umplanen zwingt. Es mit einem Lächeln tragen oder ertragen, obwohl es uns nicht passt, ist die beste Lösung! Und wer das schafft, ist erwachsen und reif und innerlich frei. Lernen wir es vom Clown: Obwohl er in vieles hineingerät, was ihm »nicht passt«, er verliert sein Lächeln nicht.

2. Der Clown hat zuletzt immer das Lachen auf seiner Seite.

Bei vielen Nummern im Zirkus erscheint er als Tollpatsch, dem zunächst alles danebengeht und der oft der Dumme ist. Von seinem Partner wird er reingelegt und übers Ohr gehauen. Aber zuletzt ist der Clown immer der Klügere nach dem Motto: Wer zuletzt lacht, der lacht am besten.

Wurde nicht auch Jesus übel mitgespielt, wenn wir daran denken, wie undankbar die Menschen letztlich waren, denen er geholfen hatte? Wo waren sie denn in dem Scheinprozess, der ihm das Todesurteil brachte? Und dann ganz zum Schluss, als seine Jünger sich ängstlich und verunsichert einschließen und davonmachen wollten, da triumphiert er in seiner Auferstehung. […]

4. Der Clown kennt die Traurigkeit, verzweifelt aber nicht daran und lässt sich von ihr nicht bestimmen.

Charlie Rivel, einer der größten Clowns (1896-1983) erinnert sich an seinen Auftritt am Sterbetag seiner Mutter. Er schreibt in seiner Selbstbiographie (Heyne Verlag 1979): »Ich trat damals im Cirque Royal in Brüssel auf und beherrschte mich so lange, bis ich im Schutz der Maske in der Manege stand. An diesem Tag brauchte ich keine Tränen zu spielen. Keiner merkte, wie mir ums Herz war. Die Leute lachten wie immer.« (Charlie Rivel beherrschte das gespielte Weinen so echt, dass sich einmal ein Kind von der Mutter losriss, auf ihn zulief und ihm tröstend seinen Schnuller gab.)

Der Clown:

Seine Kleidung passt ihm vorn und hinten nicht, aber dennoch ist er fröhlich.

Der Clown hat zuletzt die Lacher immer auf seiner Seite.

Der Clown fällt oft hin, aber nichts hält ihn davon ab, immer wieder aufzustehen.

Der Clown kennt die Traurigkeit, lässt sich aber von ihr nicht bestimmen.

Ein Clown lebt im »Trotzdem«.

Diese Tugenden im Trotzdem des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe sind jedem Menschen geschenkt und in jedem steckt ein Clown.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein frohes, wunderbares und gesegnetes Fastnachtswochenende!

Helau!

Ihre Juliane Schaad

Pastoralreferentin

St. Martinus Hattersheim

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