Vielfältige Anträge rund um Verkehrsprobleme, Spielplatzausstattung und Müll

Konstituierende Sitzung des Kinderparlamentes 2023/24 der Regenbogenschule

Die Mädchen und Jungen des Kinderparlamentes der Regenbogenschule stellten sich nach der 1. Sitzung mit (v.l.n.r.) Erster Stadträtin Heike Seibert, Schulleiter Uwe Simon und der Beauftragten für die Kinderparlamente Myriam Jung sowie Stadtverordnetenvorsteher Georg Reuter zum Gruppenfoto auf.

Die Mädchen und Jungen der 4. Grundschulklassen der „Regenbogenschule“ hatten schon vor einiger Zeit ihre Vertreter für das Kinderparlament des Schuljahres 2023/24 gewählt. Damals diskutierten die Schülerinnen und Schüler auch ihre Anliegen, die sie mit Vertretern der Stadt erörtern wollten. Auch einzelne Kinder konnten Anträge formulieren, die in den Sitzungen des Parlamentes zur Sprache kommen sollten.

Am Dienstag, 28. November, fand im Hessensaal des Alten Posthofes die erste Sitzung des „Regenbogen-Parlamentes“ statt. Insgesamt hatten die Kinder 13 Anträge aufgeschrieben, die dem Kinderparlament vorgelegt werden sollten. Die Beauftragte für das Kinder- und Jugendparlament der Stadt Hattersheim, Myriam Jung, begrüßte die Mädchen und Jungen sowie den Schulleiter Uwe Simon. Ferner durfte sie die Erste Stadträtin Heike Seibert, den Stadtverordnetenvorsteher Georg Reuter sowie die stellvertretende Stadtverordnetenvorsteherin Melanie Jürgens-Schumacher willkommen heißen.

Entsprechend der Geschäftsordnung des Kinderparlamentes galt es zunächst aus den Reihen der Jungparlamentarier die beiden Stellvertreter für Myriam Jung zu bestimmen. Gewählt wurden aufgrund der erhaltenen Stimmenanzahl: Levi und Mahir. Beide nahmen die Wahl an und wollen der Sitzungsleiterin künftig bei ihrer Aufgabenwahrnehmung helfen. Die Parlamentsbeauftragte Myriam Jung erläuterte nun die Vorgehensweisen und die Möglichkeiten, die das Kinderparlament in seiner kommunalpolitischen Funktion wahrnehmen kann. Für eine Verbesserung der Lebensqualität in der Stadt steht dem Kinderparlament ein Budget von 2.000 Euro zur Verfügung, über das die Mädchen und Jungen nach den vorliegenden Anträgen frei entscheiden können.

Themenschwerpunkte in den Anträgen stellten die Ausstattung von Spielplätzen, neue Freizeitaktivitäten für Kinder sowie Aspekte der Verkehrsberuhigung dar. Die Antragsteller und Berichterstatter waren stets bemüht, ihre Anträge näher zu erläutern und genauere Begründungen vorzulegen. Hieraus ergaben sich vielfältige Besprechungen der Anliegen mit den städtischen Vertretern und dem Schulleiter. Leider konnten mehrere Anträge aus sachlichen Gründen keine Aussicht auf Realisierung finden. Ein Antrag fand eine große Mehrheit, so dass bald ein neues Spielgerät aus dem Budget des Kinderparlamentes angeschafft und aufgestellt werden kann.

Die Klasse 4d beantragte ein neues Spielgerät für den Abenteuerspielplatz. Nach längerer Besprechung wurde folgende Vorgehensweise beschlossen: Aus jeder 4. Klasse der Grundschule werden sich zwei Jungparlamentarier vor Ort mit einem Vertreter der Stadt treffen, um die richtige Auswahl zu treffen und den optimalen Platz für das neue Spielgerät zu bestimmen. Die Anschaffungskosten gehen zu Lasten des Parlaments-Budgets, die Stadt wird die Aufstellung übernehmen. Die beantragte Renovierung der Toiletten auf dem großen Spotplatzgelände in Hattersheim ist schon von Seiten der Stadt in Angriff genommen worden.

