Starker Beginn, harter Lerneffekt im sechsten Saisonspiel: Mit veränderter Anfangssieben von Trainer Fritz-Peter Schermuly startete die HSG Hochheim/Wicker II gegen die SG Wehrheim/Obernhain aggressiv, führte früh und setzte die Gäste unter Druck. Doch im Verlauf fehlten Stabilität im Rückraum und die Ruhe im Angriff. Endstand: 30:35 (13:17) - die BOL ist ein anderes Pflaster.
Mutige Deckung mit zwei Gesichtern
Die HSG verteidigte hoch und aktiv, trat gegen den Rückraum früh heraus und wollte Ballgewinne erzwingen. Phasenweise funktionierte das, doch hinter der ersten Linie taten sich Lücken auf. Wenn der Rückzug nicht sofort stand oder die Abstimmung im Mittelblock hakte, kam Wehrheim/Obernhain zu einfachen Treffern – genau die Momente, die den anfänglichen Rhythmus brachen.
Der Knick
Nach gutem Auftakt kippte das Spiel rund um die Halbzeit. Die Gäste fanden vermehrt Lösungen über die zweite Welle und nutzten Hochheimer Unsauberkeiten in der Staffelung. Die HSG blieb zwar mehrfach in Reichweite, verlor aber in wichtigen Sequenzen den Faden.
Moral bis zum Schluss
Aufgegeben hat die Mannschaft nicht. Die Deckung blieb mutig, vorne suchte die HSG konsequent die Lücken. Positiv: Viele Spieler bekamen Minuten – Breite genutzt, die Energie stimmte. Wichtig: Nik Schmidt war wieder dabei und übernahm Verantwortung, vom Punkt sicher. Schmerzlich: Tim Müller fehlte als wurfgewaltiger Spieler. In engen Phasen merkte man die fehlende Abwehrarbeit und das fehlende Tempomanagement.
Einordnung
Das Ergebnis ist ärgerlich, weil mehr drin war. Der Matchplan – hoch verteidigen, Druck erzeugen – war im Kern richtig, das Risiko jedoch teuer erkauft. Entscheidend war nicht die Idee, sondern die Fehlerquote: Im letzten Drittel leistete sich die HSG zu viele Ballverluste und falsche Entscheidungen im Positionsangriff. Genau daraus resultierten Gegenstöße und die endgültige Entscheidung. Coach Fritz-Peter Schermuly fand nach Spielschluss lobende Worte für die Gäste, deren Leistung er neidlos anerkannte.
Fazit
Mut, Tempo, viele Einsatzminuten – die Richtung passt. Die BOL verzeiht jedoch keine Wegwerf-Bälle und Fehlentscheidungen in der Crunch-Time. Dreht die HSG an Effizienz und Abstimmung, kippen genau solche Partien bald auf die richtige Seite. Mit 4:8 Punkten steht das Team aktuell im unteren Tabellendrittel auf Rang elf.
Ausblick
Das nächste Spiel bestreitet die HoWi-Zweite am Samstag, 15. November, um 15 Uhr in der Georg-Hofmann-Halle zu Hochheim gegen die Oberliga-Absteiger und aktuellen Tabellenführer von der TG Kastel. Die Mannschaft freut sich über lautstarke Unterstützung vieler Fans bei diesem Derby gegen den Nachbarn, mit dem man in der A-Jugend eine erfolgreiche Spielgemeinschaft bildet!
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