Kraftakt an Karfreitag

Abrissarbeiten am Autoberg – Schnelles Ende für „des Kaisers alte Brücke“

Ganz leicht schienen sich die großen Maschinen in das Innere des altehrwürdigen Hattersheimer Autoberges zu fressen; die Zuschauer konnten nur ahnen, welche Kräfte da im Spiel waren.?(Foto: A. Kreusch)

 

HATTERSHEIM (ak) – „Das ja geht echt schnell – wenn man mal so überlegt, wie viele Jahrzehnte, mehr als hundert Jahre, der Autoberg da gestanden hat, und jetzt ist er innerhalb von so wenigen Tagen einfach weg!

 

Schade, dass es mit dem Bau der neuen Brücke dann nicht auch so schnell geht“, befanden einige der Spaziergänger, die es am Karfreitag bei schönstem Wetter auf die Fußgängerbrücke über die Bahnlinie nach Sindlingen gelockt hatte, um zu beobachten, wie sich vier mit hydraulischen Bohrhämmern ausgerüstete Bagger, die wie riesige Meißel aussehen, hartnäckig, beständig und äußerst effektiv daran machten, das Bauwerk zu zerkleinern. Zahlreiche Familien mit Kindern, Spaziergänger mit Hunden, Ehepaare und auch viele Fahrradfahrer machten auf der Fußgängerbrücke halt und verweilten in Richtung Frankfurt blickend dort, um zum Teil recht lange dabei zuzuschauen, mit welcher Kraft sich die großen Werkzeuge in das alte Mauerwerk, durch den Beton und durch die Armierungen nagten; ganz offensichtlich waren alle ziemlich beeindruckt.
Bodenerschütterungen waren auf der Fußgängerbrücke nicht zu spüren, der Lärm der großen Bagger war dort auch nur eher gedämpft zu hören, man konnte also von dort aus auch recht „komfortabel“ und ohne Beeinträchtigungen die Arbeit der starken Maschinen beobachten und bewundern. Auch für die Anwohner entwickelte sich die Belästigung durch den Abriss des Autoberges besser als gedacht – anstatt bis Montag früh brauchten die Bagger nur bis Samstagmorgen, um ihre Arbeit zu tun. Allerdings wird dann noch mehr Lärm beim Bau des Brückenfundamentes auf die Bewohner der benachbarten Wohnhäuser zukommen. Auf die Bauzeit für die neue Brücke wird sich der schnelle Abriss des alten Autoberges, der auf Wunsch des Kaisers Wilhelm II. in Hattersheim über die Schienen gezogen wurde, um ihm bei seinen Fahrten von Bad Homburg aus in die Landeshauptstadt Wiesbaden Wartezeiten an der geschlossenen Schranke dort zu ersparen, allerdings leider gar nicht auswirken. Mit der Öffnung der neuen Brücke ist weiterhin erst im April 2016 zu rechnen.

 

 

 

 

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