Antworten auf nie gestellte Fragen

Ein amüsanter Abend mit Frank Fischers „Deutsh als Fremdsprache“

 

HATTERSHEIM (idl) – Sein Namensvetter Ottfried Fischer hält ihn für „den Geheimtipp der deutschen Kabarettszene“. Wirft man einen Blick in die künstlerische Vita von Frank Fischer, ist man geneigt, das „Geheim“ zu streichen, denn der Comedian räumte bereits zahlreiche Kabarettpreise ab, unter anderem den „Prix Pantheon“, den „Fränkischen Kabarettpreis“, den „FFN Comedy-Award“ und die „Goldene Weißwurscht“, um nur eine kleine Auswahl zu nennen.
Am vergangenen Freitag war der Mann mit der markanten Stirn zum Ausklang der Hattersheimer Kabarett-Tage im Posthofkeller zu Gast und trat mit seinem Programm „Deutsh als Fremdsprache“ den Beweis an, dass er sich nicht nur die „Heilbronner Lorbeeren“ rundum verdient hat.
Die große Politik ist Frank Fischers Thema nicht, dieses Themenfeld überlässt er lieber seinen Kollegen. Seine Hauptsorge gilt der deutschen Sprache, deren Umgang er meisterlich beherrscht. Aber auch der Rest der Nation? In dieser Frage sind Zweifel angebracht, wenn man sich vor Augen und Ohren hält, dass inzwischen selbst Deutsche im Fernsehen aufgrund ihres starken Dialekts untertitelt werden müssen.
Fischer schwadroniert gekonnt über die scheinbaren Kleinigkeiten und Nichtigkeiten des Alltags, gibt fleißig Antworten auf nie gestellte Fragen. Wer zum Beispiel mag wohl die 7/8-Hose erfunden haben? „Warum hat es so ein Kleidungsstück zu einer festen Größe in der Welt der Mode gebracht? Früher nannte man so etwas Hochwasserhosen und wenn man eine trug, hat man sich geschämt. Was kommt wohl als nächstes?“, sinniert Fischer und sagt uns den 1 1/3-Pullover voraus.
Der erfolgreiche Teilnehmer eines Lachseminars – „da habe ich gelernt meinen eigenen Namen zu lachen“ – poltert nicht im Stile eines Schramm oder Priol. Wo andere zubeißen, da spöttelt er lieber – gekonnt und unterhaltsam. Das Publikum hatte seinen Spaß an der „Deutshstunde“ und amüsierte sich über treffliche Parodien wie ein Lindenberg-Grönemeyer-Duett. Ein amüsanter Abend. Nicht mehr, aber auch kein bisschen weniger.
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