Leserbrief ISEK und der Verkehr in Weilbach

Werner Siebel hält dem Foto von Bernd Zürn, das eine leergefegten Frankfurter Straße zeigte, diese Aufnahme von Montagnachmittag entgegen.

Seit etlichen Jahren setzt sich „Weilbach wehrt sich“ (WWS) für den Bau der Umgehungsstraße ein. Von Seiten der Stadt heißt es immer wieder, die Planungen seien am Laufen, wenngleich WWS skeptisch ist, dass sie auch mit dem notwendigen Nachdruck verfolgt werden. Und dann kommt der Leserbrief von Herrn Zürn, in dem er mit einem Bild von der fast autofreien Frankfurter Straße und mit dem Hinweis auf das von ISEK als positivem Beispiel genannte Rudersberg nachweisen will, dass die Umgehungsstraße nicht notwendig ist.

Das Engagement von Herrn Zürn für die Natur und den Umweltschutz in allen Ehren, aber sein Leserbrief mit dem dazu veröffentlichten Bild in der FZ vom 3. Februar ist eine Provokation. Da wird ein Bild von der Ortsdurchfahrt von Weilbach fast ohne Autos gezeigt - ohne Angabe des Zeitpunktes, als es aufgenommen wurde – , das jeder Realität Hohn spricht. Die alltägliche Wirklichkeit zeigt das von WWS aus der gleichen Perspektive aufgenommene Bild mit Zeitangabe. Mit seinem Bild will Herr Zürn suggerieren, dass eine Umgehungsstraße für Weilbach unnötig ist. Das grenzt an Manipulation. Sicher gibt es in der Frankfurter Straße Situationen wie die von Herrn Zürn fotografierte, aber wann und wie viele Minuten am Tag sieht es dort so aus?

Natürlich wäre es schön, wenn in Weilbach die Vorschläge des ISEK umgesetzt werden könnten. Wer allerdings die darin enthaltenen Vorschläge aufmerksam liest, muss immer wieder feststellen, dass ihre Verwirklichung nur dann möglich ist, wenn der Verkehr aus Weilbach verschwunden ist.

Es wäre auch erfreulich, wenn Weilbach dem vom ISEK propagierten Beispielort Rudersberg in Baden-Württemberg folgen könnte. Allerdings sind die Voraussetzungen dort ganz andere als hier: Durch Rudersberg führt eine Landesstraße, die L1080. Durch Weilbach führen zwei gebündelte Bundesstraßen, die B40 und die B519, sowie zwei Landesstraßen, die L3366 und die L3265. Laut Auskunft des Bürgermeisters von Rudersberg fuhren durch seinen Ort vor der Umgestaltung täglich zwischen 10.000 und 12.000 Autos, davon fünf bis sechs Prozent LKW. Durch Weilbach fahren über 22.000 Autos, davon über 1000 LKW jeden Tag. Heute fahren durch Rudersberg zwischen 7.000 und 9.000 Autos.

Wenn Weilbach also ein zweites Rudersberg werden soll und die Vorschläge von ISEK umgesetzt werden sollen, muss die Umgehungsstraße schnellstmöglich gebaut werden, denn ohne diese sind die guten Vorschläge des Entwicklungskonzepts nicht umsetzbar, wie in dem Konzept wiederholt ausgeführt wird. Außerdem muss der Verkehr von der B40 über eine Tangente an Bad Weilbach vorbei auf die B519 und dann weiter auf die Umgehung, die zur Zeit geplant wird, geführt werden. Nur so kann sich in Weilbach etwas zum Besseren wenden.

Werner Siebel

Weilbach wehrt sich e.V.

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