Eine außergewöhnliche Schachwoche

Paula Ruppert vom SC Flörsheim bei den Deutschen Meisterschaften

Paula Ruppert erreichte bei den Deutschen Meisterschaften in Magdeburg Platz 84.?(Foto: privat)

 

(al) – Mit den Deutschen Einzel-Meisterschaften der Jugend hat Paula Ruppert vom Schachclub Flörsheim neuerlich ein aufregendes Schachturnier bestritten. Die besten Spieler aus dem ganzen Land, ihre Betreuer und Eltern erlebten in Magdeburg ein „Event“ der Extraklasse, was man bei einer Randsportart wie Schach in dieser Eindrücklichkeit nicht erwarten würde. Allein die gigantische und stimmungsvolle Eröffnungsfeier mit rund tausend Teilnehmern (darunter die etwa 300 Spieler) im Vier-Sterne-Hotel Maritim bot einen unvergesslichen Abend. Repräsentanten der Bundesländer marschierten hinter ihren Fahnenträgern in den Saal, und auch Paula Ruppert hatte dieses aufregende Vergnügen.

 

Als die Deutschen Meisterschaften 2014 offiziell für eröffnet erklärt waren, glich der Saal einem Hexenkessel. Allen war die Vorfreude auf eine außergewöhnliche und spannende Schachwoche anzusehen.
Die Partystimmung musste am nächsten Morgen der Konzentration weichen. Alle Energie floss nun in das wichtigste und stärkstbesetzte Turnier in Deutschland. Neben den Spielen standen Training und Partieanalysen auf der „Tagesordnung“ – Schach pur.
Paula Ruppert war von Beginn an in einer Außenseiterrolle. Ein Jahr zuvor war sie in der Altersklasse U10 noch Fünfte bei den Mädchen geworden. In Magdeburg spielte sie in der U12 und nahm auf der Setzliste unter 94 Teilnehmern nur Platz 83 ein. Vater Wolfgang Ruppert, der Vorsitzende des Schachclubs, nahm also den Druck raus. Unbeschwert wollte Paula ein möglichst gutes Schach spielen und in den für sie optimal laufenden Partien versuchen, den einen oder anderen Überraschungspunkt zu holen. Nach einer Woche mit Höhen und Tiefen in elf Partien hatte die Flörsheimerin einen durchaus respektablen „Score“ erzielt: Zwei Siege und vier Remis bei fünf Niederlagen. Das brachte Platz 84 im Gesamtergebnis und Platz 25 in der Mädchenwertung. Stolz war Paula Ruppert, als ihre neue DWZ (Deutsche Wertungsziffer) bekannt gegeben war. Sie hatte 48 Punkte dazugewonnen, in Magdeburg also deutlich über ihrem seitherigen Leistungsniveau gespielt. Die größte Belohnung dafür war freilich, dass die Flörsheimerin nun Trägerin einer internationalen ELO-Zahl ist.
Der SC-Vorsitzende Wolfgang Ruppert hat gleich wieder große Ziele ausgegeben: „Natürlich werden wir alles daransetzen, dass Flörsheim auch im nächsten Jahr wieder bei der Deutschen Meisterschaft vertreten sein wird. Ich denke, die Chancen sind durchaus gut. Mit Paula, Samuel und Jonathan haben wir gleich drei sehr talentierte Schachspieler in unserem Verein.“
Jonathan Klee und Samuel Weber haben das Zeug (genau wie Paula Ruppert), sich auch 2015 für die DM zu qualifizieren. Allein die Qualifikation wäre schon ein herausragender Erfolg.

Triumph in Gernsheim
Beim Jugend-Open in Gernsheim, mit rund 200 Teilnehmern eines der größten Jugendturniere in Deutschland, trumpften die beiden Flörsheimer Nachwuchsspieler großartig auf. In einem sehr stark besetzten A-Open schaffte Samuel Weber mit nur einer Niederlage und einem Remis in sieben Runden nur einen Platz hinter dem starken Lars Meier (mit einer Deutschen Wertungsziffer über 2.000) den zwölften Rang. Damit gewann der 12-Jährige die Altersklasse der U14. Außerdem wurde er Ratingzweiter bei den Spielern mit weniger als 1.800 DWZ.
Auch Jonathan Klee spielte im B-Open ein hervorragendes Turnier. Er schaffte fünf Siege in den sieben Runden und damit Rang 13 unter 115 Teilnehmern. Das brachte ihm eine um 49 Punkte höhere Deutsche Wertungsziffer.

 

 

 

 

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