Eine Sängerin der ersten Stunde Karola Flettner bekommt beim Adventskaffee der Sängervereinigung Okriftel den Blauen Orden überreicht

Ehrungen für insgesamt 420 Jahre Mitgliedschaft bei der Sängervereinigung Okriftel standen beim Adventskaffee das Vereins auf dem Programm.
Ehrungen für insgesamt 420 Jahre Mitgliedschaft bei der Sängervereinigung Okriftel standen beim Adventskaffee das Vereins auf dem Programm.

Karola Flettner bekommt beim Adventskaffee der Sängervereinigung Okriftel den Blauen Orden überreicht

Mit einem besinnlichen „Weihnachtsjodler“ begrüßten die Sängerinnen und Sänger der Sängervereinigung Okriftel (SVO) am letzten Sonntag viele Freunde und Gäste zu ihrem Adventskaffee.

Erste Vorsitzende Helgard Ritter freute sich, an den langen Tischreihen im Haus der Vereine sogar Stadtverordnetenvorsteher Günter Tannenberger, Bürgermeister Klaus Schindling und Hans Joachim Schmidt, Vorsitzender des Sängerkreises Main-Taunus, willkommen heißen zu können, aber auch viele andere Gäste begrüßte sie herzlich persönlich. Darunter wurden von ihr noch einmal besonders die sechs neuen Sängerinnen und Sänger, die in diesem Jahr den Weg in die SVO gefunden hatten, hervorgehoben.

In einem kurzen Bericht ließ Helgard Ritter das Jahr 2019 mit unter anderem den Auftritten im Landratsamt, beim Wäldchesfest, beim Chorsingen des Sängerkreises und im Rahmen des Adventsbasares der Evangelischen Kirche Revue passieren. Die Matineé der Chöre im Juni bei „strahlendem Sonnenschein und vollbesetzter Terrasse“ am Haus der Vereine bezeichnete sie als „Glanzpunkt“ in der Jahreschronik, dessen Wiederholung „ein Muss“ für die Okrifteler Sänger sei.

Von den Leckereien des riesigen Kuchen- und Tortenbuffets – bestückt mit hausgebackenen kulinarischen Kunstwerken – und mit einer guten Tasse Kaffee gestärkt, wurde auf der Bühne Platz geschaffen für die Ehrungen langjähriger aktiver und passiver Mitglieder der SVO. „Insgesamt haben wir heute hier, das hab‘ ich mal zusammengerechnet, Ehrungen für 420 Jahre Mitgliedschaft in der Sängervereinigung Okriftel auszusprechen“, staunte Sängerkreis-Vorsitzender Hans Joachim Schmidt, „das ist eine unglaubliche Zahl.“ So wurden für 25 Jahre aktive Mitgliedschaft Hildegard Cizel und Heiner Weck sowohl vom Sängerkreis Main-Taunus mit einer Ehrennadel als auch von der SVO mit der Vereinsnadel und einer Urkunde sowie mit einem Präsent geehrt. Für ebenfalls 25 Jahre als Fördermitglieder werden in diesem Jahr Manfred Reininger sowie Mariette und Richard von der Sängervereinigung mit einer Vereinsnadel, einer Urkunde und einem Präsent belohnt.

Schon seit 40 Jahren ist Manfred Fürtig Mitglied in der SVO. Für diese „Mordsleistung“ und auch für seine „helfenden Hände“ bei vielen Gelegenheiten bekam er von Helgard Ritter ebenfalls großen Dank ausgesprochen und eine Vereinsnadel, eine Urkunde sowie ein Präsent überreicht. Auch eine Aufforderung an ihn, seine Gattin doch mal zu einer Chorprobe zu begleiten, denn „singen kann jeder!“, wurde von der Vorsitzenden herzlich an ihn gerichtet. Ebenso sind Heinz Heinrich und Franz-Josef Knobling seit 40 Jahren passive Mitglieder der SVO, sie bekommen ihre Nadeln und Urkunden nachgereicht.

