"Genau das, was wir brauchen"

Hospiz Lebensbrücke durfte Stiftungspreis "Helfen in Not" entgegennehmen

An seinem Geburtstag verteilt Kurt-Jochem Graulich stets Geschenke. Den Stiftungspreis von 5000 Euro erhält in diesem Jahr das Hospiz Lebensbrücke, für das Leiterin Christa Hofmann in den Büroräumen des Baustoff-Centers die dazugehörige Trophäe und den Scheck entgegennahm.

Seine Geburtstage zu feiern, und sei es der 75., dazu hat Kurt-Jochem Graulich einfach keine Zeit. Andere sollen nämlich im Mittelpunkt stehen. Gratulationen nimmt der Baustoffhändler natürlich erfreut zu Kenntnis, aber dann geht es um die gute Tat. Die erstmals im Jahr 2000 vorgenommene Verleihung des Stiftungspreises der Kurt-Graulich-Stiftung „Helfen in Not“ ist seit 21 Jahren der prägende Bestandteil von Kurt-Jochem Graulichs Ehrentagen.

Der übliche, feierliche Rahmen in der Stadthalle war im zweiten Jahr hintereinander nicht möglich, stattdessen wurde erneut im Baustoffcenter am Höllweg zur Tat geschritten. Empfänger des Geldpreises in Höhe von 5000 Euro ist in diesem Jahr das Flörsheimer Hospiz „Lebensbrücke“, dessen Leiterin und Geschäftsführerin Christa Hofmann den Scheck und den ebenso dazugehörenden Pokal entgegennehmen durfte.

Ein mächtiger Siegerpokal wie man ihn sonst eher von großen Sportveranstaltungen kennt ist es, den die Ausgewählten da mitzunehmen haben. Aber für Graulich sind die Preisträger, die er und sein Stellvertreter Jürgen Sievers als Stiftungsvorstand zusammen mit den fünf Kuratoriumsmitgliedern auswählen, wahre Sieger des Alltags. „Das Hospiz ist genau das, was wir brauchen und unterstützen wollen“, sagte Graulich.

Er verwies darauf, dass Hofmann schon bei der Planung und dem Bau der am 1. Oktober 2011 eröffneten Einrichtung in der Dalbergstraße engagiert gewesen sei, aus dieser Zeit rührten die ersten Kontakte zwischen Stiftung und der späteren Leiterin des Hauses, die nebenbei auch noch dem Hospizverein vorsitzt. Dieser war bereits 2001 als zweiter Preisträger überhaupt ausgezeichnet worden, nun die eigene Einrichtung, die erst zehn Jahre später eröffnete.

Bei der Graulich-Stiftung gehen monatlich rund 50 Spendengesuche ein, von denen das Kuratorium sich rund 30 näher anschaut. Denn der Stiftungspreis ist lediglich das Top-Event, still und leise verteilt „Helfen in Not“ viele kleine Hilfen an gemeinnützige Initiativen, die in der Regel zwischen 200 und 500 Euro umfassen. So erhält das Hospiz, rechtlich eine gemeinnützige GmbH, mit seinen zwölf Zimmern und 33 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine monatliche Förderung durch die Stiftung von jeweils 250 Euro für den Verein und die Einrichtung.

Das Hospiz kann den Extraschub durch den Stiftungspreis aber sehr gut gebrauchen, wie Hofmann, selbst Mitglied des Kuratoriums, erläutert. Zwar werden 95 Prozent der laufenden Kosten für die Einrichtung von den Krankenkassen übernommen. Aber die selbst aufzubringenden fünf Prozent über Spenden in die Kasse zu bekommen, ist eine Herausforderung, der sich die Leitung des Hospizes stellen muss – und durch Corona wurde diese Aufgabe zuletzt nicht gerade einfacher. Das Stiftungsgeld, erläutert Hofmann, wird daher nicht für besondere Projekte oder Anschaffungen eingesetzt, sondern fließt in den laufenden Betrieb.

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