Wasser aus den Bächen ist tabu

Wegen sinkender Pegel: Entnahmeverbot gilt seit Dienstag

Der Schwarzbach ist schon seit Juni ausgetrocknet.

Seit Dienstag (12.) darf bis auf Weiteres aus den Bächen im Main-Taunus-Kreis kein Wasser entnommen werden. Wie Landrat Michael Cyriax und Erste Kreisbeigeordnete Madlen Overdick mitteilen, hat der Kreis dazu eine Allgemeinverfügung erlassen. Hintergrund sind bedrohlich sinkende Wasserstände durch Hitzewellen und zu geringen Regens. Geschöpft werden darf weder mit Pumpen noch mit Handgefäßen. Weidetiere dürfen aber weiterhin an den Bächen getränkt werden.

Wie Overdick erläutert, sind bereits die Oberläufe mancher Bäche ausgetrocknet. Schon geringe Wasserentnahmen könnten das ökologische Gleichgewicht der Bäche insgesamt aus dem Lot bringen. Häufig seien Stufen ins Ufer gebaut worden, Bachsohlen seien abgegraben oder Bäche aufgestaut worden, weil dort schon viel zu wenig Wasser für Pumpe oder Gießkanne floss. An Gärten summierten sich diese immer verbotenen Eingriffe schnell. „All das schadet dem ökologischen Gleichgewicht am Gewässer“, fasst Overdick zusammen.

Die Umweltdezernentin rät, möglichst Regenwasser zum Gießen zu sammeln. Gewässert werden sollte am besten nur frühmorgens oder spätabends. Brunnen sollten nicht durch zu starke Entnahmen überlastet werden. Gartenbrunnen müssten beim Main-Taunus-Kreis angemeldet und fachgerecht gebaut werden.

Trinkwasser sollte verantwortungsbewusst genutzt werden. Wasser, mit dem Obst und Gemüse gewaschen wurde, könnte etwa noch als Gießwasser genutzt werden. Wie Schwimmbecken am besten befüllt werden, sollten die Besitzer mit ihren Wasserversorgern abstimmen. „Wir alle können etwas tun, um Wasser zu sparen und das Ökosystem zu schützen“, fasst Overdick zusammen.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X