Eine Hommage an die bunte Wirklichkeit

Vernissage zur Ausstellung der Fotografien von Andrea Kreusch in der Galerie der Hawobau am letzten Freitag

Andrea Kreusch bedankt sich für die einführenden Worte von Holger Kazzer und Ellen Beutel zur Eröffnung ihrer Vernissage.

„Zum ersten Mal werden Fotos im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe ausgestellt“, betonte der Geschäftsführer der Hattersheimer Wohnungsbau GmbH, Holger Kazzer. Die Fotografin, Andrea Kreusch, hat die Ausstellung unter den Titel „Einladung zum Hinschauen“ gestellt. Die Fotos selbst und die Zusammenstellung der unterschiedlichen Bilder bezeichnete Kazzer als sehr gelungen. Er zeigte sich überzeugt davon, dass die Fotografien in den Arbeitsräumen den Arbeitsalltag bereichern und „auch die dunkleren Tage ins rechte Licht rücken werden“. Für ihr Erscheinen dankte Kazzer allen Gästen und ebenfalls dem Ersten Stadtrat Karl Heinz Spengler und dem Stadtverordnetenvorsteher Georg Reuter.

Die Ehrenstadträtin Ellen Beutel bedankte sich bei der Hawobau für die Ermöglichung der Ausstellung und dafür, dass „die Unruhe und das Gewusel rund um das Aufhängen der Bilder“ hingenommen wurden. Man hatte den Eindruck, dass jeder der zahlreichen Kunstinteressierten Andrea Kreusch kannte. Beutel bezeichnete Kreusch in ihrer Ansprache als ein „Okrifteler Urgestein“. Kreuschs Familie lebt schon seit Generationen in Okriftel, sie selbst seit ihrem dritten Lebenstag. Bekannt wurde Andrea Kreusch durch ihre Tätigkeit für den Hattersheimer Stadtanzeiger. Diese war es auch, die sie zum Fotografieren brachte. „Sie drückt nicht nur das Geschehen rund um Hattersheim in Worten aus, sondern versucht auch immer mit ihrer Kamera Momente oder Stimmungen einzufangen“, erläuterte Beutel. Durch das genaue Hinschauen konnte Andrea Kreusch viele spezielle Momente, die sie beim Spaziergang mit ihren Hunden, bei ihren Reisen oder rund um Hattersheim erlebte, in ihren Fotos festhalten. Das Charakteristische an ihren Arbeiten ist, dass sie nicht nachbearbeitet werden, sondern den echten, unverfälschten Eindruck wiedergeben.

Andrea Kreusch forderte nach einigen Dankesworten die Gäste auf, sie gerne anzusprechen und Fragen zu den Bildern zu stellen. So wurde sie während der gesamten Vernissage von Interessierten umlagert. Die häufigsten Fragen waren: „Wo ist das Bild entstanden? Welches Motiv wird dargestellt? Wie wurde fotografiert?“ Jedes Detail beantwortete sie geduldig. Die Kunstbegeisterten gratulierten ihr zu der gelungenen Ausstellung. Immer wieder hörte man die Sätze: „Die Fotos sind schön. Die Bilder sind gut gelungen, ganz toll. Man bekommt wieder Lust selbst zu fotografieren.“ Jeder Betrachter hatte dabei sicher seine eigenen Favoriten im Kopf.

Die von Andrea Kreusch gezeigte Auswahl ist sehr vielfältig. Bei den Fotos von Blumen oder Insekten stach besonders deren Schärfe hervor, die jedes Detail zum Ausdruck brachte.

Besondere Perspektiven

Der Reiz der Ansichten aus den drei Stadtteilen von Hattersheim war die geschickte Zusammenstellung. In den Fotocollagen waren immer wieder Bilder, bei denen man sich fragen musste, wo sie aufgenommen waren. Es stellte sich im Gespräch mit Andrea Kreusch heraus, dass teilweise Gebäude dargestellt waren, an denen man schon tausendmal vorbeigegangen ist, sie aber so, aus dieser speziellen Perspektive, nicht wahrgenommen hat.

In der Farbe bestechend sind die unterschiedlichen Ansichten von Booten, die durch geschickte Wahl der Ausschnitte ganz neue Einblicke gewähren. Faszinierend sind die Fische oder Quallen, die im Aquarium fotografiert wurden, aber so dargestellt sind, dass man dessen trennende Scheibe nicht wahrnimmt.

Durch das Arbeiten mit langen Belichtungszeiten entstanden ganz neue Ansichten. So kann man den Messeturm umgeben von einem Lichtschweif sehen. Andrea Kreusch erklärte, dass sie für dieses Bild einfach den Versuch unternommen habe, die Kamera hin- und herzubewegen. Das Ergebnis ist überzeugend. Noch zu erwähnen ist die Zusammenstellung von vielen farbigen Türen und das „Selbstporträt“, bei dem man, wenn man sehr genau hinschaut, die Fotografin im spiegelnden, klingelähnlichen Teil eines alten Feuerwehrautos sieht.

Auf ihre journalistische Tätigkeit hin angesprochen und dafür bewundert, erläuterte Kreusch, dass Sie stets versuche, einen positiven Blick auf die Menschen zu richten. Dieses gilt auch für ihre Fotografien. Wenn man ihre Ausstellung gesehen hat, geht man anschließend mit wacheren Augen durch Hattersheim. Ihrer Einladung zum Hinschauen folgt man nur zu gerne, um ebenfalls neue Blickwinkel auszuprobieren.

Der Besuch der Ausstellung ist bis März 2023 nach vorheriger telefonischer Anmeldung möglich. Andrea Kreusch betonte, dass man gerne Kontakt zu ihr aufnehmen könne, falls man an einem Foto besonders interessiert sei.

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