Das Rhein-Main-Gebiet leidet schon lange unter Fluglärm. Dass Fluglärm krank macht, ist unbestritten. Fluglärm kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlafprobleme verursachen sowie Angststörungen und Depressionen begünstigen. Fluglärm kann dazu führen, dass Kinder Konzentrationsprobleme haben und langsamer lesen lernen. Der BUND Hattersheim betrachtet das „Weiterentwickelte Betriebskonzept für den Flughafen Frankfurt“, das die Fraport AG und die Deutsche Flugsicherung (DFS) im Sommer ohne Einbeziehung der Fluglärmkommission vorgelegt haben, mit Sorge. Schon jetzt sind unsere Gemeinden hochbelastet. Würde das Konzept in der vorgelegten Form umgesetzt, wären die Gemeinden im Nahbereich des Flughafens zusätzlichen Lärmbelastungen ausgesetzt.
Um einen Überblick über die aktuellen Lärmbelastungen zu erhalten, schlägt der BUND Ortsverband Hattersheim vor, Lärmmessgeräte in den Ortsteilen zu installieren bzw. zu reaktivieren. Die Fluglärm-Messstation in Eddersheim ist aktuell inaktiv. Zu klären wäre, ob diese Station über das UNH wieder aktiviert werden könnte und ob weitere unabhängige Messstationen, auch zur Messung von Feinstaubbelastung, eingerichtet werden können. Diese könnten gegebenenfalls aus den Geldern des Regionalfonds finanziert werden. Das Gesetz über den Regionalen Lastenausgleich sieht vor, dass die bewilligten Mittel aus dem Regionalfonds, immerhin jährlich 70.000 Euro für Hattersheim, zur Abmilderung der Folgen von Fluglärmbelastung eingesetzt werden bzw. zur Verbesserung der Lebensqualität in den Kommunen.
Die Messwerte könnten dann auch als Basis für weitere Forderungen und eventuelle Einsprüche dienen. Anstatt die Region mit zusätzlichem Fluglärm zu belasten, sollte allerdings ein echtes Nachtflugverbot von 22 Uhr bis 6 Uhr erste Wahl sein.
Kommentare