Anfang des Jahres hieß es noch, dass im Rahmen der Sanierung der Hattersheimer Stadthalle der Innenausbau, wie zum Beispiel die abgehängten Decken, die Türen, die Wandverkleidungen und die Aufarbeitung der Holzböden, im Februar abgeschlossen sein sollten. Die baurechtliche Schlussabnahme und damit die Freigabe als Versammlungsstätte sollte im März erfolgen, parallel hierzu sollten im Frühjahr die Außenanlagen aufgearbeitet werden. Abhängig von der Pandemieentwicklung stellte Bürgermeister Schindling vor dem Jahreswechsel vorsichtig in Aussicht, dass womöglich schon im Mai die ersten Veranstaltungen in der neuen Stadthalle stattfinden können. Doch so schnell ging es dann doch nicht.
Zur Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Bauen und Verkehr am 1. Juni legte der Magistrat einen aktuellen Bausachstandsbericht vor. Demnach ist die Sanierung der Aussenhülle inzwischen weitgehend abgeschlossen. Türen müssen noch eingesetzt werden, und im Halleninneren werden die Installationen (Lüftung, Heizung, Elektronik) fertiggestellt. Auch die Ausbaugewerke sind in der Ausführung.
Im Laufe des Monats sollen nun der Innenausbau und die Technik fertiggestellt werden.
Die Kosten für die Sanierung der denkmalgeschützten Immobilie, die künftig auch wieder einen Gastronomiebetrieb beherbergen soll, sind in den vergangenen Jahren regelrecht explodiert. Die Stadthalle, erbaut im Jahre 1970, wurde vor acht Jahren zum Kulturdenkmal ernannt – und im selben Jahr wegen Mängeln beim Brandschutz außer Betrieb gesetzt.
Ursprünglich glaubte man auf Basis eines entsprechenden Gutachtens, dass das Sanierungsprojekt mit 5,75 Millionen Euro zu stemmen sei. Man musste dann jedoch im Zuge der Arbeiten feststellen, dass nach Öffnung der Decke die gesamte Lüftungsverrohrung nicht den Plänen im Archiv entsprach, was zu umfangreichen Änderungen führte. Hinzu gesellte sich in der Zwischenzeit noch eine neue Energieeinsparverordnung, die hessische Bauordnung änderte sich, andere Dämmwerte mussten angesetzt werden. Bislang wurden Aufträge in Höhe von 8.503.294,43 Euro erteilt, und im Haushalt 2021 kommen noch einmal weitere 1,4 Millionen Euro für die Möblierung und Ausgestaltung der Stadthalle hinzu. Bis zur Verdopplung der ursprünglich kalkulierten Kosten ist es also nicht mehr weit.