Bei Königs daheim

Puppenspiel „Die Prinzessin auf der Erbse“ begeistert Groß und Klein

HATTERSHEIM (ak) – Im „Kinderkeller“ des Alten Posthofs stand das altbekannte Grimm’sche Märchen „Die Prinzessin auf der Erbse“ auf dem Programm. Das Publikum war von der Vorführung sehr angenehm überrascht, mit einer schwungvollen und amüsanten Aufführung unterhielten die Puppenspieler Veronika Thieme und Pierre Schäfer die gespannt zuschauenden Kinder genauso wie die Erwachsenen, die ja eigentlich nur als Begleitung anwesend waren.

 

König Albert sitzt in der Badewanne und unterhält sich mit seinem Quietsche-Entchen, als Königin Gerlinde hereinplatzt und ihn mit einem Schwall von Worten überschüttet. Es entspinnt sich ein rasanter Ehepartner-Dialog, wie er auch in der einen oder anderen Familie vielleicht schon mal vorkommt – sehr zum Vergnügen der Kinder, aber auch der erwachsenen Zuschauer. Dabei weiß man nicht wirklich, wer nun hier „spielt“ – sprechen die Puppen miteinander oder sind die Puppenspieler vielleicht das Ehepaar? Selbst die kleine „Schloss-Bühne“ hat Zimmer, die jeder auch zu Hause hat: da gibt es nicht nur den großen Festsaal und das Gästezimmer, sondern auch eine Küche mit Herd und Kühlschrank, ein Bad mit Badewanne und sogar eine kleine altmodische Toilette. Die „Dienerin“ Marianne ist gar nicht irgendwie „untertan“, im Gegenteil, sie reagiert haargenau so aufgeregt wie die Königin, als sie erfährt, dass Prinz Albert auf dem Heimweg ins Schloss ist, und dass vielleicht endlich eine Hochzeit ins Haus – pardon: Schloss – steht.
 Ein König, der eine geheime Bar hat und an der Tür lauscht, eine Königin, die ihren Mann nicht zu Wort kommen lässt und ihn beim Toilettenbesuch auffordert, den Deckel auch zu schließen, entzücken kleine und große Zuschauer. Auch an pfiffigen Ideen, das Publikum in das Geschehen auf der Bühne einzubeziehen fehlt es den Puppenspielern nicht: beim Gewitter, welches dann doch die herbeigesehnte Prinzessin ins Schloss führt, geht tatsächlich das Licht im ganzen Saal aus, der kleine „Bühnenumbau“, bei welchem die 20 Matratzen über der Erbse aufgeschichtet werden, ist ähnlich wie eine Zauber-Show gestaltet. Die musikalische Untermalung der Szenen ist perfekt, die „selbstgemachten“ Geräusche der Puppenspieler und auch deren zum Teil nur mimischen „Dialoge“ miteinander bringen das Publikum immer wieder zum Schmunzeln und zum Lachen. 
Wie gut diese Vorstellung nicht nur bei den Kindern, sondern auch bei den Müttern ankam, konnte man an deren Ansturm auf die kleine Bühne nach dem Schluss-Applaus erkennen: viele wollten gerne wissen, ob die Puppenspieler auch noch anderswo in der Gegend und vielleicht mit anderen Stücken auftreten oder ob sie noch einmal zu einer Veranstaltung des KulturForums Hattersheim e.V. eingeladen sind. „Das fand ich auch als Erwachsene sehr amüsant“, begründete Zuschauerin Daniela Beiser noch immer schmunzelnd ihr Interesse.

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