Nach dem Häckseln auf die Felder Okrifteler Mini- und Jugendfeuerwehren sammelte die abgeschmückten Weihnachtsbäume ein

Die Okrifteler Mini- und Jugendfeuerwehr holte auch in diesem Jahr wieder die Weihnachtsbäume ab.

Okrifteler Mini- und Jugendfeuerwehren sammelte die abgeschmückten Weihnachtsbäume ein

Wie viele Kilometer legen eigentlich die Jungen und Mädchen der Jugend- und Minifeuerwehr in jedem Jahr zurück, wenn sie die abgeschmückten Weihnachtsbäume der Okrifteler Haushalte abholen? „Das ist eine gute Frage, die haben wir uns noch nie so gestellt“, wundert sich auch Moritz Rink, der Leiter der Okrifteler Jugendfeuerwehr. Maikel Wilker, der auch in diesem Jahr wieder den großen Traktor zur Verfügung gestellt hatte und ihn auch fuhr, hatte einen Anhaltspunkt: „Also ich fahre schätzungsweise so 60 bis 70 Kilometer an so einem Tag.“ Damit betreut er zwar die beiden Gruppen (eine läuft durch das „alte" Okriftel und eine zweite durch den neueren Teil des Ortes) und es sind zwar etliche Fahrten zum Okrifteler See darunter, wo die Weihnachtsbäume gehäckselt und später als Pflanzennahrung auf den Feldern ausgebracht werden. Aber selbst wenn man diese Kilometer abzieht, bleibt noch ein ziemliche Laufstrecke durch alle Straßen des Ortes für die jungen Feuerwehrleute übrig – wer mag, kann das übrigens gerne mal schätzen.

Dabei ist es ja auch nicht damit getan, an den Straßen entlang zu laufen. Die Jugendfeuerwehr klingelt an jedem Haus, denn nicht jeder möchte seinen alten Baum vor dem Haus abstellen bis er geholt wird. „Ja, es gibt viele Leute, die warten bis wir klingeln und geben uns den Baum und ihre Spende dann direkt raus. Und manche spenden dann sogar, obwohl sie gar keinen Baum hatten“, freute sich Moritz Rink. Die so eingesammelten Weihnachtsbäume werden von den Mädchen und Jungen dann bis zu den Helfern geschleppt oder gezogen, die sie dann aufladen.

Unterstützt wird die Okrifteler Jugendfeuerwehr nicht nur beim Verladen und Wegbringen der Bäume, auch einige „Feuerwehrdamen“ sind an den Abholtagen im „Backoffice“ aktiv: In diesem Jahr sorgten Claudia Rink, Sabine Menzel, Jenny Böttger und Tanja Reinhart dafür, dass die Jugendlichen und Kinder mit einem guten Frühstück morgens um 8 Uhr im Feuerwehrhaus gestärkt starten konnten. Sie versorgten die beiden Gruppen natürlich auch mit Getränken und belegten Brötchen den Tag über. Ebenfalls zu ihrem „Shuttle-Service“ gehört es, dass man sie (an-)rufen kann, wenn mal jemand „muss“ – ein logistisches Detail, welches über solch einen langen Tag durchaus notwendiger Weise bedacht werden muss. Obwohl der eine oder andere „Kunde“ da durchaus mitdenkt, wie etwa der Hausmeister des Hochhauses in der Sindlinger Straße, der sein Bad einer kleinen Gruppe junger Feuerwehrleute freundlicherweise kurz zur Verfügung stellte. Am Hochhaus liegt in jedem Jahr ein kleiner „Berg“ von vertrockneten Bäumen zur Abholung bereit, und sicher ist er froh, wenn die abgeholt sind.

Auch wer die Jugendlichen bei ihrer Arbeit sieht, ist schnell bereit, ihnen Respekt zu zollen, wie etwa ein Herr, der die Gruppe am Hochhaus beobachtete. Nach einem spontanen Griff in seine Tasche überreichte er Moritz Rink mit den Worten „Einen Baum hatte ich zwar nicht, aber sowas muss man einfach unterstützen, die Feuerwehr wird gebraucht!“ einen 10-Euro-Schein. Für solche Spendenbereitschaft lohnt sich der mühsame Einsatz sicher. „Letztes Jahr hatten wir etwa 3.000 Euro am Ende des Tages zusammen“, berichtete Moritz Rink, „das Geld fließt in unsere Jugendarbeit, wir organisieren davon etwa Zeltlager oder Ausflüge oder schaffen Sachen für die Ausbildung an.“

Morgens um 11 Uhr am Hochhaus hatte die Okrifteler Jugendfeuerwehr noch etwa fünf bis sechs Stunden Einsammelarbeit vor sich. „Eigentlich machen wir immer so lange, bis es dunkel ist, dann sind wir aber auch meistens ziemlich durch“, schmunzelt Moritz Rink, denn so ein Weihnachtsbaum-Abholtag ist eben ziemlich anstrengend. Dass in diesem Jahr das Wetter gut mitspielte, war bei allen gerne gesehen. „Na ja, wenn es jetzt ziemlich schlimm regnen würde, würden wir die Kinder nicht losschicken, die könnten sich dann ja auch erkälten. Aber wenn es nur so ein bisschen nieseln würde, dann sammeln wir natürlich trotzdem die Bäume ein. Die Feuerwehr muss ja bei jedem Wetter in den Einsatz gehen, die Ausrüstung, die auch die Jugendfeuerwehr schon hat, ist ziemlich stabil, auch wenn sie mal nass wird, die hält schon was aus.“ Um 17 Uhr wartete nach dem langen Tag ein reichliches Abendessen im Feuerwehrhaus auf die Jugendlichen: In diesem Jahr hatte das oben genannte „Backoffice“-Team für sie Nudeln mit Bolognese zubereitet, auf die sich alle schon am Mittag freuten – genauso wie auf den leckeren Kuchen.

Eines ist der Jugendfeuerwehr sehr wichtig: „Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen, die uns immer wieder bei unseren Aktionen unterstützen und die für uns spenden, damit unsere Arbeit möglich wird. Allen wünschen wir ein gutes und glückliches Neues Jahr 2020!“, so Moritz Rink abschließend.

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