Zur bevorstehenden Sitzungsrunde des Hattersheimer Stadtparlaments hat der Magistrat beantragt, dass die Grünanlage entlang der Jahnallee zwischen Kirchgrabenstraße und An der Fähre soll die Bezeichnung „Hafenpark“ erhalten soll.
In seiner Antragsbegründung stellt der Magistrat fest, dass es in Okriftel einst einen nicht unbedeutenden Binnenhafen gab. "Dieser diente als Warenumschlagplatz mit Anlegestellen für Schiffer und Flößer. Für die Papier- und Cellulosefabrik wurden hier vor allem Hölzer angeliefert. Hierzu gab es auch Hafenkräne", führt der Magistrat weiter aus. Auch die Anlieferung und der Abtransport der Waren der Hattersheimer Mühlen wurde seinerzeit über Okriftel abgewickelt. Der Hafen diente außerdem als Umschlagplatz für Kies und andere Güter, die in der Regel mit Pferdefuhrwerken vom Mainufer abtransportiert wurden. "Im Jahr 1884 entstand im Zuge der Mainkanalisierung vor Okriftel übrigens auch ein Nadelwehr, eine Schleuse mit einer extra Gasse für Flößer", ruft der Magistrat ebenfalls in Erinnerung. "Mit der Inbetriebnahme der neuen Schleuse in Eddersheim wurde das Wehr überflüssig und aufgegeben. Die Bedeutung des Mains als Transportweg nahm mit der Eröffnung der Taunuseisenbahn Mitte des 19. Jahrhunderts sukzessive ab; für die PHRIX gab es aber weiterhin Anlegestellen."
Einst lag dieser Hafen an der sogenannten "Hafenstraße", die mittleweile den Namen „Jahnallee“ trägt. Man will nun an jenen Hafen und seine geschichtsträchtige Bedeutung für Okriftel erinnern, indem man die Grünanlage entlang des Mains zwischen „Kirchgrabenstraße“ und der Straße „An der Fähre“ künftig „Hafenpark“ nennen möchte.
Der Ausschuss für Umwelt, Bauen und Verkehr (UBV) wird sich am kommenden Dienstagabend mit dem Antrag beschäftigen, bevor dann die Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag, 20. Juli, über den Antrag abschließend abstimmen wird.