Klimaschutz in Hattersheim: Erreichtes in 2024 und Planungen für 2025

Die Stadt Hattersheim am Main treibt den Ausbau mit Photovoltaik voran: Im Jahr 2024 hat die Stadtverwaltung nahezu 100 kWp Solarleistung auf die Dächer von städtischen Liegenschaften gebracht. Eine Kindertagesstätte sowie der Bauhof Hattersheim wurden mit PV bestückt.

Auf der Kita „SchokoLaden“ wurden moderne Module mit einer Gesamtleistung von ca. 30 kWp installiert, auf der Fahrzeughalle des Bauhofs circa 70 kWp. So wird in der Kita, wo beispielsweise der Strombedarf für das tägliche Kochen erzeugt wird, bereits eine 60-prozentige Unabhängigkeit vom Stromnetz erreicht, die Investition in die dortige Anlage wird sich nach nur 6 Jahren amortisiert haben und 15 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.

Im Bauhof wird der Solarstrom über vier Wallboxen auch für stadteigene Elektrofahrzeuge genutzt. Dank des kombinierten Batteriespeichers erreicht man dort eine CO2-Reduktion von über 30 Tonnen CO2/Jahr. „In unserem Integrierten Klimaschutzkonzept ist ausdrücklich dargelegt, dass der Ausbau von Photovoltaik die Hauptstütze im Bereich der klimaneutralen Stromerzeugung der Stadt darstellt. Daher ist die Prüfung und Durchführung des weiteren Ausbaus der PV-Anlagen nach ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten klarer Auftrag des städtischen Klimaschutzmanagements“, gibt Bürgermeister Klaus Schindling auch den weiteren Weg vor.

Das Integrierte Klimaschutzkonzept der Stadt Hattersheim am Main wurde fertiggestellt und veröffentlicht, seitens des Fördermittelgebers wurde diesem eine „hohe Qualität“ und die Eignung als „strategische Entscheidungsgrundlage und Planungshilfe für zukünftige Klimaschutzaktivitäten“ bescheinigt.

Damit soll die Fortführung des Konzeptes sowie die Umsetzung der 16 entwickelten Maßnahmen in den nächsten drei Jahren wieder mit Unterstützung von Fördermitteln des Bundes realisiert werden, der Fördermittelantrag wurde bereits positiv beschieden. Es sollen Maßnahmen aus den Bereichen Bildung, Energie, Gewerbe, Klimaanpassung, Mobilität, Privathaushalte und Verwaltung umgesetzt werden. Bürgermeister Klaus Schindling dazu: „Ambitionierte Ziele wurden hier vereinbart,

die ersten Maßnahmen befinden sich bereits in der Umsetzung. Unter Beteiligung diverser Akteure wollen wir hier deutliche Zeichen im Bereich Klimaschutz und Klimaanpassung setzen, sowohl innerhalb der Verwaltung als auch in der Kommune.“

Ladeinfrastruktur

In 2024 wurden seitens der Stadt Hattersheim am Main zwölf interne Ladepunkte für die fortschreitende Elektrifizierung des städtischen Fuhrparks und vier neue öffentliche Ladepunkte installiert.

Diverse private Ladestationsbetreiber haben im Hattersheimer Stadtgebiet 14 neue Ladepunkte errichtet, 13 davon sind Schnellader. In den nächsten Wochen sollen auch die vier Schnell-Ladepunkte mit je 360 kW an der Shell-Tankstelle in Okriftel in Betrieb genommen werden, so dass auf dem gesamten Stadtgebiet dann 33 Ladestellen, von denen etwa die Hälfte Schnell-Lader sind, zur Verfügung stehen.

Der Ausbau wird auch 2025 selbstverständlich weitergehen, bereits mehrere mögliche Stationen mit verschiedenen Ladekonzepten sind in Planung. „Der Ausbau der Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum fördert den Umstieg auf Elektromobilität und unterstützt die nachhaltige Integration erneuerbarer Energien, von daher bleibt dies auch weiterhin in unserem Fokus“, stellt Bürgermeister Klaus Schindling fest.

Mehr Nachhaltigkeit durch Müllvermeidung

Im Rahmen des Weihnachtsmarkts 2024 wird die Stadt Hattersheim erstmalig ein Mehrwegkonzept für Geschirr und Bestecke umsetzen. Die Standbetreiber konnten dabei ihr benötigtes Geschirr und Besteck auf digitalem Weg ordern. Knapp 17.000 Einzelteile an Geschirr und Besteck auf Leihbasis werden den Ausstellern zur Verfügung gestellt und es wird während des Weihnachtsmarkts ein Spülservice seitens der Stadt angeboten. So wird der Verzicht auf Pappe, Plastik und andere Müll verursachende Materialien ermöglicht. „Mit diesem Pilotprojekt sammeln wir Erfahrungen, die künftig in alle anderen städtischen Veranstaltungen einfließen sollen. Damit soll eine deutliche Abfallreduktion erreicht und die Inhalte der Satzung zur Vermeidung von Einweggeschirr in Gänze umgesetzt werden“, so Bürgermeister Klaus Schindling.

Kommunale Wärmeplanung

Bis zum 30. Juni 2028 sind Kommunen in Deutschland verpflichtet, eine kommunale Wärmeplanung zu erstellen. Die Stadt Hattersheim am Main wird dies Anfang 2025 beauftragen, um voraussichtlich im Jahr 2026 die Ergebnisse zu haben.

In Kombination mit den zur Verfügung stehenden klimaneutralen Möglichkeiten der Wärmeversorgung wie zum Beispiel Heizwärme aus Abwärme von Rechenzentren über ein Nahwärmenetz, oder Wärmepumpen, die aus der Umgebungsluft, aus Flusswasser oder auch aus Abwasser Wärme erzeugen, kann dann ein Fahrplan für die Umstellung auf zukunftsfähige Wärmeversorgung bis 2045 erstellt werden. Durch den Bau der Rechenzentren verfügt Hattersheim über große Anbieter von Abwärme, die zur Beheizung genutzt werden kann. Daher soll sowohl der Ausbau und die Organisation der Wärmeversorgung durch Rechenzentren sowie die Erstellung des Kommunalen Wärmeplans in einer eigens hierfür gegründeten Gesellschaft abgewickelt werden.

Bürgermeister Klaus Schindling erläutert: „Gemeinsam mit unserem erfahrenen Partner, der Syna GmbH, wollen wir die Chancen der klimaneutralen Wärmeversorgung durch die Abwärme der Rechenzentren in professionellen Händen und gleichzeitig die Bedürfnisse der Stadt berücksichtigt wissen, daher haben wir diesen Schritt gewählt. Dies ermöglicht uns zudem eine wesentlich schnellere und wirtschaftlichere Erstellung der Kommunalen Wärmeplanung.“

Kostenseitig wird mittels so genannter Konnexitätszahlungen des Landes Hessen zumindest ein Teil des Aufwands für den kommunalen Wärmeplan abgedeckt.

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