Auszeichnungen für langjährige Kommunalpolitiker und Ehrenbeamte

Feierliche Ehrungsmatinee am vergangenen Samstag in der Hattersheimer Stadthalle

Bürgermeister Klaus Schindling hieß die Gäste im Foyer der Stadthalle am Samstagvormittag herzlich willkommen.

Es war mal wieder Zeit in Hattersheim für eine Veranstaltung mit dem Zweck, gegenüber verdienten Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitikern sowie Ehrenbeamten, die sich in besonderem Ausmaß über viele Jahre hinweg um die Stadt Hattersheim am Main verdient gemacht haben, Respekt und Anerkennung zum Ausdruck zu bringen. Immer wieder wurden derartige Ehrungsmatinees auch schon in der warmen Jahreszeit unter freiem Himmel im Bürgergarten des Nassauer Hofes ausgerichtet, diesmal wählte man - Ende November aus guten Gründen - das Foyer der Stadthalle als Schauplatz.

Nach dem musikalischen Auftakt von Fabian Besso am Klavier, der die gesamte, etwa zweistündige Veranstaltung immer wieder mit wohlklingenden Darbietungen auflockerte, begrüßten Bürgermeister Klaus Schindling und Stadtverordnetenvorsteher Georg Reuter das versammelte Publikum, inklusive der zu Ehrenden. Schindling hielt es für wichtig, einmal innezuhalten und sich vor Augen zu halten, was die Hattersheimer Stadtgesellschaft so ausmacht; so bunt, so tolerant und so "einzigartig im Main-Taunus-Kreis". Die Antwort darauf liefern diejenigen, die an einem Tag wie diesem geehrt werden: Die zu Ehrenden aus dem hauptamtlichen Bereich ebenso wie aus dem ehrenamtlichen Bereich, und ganz besonders die beiden Preisträger des Löwen- und Lilienpreises. Dessen Verleihung fand diesmal doppelt statt, weil sie zwischenzeitlich wegen der Corona-Pandemie ausfallen musste.

Große Leistungen eines großen Vereins

Und mit der ersten Verleihung des Löwen- und Lilienpreises fing der Ehrungsreigen an diesem Tage dann auch an. Bürgermeister Klaus Schindling beschrieb den Turnverein 1886 Okriftel e.V., kurz TVO, als "Verein, der unglaublich vielen Menschen Heimat bietet" für Gesundheitsvorsorge, Fürsorge und sportliche Aktivität, angefangen mit dem Kinderturnen über viele weitere Betätigungsmöglichkeiten bis hin zur Leichtathletik, wo der Verein sehr große Erfolge zu verzeichnen hat. Über 1.600 Mitglieder gehören dem TVO aktuell an, und der Verein leistet damit Großes im Bereich des Breitensports, der Betätigung von Kindern und Jugendlichen, aber auch in Sachen Prävention. Er bringt die jungen Menschen "weg von den Daddelkisten", so Schindling, und hinein in eine Gemeinschaft, was einen enormen Wert für die gesamte Gesellschaft habe, und deshalb sei der TVO auch für die Bürgerinnen und Bürger aus der Stadt nicht wegzudenken.

Der Löwen- und Lilienpreis ist auch verbunden mit einem Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro, und den symbolischen Scheck nahm die Delegation des TVO, angeführt vom Stellvertreter des Vorsitzenden Manuel Odey, dankbar entgegen, ebenso wie die Urkunde, Blumensträuße und Sekt als Präsent.

Helfer, Kümmerer, Ansprechpartner

Die zweiten Preisträger des Löwen- und Lilienpreises haben sich insbesondere im sozialen Bereich um die Stadt Hattersheim verdient gemacht. Die sich mittlerweile im Ruhestand befindliche Heike Bülter und ihr Nachfolger Eberhard Roth vom Stadtteilbüro haben sich gekümmert, helfende Hände gereicht und waren (bzw. sind) Ansprechpartner für diejenigen Menschen, "die mit irdischen Gütern nicht so gesegnet sind", wie es der Bürgermeister formulierte, und die integriert werden wollen und auf diesem Wege Fürsprache, Mithilfe und Nächstenliebe benötigen. 23 Jahre lang leistete Heike Bülter Dienst am nächsten in der sozialen Stadt, sie hat Projekte entwickelt, mit den unterschiedlichen Zielgruppen gearbeitet und dazu beigetragen, dass sich die Siedlung zu einem beispielgebenden Projekt für die gesamte Umgebung entwickelt hat. Schindling lobte, dass man dort eine "sehr, sehr gute Gemeinschaft" habe, die sich "prima in unsere Stadt einfügt und integriert". Und dies war nur mit viel Engagement, Leidenschaft und der nötigen Standhaftigkeit möglich.

