Das erste Siedlungsfest der Hattersheimer Wohnungsbaugesellschaft fand im Jahre 2001 statt und zeigte direkt auf, dass eine „Aufrüstung“ notwendig war, um noch bessere Bedingungen für das Feiern zu bieten. So wurden Stromkästen und Hydranten installiert, 2004 kam eine Bühne dazu und machte damit den Platz der Begegnung zu einem idealen Ort für Feste. Am letzten Samstag startete mit dem Volksfest zum 75-jährigen Jubiläum der Hawobau das 21. Siedungsfest. „Dieses ist ein XXL Siedlungsfest“, betonte Holger Kazzer, der Geschäftsführer der Hawobau, bei seiner kurzen Begrüßungsrede, „wir blicken auf 75 Jahre Erfolgsgeschichte zurück!“ Er erinnerte daran, dass er vor zwölf Jahren das erste Mal die Gäste zum Fest begrüßt hatte. Damals hatte er vorausschauend auf das nächste Jahr geblickt, heute hofft er, dass die nächsten 25 Jahre der Erfolgsgeschichte weitergeschrieben werden. Er dankte allen Beteiligten, die den schönen Festtag organisiert hatten.
Auf der Bühne
In der Tat war es ein besonderes Fest, das man am Samstag besuchen konnte. Durch das bunte Programm führte Christiane Krüger-Blum, die vielen Ortsansässigen als Integrationslotsin oder Moderatorin schon bekannt ist. In ihrer lockeren Art rief sie die Hauptbeteiligten an der Organisation auf die Bühne. Das waren die Leiterin des Stadtteilbüros, Heike Bülter, weiter Eberhard Roth, Rabia Malik, Yvonne Höhl und Sabine Becker. Christiane Krüger-Blum wollte von Bülter wissen, was das größte Problem und die größte Freude bei der Vorbereitung gewesen seien. Beim größten Problem zögerte Heike Bülter, meinte aber dann, sie hätte befürchtet, das Wetter wäre extrem heiß. Zur größten Freude fiel ihr sofort ein, dass so viele Menschen mitgemacht und ein so schönes Fest zustande gebracht hätten.
Es wurde allerhand geboten auf der Bühne. Den Start machte zur Freude der Kinder Clown Filou. Die Band „In Tune“ von der Heinrich-Böll-Schule unter der Leitung von Uri Song bekam ordentlich Applaus. Das Mitsing-Konzert mit Stefan Konrad war auch schon im vergangenen Jahr ein großer Erfolg gewesen. Am letzten Samstag musste der Sänger ebenfalls nicht lange bitten, das Publikum stimmte kräftig mit ein. Heftchen mit den Texten waren vorher verteilt worden und so ging es los mit „Er gehört zu mir“ über „Schön ist es auf der Welt zu sein“ und „Looking for Freedom“ bis zum Abschusslied „Skandal im Sperrbezirk“. Mutige trauten sich im Duett mit Stefan Konrad zu singen. Der zwischenzeitlich einsetzende Regen tat der Stimmung keinen Abbruch, konnte man doch gut unter den großen Zelten verweilen, ohne nass zu werden.
Auch Bürgermeister Klaus Schindling ließ sich vom Regen nicht beirren. Er gratulierte der Hawobau ganz herzlich zu ihren 75 Jahren und verriet, dass auch Holger Kazzer am Samstag seinen Geburtstag habe. Dieses wurde sofort von den Gästen mit Applaus aufgenommen und man sang ein kräftiges „Happy Birthday“. Weiter standen noch „Twin Set Ernst Turba und Rüdiger“ und die Band „Don’t Stop“ auf dem Programm.
Um die Bühne
Auch in der Umgebung der Bühne war allerhand los. „Man kann sich gar nicht entscheiden, was man essen soll“, überlegte eine Besucherin. Die ortsansässigen Vereine hatten sich mit vielfältigen Angeboten mächtig ins Zeug gelegt. Mit ihren Köstlichkeiten antreffen konnte man die Griechische Gemeinde, den Alevitischen Kulturverein, den Marokkanischen Gemeindeverein, die Ahmadiyya Muslim Jamaat, die Sportgemeinschaft DJK und den Spanischen Elternverein. Nicht vergessen darf man das verlockende Kuchenangebot des DRK. Da fiel tatsächlich die Auswahl schwer. Ausreichend Getränke aller Art, vom Cocktail bis zum Wasser, wurden natürlich auch geboten. Als Gastgeber für den 75. Geburtstag hatte die Hawobau die kulinarische Versorgung subventioniert. Die Gäste freuten sich über die moderaten Preise.
Für die Unterhaltung der Kinder war bestens gesorgt. Der Verein „Das kunterbunte Kinderzelt e.V.“ hatte drei Hüpfburgen und einen Tunnel aufgebaut, was von den Kindern liebend gerne angenommen und mächtig bespielt wurde. Weiter stellte die Robinsonschule einen Schminktisch bereit. Der Tierpark Hattersheim e.V. hatte als Attraktion für die Gäste drei Bretonische Zwergschafe mitgebracht, die in einem kleinen abgesperrten Bereich grasten, aber auch an der Leine geführt einen Spaziergang über den Festplatz machten.
Für diejenigen, die sich über die Geschichte der Hawobau und die durchgeführten Projekte informieren wollten, gab es viele bebilderte Erklärungstafeln.
Heike Bülter erzählte, dass dieses Siedlungsfest das letzte sei, das sie im Amt als Leiterin des Stadtteilbüros erlebt. 23 Jahre hat sie die Feste mit viel Engagement organisiert. Sie versprach, im nächsten Jahr auf jeden Fall als Gast dabei zu sein, worüber sich ihre Mitarbeiter und viele Bekannte freuen werden.