Insgesamt fünf Fördermitglieder sind seit 50 Jahren Mitglied bei der Sängervereinigung Okriftel, drei von ihnen nahmen am Adventskaffee teil und wurden von Helgard Ritter und Hans Joachim Schmidt auf der Bühne begrüßt. „Passive Mitglieder sind für uns als Verein genauso wichtig wie aktive Mitglieder – als Geldgeber“, verriet Helgard Ritter sicher kein Geheimnis, „nur vom Gesang und von den Beiträgen der aktiven Mitglieder könnten wir uns nicht finanzieren, und auch unseren Dirigenten Wolfgang Gatscher nicht.“ Dass ihr ehemaliger Schulkamerad Wolfgang Fritz der SVO schon so lange die Treue hält, freute sie offensichtlich besonders. „Das ist ein Mann, den ganz Okriftel kennt, er ist ein Urgestein“, erklärte sie den Nicht-Okriftelern, wen sie da vor sich hatten, „Wolfgang gehört einfach zu Okriftel. Er ist schon als junger Mann in den Salon seines Vaters eingestiegen. Noch vor kurzem hat er zu mir gesagt: Mich kriegst du auf keine Bühne! Und wo hab‘ ich ihn jetzt?“ Auch Erich Walter ist als Fotograf, Drogist und nicht zuletzt als Musiker im ganzen Ort bekannt. „Kaum jemand aus Okriftel ist noch nicht bei den unterschiedlichsten Anlässen von ihm fotografiert worden, auch sein jahrzehntelanges Engagement bei den Moldauschrammeln und im Posaunenchor zeichnen ihn aus“, stellte Helgard Ritter ihn denen, die ihn noch nicht kennen, vor. Sogar aus Marburg war ein „Okrifteler Bub“ angereist, um seine Ehrung für 50 Jahre Mitgliedschaft in der SVO persönlich entgegennehmen zu können: Rainer Stiehl wohnte früher in einem Haus in der Mainstraße, als diese noch die Hattersheimer Straße war. Ebenso 50 Jahre fördernde Mitglieder in der Okrifteler Sängervereinigung sind Horst Lutter und Manfred Weilbächer, auch sie bekommen Ehrennadeln, Urkunden und Präsente von ihrem Verein und vom Sängerbund nachgereicht.

Nach einem musikalischen Intermezzo mit den vom Frauenchor gesungenen Liedern „Still ist das Land“ und „Oh Jesulein sacht“ ging es weiter mit Ehrungen. Mit der höchsten Auszeichnung der Sängervereinigung wurde in diesem Jahr – nach geheimer Vorstandsberatung – Karola Flettner überrascht, die seit 1987 im Ersten Sopran singt. „Somit bist du eine Sängerin der ersten Stunde“, freute sich Helgard Ritter, sie auf der Bühne begrüßen zu können, „und du stehst immer noch donnerstags als erste vor dem Haus der Vereine, denn nicht nur der Spaß am Singen, sondern auch das Pflichtbewusstsein stehen bei dir im Vordergrund.“ Das die regelmäßige Teilnahme der aktiven Sängerinnen und Sänger an den Chorproben für einen Gesangsverein essentiell ist, machte die Vorsitzenden an einem Beispiel klar: „Wenn beim Fußball mal nicht alle zum Training kommen, dann schießt die Mannschaft vielleicht im nächsten Spiel weniger Tore. Wenn bei uns eine oder einer fehlt oder wieder dazu kommt, dann müssen wir noch mal ganz neu anfangen.“ Auch aus diesem Aspekt sei die Ehrung von Karola Flettner mit dem „Blauen Orden – wenn wir sie nicht hätten!“ hochverdient.

Auch Stadtverordnetenvorsteher Günter Tannenberger fand, man hätte die Wahl nicht besser treffen können. „Sie ist uralter Okrifteler Adel – und man hätte Karola nicht besser beschreiben können“, bemerkte er in einer kurzen Ansprache, in der er ihr und auch den langjährigen Mitgliedern als Vertreter der Stadt und im Namen des Bürgermeisters seinen Dank aussprach.

Nachdem Margitta Müller (0 Fehlstunden), Inge Banz, Inke Fürtig und Hiltrud Krämer (je 3 Fehlstunden) für die wenigsten Abwesenheitsstunden bei den Frauen im Chor und Manfred Friedrich (0 Fehlstunden), Gerhard Müller (1 Fehlstunde) sowie Willi Kilb (2 Fehlstunden) für die meisten Teilnahmen an den Chorproben unter den Männer gebührend geehrt worden waren, wurde der Ehrungsteil mit zwei wunderbaren Liedbeiträgen des Männerchores abgeschlossen.

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