Cabaret à la surprise Weihnachtsspecial

Umjubelte Überraschungsshow am letzten Freitag in der ausgebuchten Hattersheimer Stadthalle

Großes Finale: An den Instrumenten links Leyers, rechts Wagner, weiter v.l.n.r. Falk Schug, Tobi Frankenthaler und Herr Schröder.

Die Open-Air Shows im Sommer, bei denen sich die Gäste auf je drei künstlerische Überraschungsdarbietungen aus den Bereichen Kabarett und Comedy freuen können, sind ein fester Bestandteil in Hattersheims Kulturwelt. So ist es nicht verwunderlich, dass die Stadthalle zum Weihnachtsspecial am vergangenen Freitag ausgebucht war. Die rund 350 Besucher konnten sich darauf verlassen, dass wirklich jeder auf seine Kosten kommen würde. Daniel Neumann vom Kulturforum Hattersheim hatte wieder erstklassige Künstler „eingekauft“, um die Zuschauerinnen und Zuschauer bestens zu unterhalten. Der Moderator des Abends, Falk Schug, hob die Leistung und die Bedeutung von Neumann für die Show hervor. „Seid froh, dass ihr hier den Daniel habt, denn wenn der ruft, dann kommen wir alle.“ Comedian Falk Schug, bekannt als Improvisationstalent, bediente am Freitagabend den etwas derberen Humor, vergas aber nie, das Publikum mit einzubeziehen. Gleich am Anfang beim Blick in das Publikum fiel ihm auf: „Oh, sind die alt hier.“ Bei der Frage nach dem Alter stellte sich heraus, dass die meisten zwischen 40 und 70 waren. Aber auch die „Alten“ bewiesen reichlich Humor und bereicherten den Abend durch ihr Lachen und ihren Applaus. Viola, neun Jahre alt, die mit ihren Eltern im Publikum saß, wurde von Schug direkt angesprochen. Recht hatte er, sein Beitrag, besonders in der zweiten Hälfte der Show, war nur bedingt für Kinder geeignet, ging es doch dabei um Selbstbefriedigung und Lust auf Sex beim Heimkommen im betrunkenen Zustand. Lacher und Applaus zeigten, dass das Publikum ein sehr tolerantes war und mehrheitlich Spaß an den Ausführungen hatte.

Drei Überraschungsgäste

Der erste Überraschungsgast des Abends war Tobi Freudenthal. Voller Energie und Komik berichtete er aus seinem Leben. Nun, im Alter von 40 Jahren, vermisst er schrecklich seine früher so vollen Haare. Die besten Rezepte gegen einen Alkohol-Kater tauschte er mit dem Publikum aus. Weiter fand er viel Zustimmung, als es um das Thema „Schnarchen“ ging. Sprichwörter, Aussprache von Begriffen, den Gebrauch des Wortes „Mahlzeit“ und die eigene Entwicklung in Richtung Eltern waren weitere Themen, die komödiantisch dargestellt wurden. Höhepunkt des Auftritts war der Bericht zum Besuch eines Spaßbades, als plötzlich auf der Rutsche wieder der zwölfjährige Tobi durchbrach.

Mit Musik ging es weiter im Comedyprogramm. Leyers & Wagner traten mit ihrer mitreißenden Musik-Comedy auf. Sie sind dafür bekannt, bei ihren Auftritten alle Register ihres musikalischen Könnens zu ziehen. Virtuos ließen sie Gitarre, Geige, Kontrabass oder Triangel erklingen und sangen dazu. Wagner stellte auf der Bühne einen politischen Flüchtling aus den USA dar, der von seinem Integrationshelfer (Leyers) in das richtige Verhalten in Deutschland eingewiesen wurde. Da die beiden Gäste bei einem Weihnachtsspecial waren, durfte natürlich auch ein Weihnachtslied nicht fehlen. Das ging dann so: „Morgen Kinder wird’s was geben, aber heute nicht.“ Ende. Beim Lied von Jürgen Markus „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben“, das auch im Robbie Williams Stil erklang, sang das Publikum freudig mit.

Den Abschluss des Abends, der viel zu schnell verging, machte Herr Schröder. Daniel Neumann vom Kulturforum Hattersheim freute sich sehr, dass es ihm gelungen war, diesen hochkarätigen und sehr begehrten Künstler zu engagieren. Er verriet, dass er ihn schon vor eineinhalb Jahren buchte. Johannes Schröder alias Herr Schröder ist studierter Deutschlehrer, wandte sich aber nach zwölf Jahren Schuldienst der Comedy zu. Geschichten, die er als Lehrer erlebt hatte, brachten das Publikum zum Lachen. Besonders spaßig war eine Klassenreise per Bus nach Barcelona. Aber auch sonstige komische Situationen waren zu belachen, beispielweise, wenn er schilderte, wie er die braven Schüler bei Klassenarbeiten durch Kopfschütteln oder hörbares Einsaugen der Atemluft aus dem Konzept brachte. Auch die Geschichte um einen neuen Kollegen, der als ehemaliger Bahnbeamter und Quereinsteiger in der Schule aus Gewohnheit grundsätzlich 30 Minuten zu spät in die Klasse kam, sorgte für große Heiterkeit.

Der Moderator Falk Schug beendete den unterhaltsamen Abend, indem er alle Künstler auf die Bühne bat. Er dankte allen an der Ausrichtung des schönen Abends Beteiligten. Dann rief er Daniel Neumann auf die Bühne. Das Publikum würdigte Neumans Engagement für das Cabaret à la surprise mit einem großen Applaus.

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