Eberhard Roth leitet nun seit dem vergangenen Jahr das Stadtteilbüro. Bürgermeister Schindling attestierte ihm, dass er in der Siedlung jeden kennt und er dort auch jedem bekannt sei. Insbesondere auf Kinder und Jugendliche treffe dies zu, und dafür hat Roth in den vergangenen Jahren viel Zeit investiert, um als Ansprechpartner, Anlaufstation und Kümmerer anerkannt zu sein und fungieren zu können. Dazu zählte auch, dass er gemeinsame Freizeitaktivitäten organisierte und Projekte ins Leben rief. Roth lege großen Wert auf Teilhabe und ein gutes Miteinander und habe dies stets selbst vorgelebt, und des halb sei er "der beliebteste Mensch in der Siedlung", so der Rathauschef - der gar nicht daran denken mag, dass dieser irgendwann vielleicht auch mal in den Ruhestand gehen könnte.

Heike Bülter und Eberhard Roth kündigten in ihrer kurzen Dankesrede an, das Preisgeld für den Löwen- und Lilienpreis an den Förderverein der Familienoffensive spenden zu wollen. Schließlich konnten sich noch alle Empfänger dieses Preises in das Goldene Buch der Stadt eintragen.

Engagement für Brandschutz und Kommunalpolitik

Stadtverordnetenvorsteher Georg Reuter zitierte in seiner Begrüßungsrede den amerikanischen Philosophen Elbert Hubbard: "Eine der seltensten Befähigungen ist die Befähigung, Befähigung anzuerkennen." Eine derartige Befähigung kann man der Stadt Hattersheim angesichts der feierlichen Ehrungsmatinee mühelos attestieren, und als nächstes wurden insgesamt fünf Rathausplaketten verliehen. Drei davon gingen an Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, als da wären Uwe Schabel (Bronze), Daniel Zepf (Silber) und David Tisold, der die Rathausplakette in Gold erhielt, ebenso wie den Titel "Ehrenstadtbrandinspektor".

Und auch ehrenamtliche Kommunalpolitiker wurden für ihr jahrelanges Engagement gewürdigt. So erhielt der SPD-Fraktionsvorsitzende Dr. Marek Meyer die Rathausplakette in Bronze. Seit zehn Jahren gehört Dr. Meyer nun schon der Stadtverordnetenversammlung an, und Stadtverordnetenvorsteher Georg Reuter hob insbesondere dessen Eigenschaft als "ehrlicher und solider Redner" hervor, der großen Wert auf eine harmonische Debattenkultur lege.

Bereits seit 2003 ist die Sozialdemokratin Melanie Jürgens-Schumacher im Stadtparlament aktiv, und sie bekam an diesem Tage die Rathausplakette in Gold verliehen. Jürgens-Schumacher zeichne sich Georg Reuter zufolge durch ihr soziales Engagement aus, und auch ihre Aktivitäten beim Carneval Club Mainperle (CCM) fanden Erwähnung.

Den Abschluss der feierlichen Veranstaltung bildeten zwei Verleihungen von Urkunden für langjährige Ehrenamtliche Tätigkeit. Bernd Seel (CDU) aus Eddersheim war 30 Jahre lang Mitglied der Stadtverordnetenversammlung und verabschiedet sich nun in den Ruhestand. Georg Reuter würdigte insbesondere auch sein Wirken als Stadtrat und stellvertretender Stadtverordnetenvorsteher und sein Engagement als Vereinsringvorsitzender. Stets habe er dabei "viel Idealismus und Herzblut" an den Tag gelegt.

Und für gar 35-jährige ehrenamtliche Tätigkeit wurde schließlich Gudula Winterstein (SPD) gewürdigt. Sie steht in einer Linie mit ihrem Großvater Ladislaus und ihrem Vater Norbert Winterstein, die beide als Bürgermeister in Hattersheim tätig waren. Mit einem Zitat von Albert Einstein brachte Stadtverordnetenvorsteher ihr Wirken auf den Punkt: "Das Streben nach sozialer Gerechtigkeit ist das Wertvollste im Leben."

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