Die Berufsmesse wächst und wächst

Großer Andrang in der Stadthalle am vergangenen Donnerstag / Zahl der ausstellenden Arbeitgeber steigt weiter an

Viel Betrieb in der Stadthalle anlässlich der 3. Hattersheimer Berufsmesse. Allein über 500 Schülerinnen und Schüler der HBS beschäftigten sich mit den Angeboten der 43 Aussteller.

Der Trend ist erfreulich positiv: Zum dritten Mal nach 2019 und 2022 fand am vergangenen Donnerstag, 12. Oktober, in der Stadthalle die Hattersheimer Berufsmesse statt. Im September 2019 konnte man der damals noch brandneuen Messe dazu gratulieren, erfolgreich aus den Startlöchern gekommen zu sein: Neben dem Gewerbeverein Hattersheim e.V. und der Stadt Hattersheim stellten sich damals in den Räumlichkeiten der Heinrich-Böll-Schule (HBS) immerhin 16 hiesige Unternehmen vor und brachten den Schülerinnen und Schülern aus dem Hauptschul-, Realschul- und Gymnasialzweig ihre jeweiligen Ausbildungsangebote näher.

Bei der zweiten Auflage im vergangenen Jahr war das Interesse nach der Corona-Zwangspause bereits ungleich größer: Man zog mit der Veranstaltung in die frisch sanierte Stadthalle um, und diese erwies sich keineswegs als überdimensioniert: Etwa 250 Schülerinnen und Schüler der HBS, bei denen der Schulabschluss immer näher rückte, tummelten sich rund um die vielen Stände von nunmehr bereits 35 Firmen und Institutionen - teils aus Hattersheim, teils aus dem Umland.

Die 3. Hattersheimer Berufsmesse konnte nun direkt die nächste enorme Steigerung vermelden: Die Zahl der teilnehmenden Unternehmen stieg erneut an, diesmal präsentierten sich schon 43 potenzielle Arbeitgeber, von lokalen Betrieben und Gastronomen bis hin zu Institutionen wie der Bundespolizei oder der Bundeswehr, und natürlich zeigten auch große Konzerne aus den unterschiedlichsten Branchen wie dem Einzelhandel oder der Energieversorgung Präsenz.

Und auch der Schülerandrang steigerte sich enorm: Zwischen 8 Uhr und 17.30 Uhr wurden über 500 Schülerinnen und Schüler erwartet, die nacheinander in Gruppengrößen von circa 100 Personen unter Begleitung von Lehrkräften die Berufsmesse besuchten. An der Heinrich-Böll-Schule wurde der Besuch der Messe im Unterricht eindringlich vorbereitet, damit die Schülerinnen und Schüler durch gezielte Fragen an Unternehmen auch schnell die wichtigsten Informationen für sich herausfinden konnten. Darüber hinaus hatten alle eine eigene Visitenkarte in Form eines kurzen Lebenslaufs dabei, damit auch die Aussteller ihre potenziellen neuen Auszubildenden möglichst gut und fix kennenlernen konnten. Und natürlich bestand auch für interessierte Schülerinnen und Schüler abseits der HBS die Möglichkeit, sich ab 15.30 Uhr vor Ort ein Bild über die angebotenen Ausbildungsmöglichkeiten zu verschaffen.

Auf eine offizielle Begrüßungszeremonie samt Ansprache des Bürgermeisters wurde diesmal bewusst verzichtet: Die Jugendlichen sollten sich lieber ohne Umschweife mit den Angeboten der ausstellenden Firmen, Unternehmen und Institutionen beschäftigen können. Statt dessen besuchte eine Delegation, angeführt von Bürgermeister Klaus Schindling und HBS-Schulleiter Dr. Dietrich Heither, die Messe. Man tauschte sich mit den Ausstellern freundlich aus und führte auch das ein oder andere Gespräch mit Schülerinnen und Schülern. Im Vorfeld äußerte Bürgermeister Schindling bereits seine große Freude darüber, dass sich ein "‚Who's Who‘ von Firmen aus unserer Stadt und der Region" in der frisch renovierten Stadthalle angemeldet hatte. Zudem richtete der Rathauschef seinen Dank an die Heinrich-Böll-Schule und die Stabsstelle Wirtschaftsförderung, bei der sich federführend Arne Döpker und Celina Sickmann um die Organisation dieser vorbildlichen Berufsmesse gekümmert haben.

Hochzufriedene Organisatoren

Arne Döpker zeigte sich hochzufrieden über die Resonanz der Aussteller in diesem Jahr. Die angesprochenen Unternehmen haben sich allesamt sehr interessiert gezeigt, ebenso Institutionen wie Caritas oder EVIM, die sich ebenfalls mit eigenen Ständen auf der 3. Berufsmesse präsentiert haben. "Manche haben das Thema auch schon so für sich entdeckt, dass sie selbst auf uns zugekommen sind", berichtete Döpker. Viele Repräsentanten der Aussteller näherten sich den Schülerinnen und Schülern aktiv auf Augenhöhe und wirkten mit ihren offen gestalteten Ständen sehr einladend. Es hatten sogar noch mehr Unternehmen Interesse an der Teilnahme bekundet, zum Teil recht kurzfristig, die aber einfach aus Platzgründen nicht mehr in der Stadthalle oder in deren Außenbereich untergebracht werden konnten.

Der Erfolg sorgt natürlich dafür, dass es aller Voraussicht nach im nächsten Jahr eine 4. Hattersheimer Berufsmesse geben wird, und es werden hoffentlich noch viele weitere Auflagen folgen. Die Berufsmesse soll als jährliche Veranstaltung etabliert werden, so Döpker, so dass Eltern mit ihren Kindern sich darauf verlassen können, dass es dieses Angebot sicher einmal pro Jahr in der Stadthalle geben wird.

Und man denkt dabei auch durchaus über die Stadtgrenzen hinaus: Vergleichbare Messen im direkten Umkreis gebe es aktuell nicht, da müsse man schon nach Frankfurt oder Wiesbaden fahren. Deshalb ist man auch schon aktiv auf andere Schulen aus dem Main-Taunus-Kreis zugegangen, eine konkrete Rückmeldung steht hierbei aber noch aus. "Wir wären da total offen", bekundet Arne Döpker und verweist auch auf die gute infrastrukturelle Vernetzung im MTK: Mit Bus und Bahn könnte man auch relativ leicht aus umliegenden Kommunen anreisen.

Sollte dies noch Fahrt aufnehmen, könnte sich Döpker grundsätzlich auch vorstellen, dass die Berufsmesse sich irgendwann einmal über mehr als nur einen Tag erstreckt - denn an diesem einen Donnerstag war die Stadthalle ja bereits ganztägig allein mit der Schülerschaft der HBS und weiteren hiesigen Interessenten sehr gut gefüllt. Man will aber erst einmal nach dem Prinzip "slow but steady" wachsen, sprich: Langsam, aber kontinuierlich.

"Ich persönlich nehme eigentlich nur Gewinner wahr", brachte Arne Döpker von der Stabstelle Wirtschaftsförderung sein positives Fazit auf den Punkt.

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