Gestaltung fast abgeschlossen

Anlagen rund um den Platz der Deutschen Einheit im Schokoladenviertel ziehen Hattersheimer an

Bürgermeister Klaus Schindling (rechts) begrüßte am Tag der Deutschen Einheit viele Anwohner und Gäste zur offiziellen Übergabe der einzelnen Projekte rund um den Platz der Deutschen Einheit.
(Fotos: A. Kreusch)

HATTERSHEIM (ak) – „Das ist aber mal cool!“, fasste der stellvertretende CDU-Vorsitzende Michael Minnert die Gedanken einiger Gäste bei der Einweihung verschiedener Projekte rund um den Platz der Deutschen Einheit (zwischen Hugo-Hoffmann-Ring und Schokoladenring im Neubaugebiet „Schokoladenquartier“) am Tag der Deutschen Einheit in Worte, als zum Auftakt des Festes dort die „Big Feet Boys“ mit Gitarre, Percussion, Posaune und Megafon aufspielten. Die ungewöhnliche, ganz auf Mobilität eingestellt Musik der Band verbreitete trotz des nicht ganz so idealen Wetters auch unter den aufgespannten Regenschirmen sofort gute Laune und brachte alle zum Lachen und Mitswingen.

Schirmherr Bürgermeister Klaus Schindling begrüßte die zahlreichen Anwohner und Gäste aus der ganzen Stadt, die dabei sein wollten, als der neue Spielplatz, der Parkours-Platz, der Naschweg und die Ruhezone rund um den nun fast fertig gestellten Platz der Öffentlichkeit übergeben wurden. Er übergab das Wort danach gleich an die Erste Stadträtin. Karin Schnick begrüßte vor allem die Bewohner des Schokoviertels, hieß aber auch Mitglieder des Magistrats, der Stadtverordnetenversammlung und eine Abordnung des „Runden Tisches“ und des Stadtteilbüros aus der Siedlung sehr willkommen. Sie freute sich ganz besonders darüber, dass auch viele Kinder der Einladung gefolgt waren. Nachdem sie die vielen Pluspunkte des Schokoladenquartieres (unter anderem die Nähe zum S-Bahn-Anschluss, die gute Busanbindung, die zentrale Energieversorgung, die guten Einkaufsmöglichkeiten und die Kinderbetreuung) aufgezählt hatte, gab sie ihrer Hoffnung Ausdruck, die Anwohner mögen sich dort zu Hause fühlen und gerne im Schokoladenviertel leben. „Die Außenflächen der meisten Grundstücke hier sind nicht sehr groß, daher war es uns auch besonders wichtig, Flächen hier vorzusehen, die von allen gemeinsam genutzt werden können“, erläuterte die Erste Stadträtin die Gedanken, die dazu geführt hatten, dass es im Quartier nun verschiedene Möglichkeiten zur Begegnung für alle Generationen gibt.

So sind im Schokoladenquartier Bereiche zum Ausruhen, Lesen, Picknicken, Pflanzen und Ernten und natürlich auch zum Spielen entstanden. Eine Besonderheit ist dabei, dass die Anwohner auch an verschiedenen Stellen Pflanzen auf öffentlichen Anlagen oder an Wegen finden, die abgeerntet werden dürfen, wie etwa das Obst am „Naschweg“, die Trauben an der Lärmschutzwand oder die Kräuter, mit denen die Hochbeete in der Nähe des öffentlichen Bücherschrankes bepflanzt werden sollen. Auf mehr als 5000 Quadratmetern Freifläche wurden im Schokoladen-Viertel etwa 2500 Quadratmeter Rasen gesät und achtzehn, zum Teil große, Schatten spendende Bäume gepflanzt.

Die Erste Stadträtin stellte gerne den Geschichtsverein Hattersheim, der im Alten Werkstattgebäude ein Museum einrichten wird, und die Reha-Werkstatt der EVIM, welche eine neues Gebäude neben dem Einkaufszentrum baut und das ehemalige Pförtnerhäuschen dabei integriert, als „neue Nachbarn“ vor, deren Vertreter während der Veranstaltung ebenso wie Herr Wiese von der Real Grundbau für Fragen zur Verfügung standen.

Besonderen Dank sprach Karin Schnick dem städtischen Referat für Bauen, Planen und Umwelt und auch Gloria Gotzhein aus. „Sie ist für das alles hier eigentlich verantwortlich“, lobte die erste Stadträtin.

Nach den Ansprachen startete ein von den „Big Feet Boys“ schwungvoll „megafonisch“ angeführter Rundgang durch das Quartier. Dabei wurden den Besucherinnen und Besuchern die Besonderheiten des Wohnquartiers noch einmal „live“ vorgestellt und die geplanten oder bereits im Bau befindlichen Projekte präsentiert. Ganz offenbar machte die Musik vielen Besuchern sehr viel Spaß und animierte eine ganze „Schlange“ dazu, mitzumarschieren.

Obwohl zur offiziellen Inbetriebnahme des Parcours-Platzes am Hessendamm alle jugendlichen Mitplaner (Lukas, Marco, Jannik und Philipp) gekommen waren, um eigentlich auch eine extra trainierte Vorführung zu präsentieren, mussten sich die Besucher des Festes an diesem Tag mit einigen wenigen Schwüngen an den Stangen begnügen. „Es ist einfach alles zu nass – da ist die Verletzungsgefahr zu groß“, meinten die Jugendlichen. Der Platz erfreut sich mittlerweile schon so großer Beliebtheit, dass in Erwägung gezogen wird, einen zweiten oder einen größeren Mülleimer dort zu platzieren. „Die Jugendlichen räumen den Müll natürlich immer selbst weg – Flaschen, Dosen oder ähnliches können sie nicht dort gebrauchen, wo sie ihre Sprünge üben, der Platz wird immer sauber gehalten“, erklärte Karin Schnick.

Am alten Pförtnerhäuschen der Sarotti erläuterte Stefan Berg die Tätigkeiten der EVIM-Reha-Werkstatt für psychisch kranke Menschen und lud die Anwohner und alle Hattersheimer ein, sich nach der Fertigstellung des Gebäudes gerne als Kunden, etwa für Scann- oder Digitalisierungsarbeiten oder wenn sie ein T-Shirt bedruckt haben möchten, an sie zu wenden. Den direkten Nachbarn versprach er, es werde nur wenige Beeinträchtigungen etwa durch Lieferverkehr geben. „Und wenn mal was ist – sprechen sie mich an, wir wollen alle Reibereien gerne vermeiden“, meinte Stefan Berg.

Mit „Jambalaya“ in der Version der „Big Feet Boys“ zog die Festgesellschaft zurück zum neuen Spielplatz. Wer sich über das geplante Museum informieren wollte, für den stand ein Turm des Alten Werkstattgebäudes offen, in dem der Hattersheimer Geschichtsverein alle Pläne offengelegt hatte und auf alle Fragen Antworten gab. Bei Getränken und Snacks, Kaffee und Kuchen, für deren Bereitstellung der Geschichtsverein gesorgt hat, bot sich zudem unter den Pavillons neben dem Spielplatz noch die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen.

 

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