Die Umsetzung der von der Klasse 4 b beantragten Einrichtung eines Kinderclubs in der Kern-Stadt entfachte größere Diskussionen. Eine Einigung hinsichtlich Art und Ort des Clubs wurde nicht erzielt. Die Thematik soll weiter im Gespräch bleiben. Auch die Organisation eines Open-Air-Kinos für Kinder konnte im Detail nicht konkret beschlossen werden. Schulleiter Uwe Simon und die Erste Stadträtin Heike Seibert wollen den Antrag weiterverfolgen und auch erforderliche Auflagen prüfen. Die Einrichtung und Eröffnung eines Kinos in Hattersheim ist aus Sicht der Stadt finanziell nicht tragbar. Heike Seibert verwies auf die gut erreichbaren Kinos im MTZ und in Hofheim. Ebenfalls zu teuer ist die Errichtung einer größeren Rutsche im Hattersheimer Schwimmbad. Die Erste Stadträtin verwies auch auf die hohen Kosten, die die Stadt durch die Aufrechterhaltung des Schwimmbetriebes jährlich trägt. Hier sollen ebenso die moderaten Eintrittspreise im Blick bleiben.

Dem Antrag der Klasse 4 b auf eine Erweiterung des Skaterparks unter dem Hessendamm kann die Stadt ebenfalls nicht nachkommen. Das Areal ist angemietet und nicht erweiterbar, hieß es. Auch auf den Umbau und die Erweiterung von Spielmöglichkeiten auf dem Spielplatz in der Hans-Riggenbach-Straße hat die Stadt keinerlei Einfluss. Heike Seibert versprach jedoch, den Eigentümer des Spielplatzes dahingehend anzusprechen. Sie wird auf der nächsten Sitzung über das Gespräch berichten. Dem von der Klasse 4 b beantragten Fahrradparcours auf dem Abenteuerspielplatz musste die Erste Stadträtin auch eine Absage erteilen. Nach Prüfung durch das Bauamt kommt die Stadt zu der Feststellung, dass das Gelände dort nicht für einen Fahrradparcour geeignet ist. Aus der Klasse 4 a kam der Antrag, einen kleinen Dinopark in der Stadt zu installieren. Diesem Antrag wollte die Mehrheit der Jungparlamentarier nicht zustimmen, da insgesamt zu wenig Interesse festzustellen war.

Nach wie vor gibt es wohl Verkehrsprobleme bei der Anfahrt und Abfahrt rund um die Regenbogenschule. Myriam Jung meinte: Wenn mehr Kinder mit dem Roller, dem Fahrrad oder zu Fuß zur Schule kämen, wäre die Verkehrssicherheit sicher höher. Auch Schulleiter Uwe Simon sieht verkehrstechnisch noch keine optimale Lösung. Alle würden sich über neue praktikable Lösungsvorschläge freuen.

Ferner ist der Wunsch nach einer längeren Grünphase für Fußgänger an der Ampelanlage gegenüber dem „Grünen Haus am Weiher“ geäußert worden. Kinder und Senioren seien hier stark im Nachteil, hieß es aus der Klasse 4 d. Die Erste Stadträtin versprach eine Überprüfung der Zeit-Schaltungen und eine Berichterstattung in der nächsten Sitzung.

Nils aus der Klasse 4 d beklagte in einem Antrag seiner Klasse die Müllsituation auf den Spielplätzen und beantragte eine vermehrte Aufstellung von Mülleimern. Myriam Jung kennt das Müllproblem schon seit längerem. Sie sieht die Einstellung der Mitbürger zur Müllvermeidung und Müllablage als ein bedeutendes Problem, das auch durch die Aufstellung von mehr Mülleimern nicht zu beseitigen sei. Eine Vorbildaktion könnte bei allen Mitbürgern vielleicht mehr Einsicht bewirken. Deshalb möchte sie wieder eine Müllsammelaktion – wie in den Jahren zuvor – durchführen. Sie plädierte bei den Jungparlamentariern für eine erneute Aktion im Frühjahr, die wieder Aufmerksamkeit und Nachdenken bewirken könnte. Sie wird im Frühjahr einen Terminvorschlag an das Kinderparlament richten, damit wieder gemeinsam Müll in der Stadt eingesammelt werden kann.

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