Manege frei für die Kinder der Regenbogenschule

Das erste Zirkusprojekt der Schule wurde durch sechs mitreißende Vorstellungen abgeschlossen

hl

Schon lange habe man über die Durchführung eines Zirkusprojektes an der Regenbogenschule nachgedacht, erzählten Alice Iwanowski, Lehrerin an der Regenbogenschule, und Schulleiter Uwe Simon im Gespräch. Dieses Jahr habe man nun endlich die Pläne umsetzen können. Für die Durchführung des Projektes konnte man den Zirkus Lieberum gewinnen. Die Zirkusfamilie, Vater, Mutter und drei Kinder im Alter von 17, 16 und 11 Jahren, reiste am 10. Juni an. An diesem ersten Schnuppertag konnten die Kinder der Klassen 1 bis 4 alle Zirkusangebote ausprobieren und sich dann für ihre Lieblingsaktivität entscheiden. „Das Schöne ist, dass alle Wünsche berücksichtigt werden konnten“, berichtete Alice Iwanowski. Die Kinder hätten gestrahlt und wären sehr stolz gewesen, in der Manege das auszuprobieren, was sie schon immer mal machen wollten. Es gab viel zur Auswahl: Jonglage, Akrobatik, Seiltanz, Clownerie oder Zauberkunst. „Die Kinder haben Fähigkeiten entdeckt, von denen sie gar nicht wussten, dass sie sie hatten. Ein Kind berichtete ganz erfreut, dass es festgestellt habe, dass es tatsächlich jonglieren kann“, erzählte die Lehrerin begeistert. Alle haben Freude und großen Spaß gehabt und haben an Selbstbewusstsein gewonnen. Auch den etwas unruhigeren Kindern hat das Projekt sehr gutgetan, sie konnten sich prima auf ihre Aufgaben konzentrieren. Alle Kinder hatten insgesamt drei Trainingsstunden an zwei Tagen und am dritten Tag die Generalprobe. Der Höhepunkt war die Zirkusaufführung, zu der Eltern, Geschwisterkinder, Großeltern und Freunde eingeladen waren.

Die Zirkusvorstellungen

Die Vorstellungen fanden an drei unterschiedlichen Tagen statt. Jeweils drei Klassen traten bei einer Aufführung auf, so dass man immer altersgemischte Gruppen hatte. Die Kinder hatten am gleichen Tag schon die Generalprobe hinter sich und das erste Mal die Kostüme ausprobiert. Alle Aufführungen fanden in der Turnhalle der Regenbogenschule statt.

Schon beim Betreten des Gebäudes wurde man von dem herrlich süßen Duft von Popcorn empfangen. Das Team Lieberum hatte die Turnhalle in einen Zirkus verwandelt. Am Eingang gab es neben Popcorn Getränke, Zuckerwatte, Chips oder allerlei Zirkuszubehör wie Leuchtbälle oder Zauberstäbe. Letztere wirkten besonders anziehend auf die anwesenden Geschwisterkinder. Vor der Manege waren Stühle im Halbkreis aufgebaut, weiter entfernt eine Tribüne. Die Gäste waren gespannt, was sie zu sehen bekommen würden. Einige der Kinder hatten sich in Schweigen gehüllt und wenig von der bevorstehenden Aufführung erzählt, andere hatten jedes Detail schon im Voraus verraten und auch ihre Kunststücke daheim präsentiert.

Am Artisteneingang zur Manege hing - genau wie in einem richtigen Zirkus - ein schwerer, roter Vorhang, der für den Auftritt der kleinen Darsteller geöffnet wurde. „Manege frei, jetzt komm ich“, hieß es in dem Eröffnungslied. Die geschickten Bodenartisten machten den Anfang. Sie trauten sich an allerhand Figuren heran, die mit der liebevollen Assistenz der Familie Lieberum prima klappten. Sie verdienten sich einen großen Applaus.

Die zahlreichen Clowns in ihren bunten, unterschiedlichen Kostümen konnte man mehrmals während der Vorstellung bewundern. So trieben sie ihren Schabernack mit einer Schlange (schön dargestellt von einem der Clowns), die aus einem Korb hervorlugte und sich mit einer Birne füttern ließ. Im Dialog mit Zirkusdirektor Lieberum ging es um allerlei Rechenkünste, in einem späteren Auftritt trieben die Clowns ihn mit dem Ententanz „zur Verzweiflung“.

Die Jongleure und Jongleurinnen zeigten in ihren blauen Outfits ein beträchtliches Programm. Angefangen von der Jonglage mit Leuchtbällen wurden Teller auf Stäben balanciert und fehlerlos weitergegeben. Auch die Zauberer hatten sich sehr gut auf ihren Auftritt vorbereitet. Wasser wurde in eine Zeitung geschüttet ohne, dass sie nass wurde, dann aber wieder ausgegossen. Allerhand Tücher wurden hervorgezaubert und sogar ein Kaninchen (aus Stoff). Ebenso zeigte ein kleiner Entfesselungskünstler sein Können.

Auch die Seiltänzer und -tänzerinnen zeigten selbstbewusst, was sie gelernt hatten. Begleitet und motiviert von Sandra Lieberum wagten sie sich auf das Seil, sogar auf einem Rad sitzend oder auf einem Reifen balancierend. Den Abschluss bildeten Artisten und Artistinnen, die Spagat und akrobatische Übungen in einem Rhönrad, das sich drehbar auf einem festen Gestell befand, ausübten. Große Genauigkeit und Eifer waren es, die das Publikum mitrissen. Die Zirkusvorstellung endete mit Musik. Riesiger Applaus war der Dank für das wunderbare Programm der Kinder.

Zirkus Lieberum

Michael Lieberum erzählte, dass er die Zeit in Hattersheim sehr genossen habe. Alles habe gut funktioniert, die Kinder seien ruhig und aufmerksam gewesen. Man kann ihm nur zustimmen, dass die Leistung der Kinder bei den Vorstellungen ganz beachtlich war.

Der Zirkus Lieberum organisiert jedes Jahr den Bielefelder Winterzirkus. In diesem Oktober sind die Lieberums für den Eifelpark gebucht, wo sie eine Feuershow und Kasperletheater vorführen. Ansonsten hat sich die Familie auf Zirkusprojekte in Schulen spezialisiert. „Im Durchschnitt werden 25 Schulen pro Jahr besucht und wir sind bis 2028 praktisch ausgebucht“, berichtete Michael Lieberum. Bei der Vorstellung konnte man sich davon überzeugen, dass die Arbeit mit den Kindern allen Mitgliedern der Familie Lieberum großen Spaß macht. Der Umgang mit den kleinen Darstellern ist sehr zugewandt, alle Kinder werden je nach ihrem Können tatkräftig unterstützt, so dass alle von dem Projekt profitieren. Bei der Zirkusvorstellung gab es keine „Stars“, jedes Kind war wichtig und konnte sein ganz individuelles Können zeigen. Auch Eltern, die anfangs skeptisch oder ängstlich waren, dass die Kinder Gefahren ausgesetzt sind, waren am Ende des Projektes voll überzeugt. Der Dank der Kinder an den Zirkus Lieberum ist das große Engagement, mit dem sie die Vorstellungen absolvieren. Für die Regenbogenschule schön war, dass sich die Familie Lieberum bei der Aufführung um alles kümmert, die gesamte Manege, Beleuchtung, Musik, Kostüme und die Schminke, alles wird mitgebracht. Wahrscheinlich wird dieses erste Zirkusprojekt nicht das letzte an der Regenbogenschule sein.

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