Torka legt Mandat nieder

CDU-Politiker zieht sich aus der Stadtverordnetenversammlung zurück

Freude bei Willi Torka (rechts) nach Wahl von Klaus Schindling (links) zum Bürgermeister vor fünf Jahren. In der Mitte Stadtverordnetenvorsteher Günter Tannenberger. Torka war damals noch der Vorsitzende der FWG. Nun legte er sein Mandat als CDU-Stadtverordneter nieder.

Am vergangenen Freitag kam die Information von höchster Stelle: Stadtverordnetenvorsteher Günter Tannenberger informierte die Presse über den überraschenden Rückzug des CDU-Kommunalpolitikers Willi Franz Torka aus der Hattersheimer Stadtverordnetenversammlung. Dieser habe sein Mandat aus beruflichen Gründen niedergelegt, so Tannenberger.

Die Mandatsniederlegung kam nicht zuletzt deshalb wie aus heiterem Himmel, weil Torka erst in der vergangenen Woche einen sehr energischen Leserbrief als Reaktion auf die vorherige SPD-Kritik an der gerade abgeschlossenen Südringsanierung formuliert hatte ("Nörgelei und Realitätsverweigerung", erschienen Hattersheimer Stadtanzeiger Nr. 36/2021). Aber Willi Torka bleibt der CDU auch weiterhin erhalten - nur eben nicht in der Stadtverordnetenversammlung.

Von der CDU zur FWG und zurück

Dass nun ausgerechnet die CDU diesen berufsbedingten Rückzug verkraften muss, ist auch noch eine relativ junge Entwicklung. Erst im Juli 2020 trat Torka nach internen Querelen aus der FWG aus. Streitigkeiten, die eine "weitere vertrauensvolle Zusammenarbeit innerhalb dieses Vereines und der Fraktion" nicht mehr erlaubt haben. Auch Sohn Adrian Torka ist seitdem nicht mehr Mitglied der Freien Wähler. Ihre Stadtverordnetenmandate nahmen beide bis zum Ende der vergangenen Legislaturperiode als fraktionslose Stadtverordnete wahr.

Willi Torka trat schließlich der CDU bei - jener Partei, der er bis 2009 schon einmal angehört hatte, bis er sich rund um das CDU-Nominierungsverfahren zur damaligen Bürgermeisterwahl nicht gegen Michael Minnert durchsetzen konnte, der später gegen die Sozialdemokratin Antje Köster unterlag. Dem Parteiaustritt ließ Torka damals den Eintritt bei den Freien Wählern folgen, bei denen er schließlich zum Vorsitzenden aufstieg.

Bei den jüngsten Kommunalwahlen stand Willi Torka auf Platz 12 der CDU-Kandidatenliste. Die Christdemokraten ergatterten insgesamt 19 Sitze im Stadtoparlament - Torka landete jedoch zunächst, trotz seines recht hohen Listenplatzes, durch Kumulieren und Panaschieren nicht unter den 19 meistgewählten Vertreterinnen und Vertretern seiner Partei. Nachdem Ralf Meik und Evelin Wehse jedoch für die CDU in den ehrenamtlichen Magistrat gewählt wurden und deshalb ihr Mandat für die Stadtverordnetenversammlung niederlegten, war Torka neben Jutta Nees einer der beiden Nachrücker für die Christdemokraten. Ein halbes Jahr nach der Wahl ist Willi Torka nun auf eigenen Wunsch kein Stadtverordneter mehr.

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