66 Jahre, was für eine Zahl für einen Karnevalsverein, sechs mal elf! Dieses Jubiläum feiert der CCM in seiner Kampagne 2026, die mit dem Senats- und Ehrungsabend am letzten Samstag eingeleitet wurde. Die Geburtsstunde des CCM war ein Tanzabend mit karnevalistischen Einlagen der katholischen Pfarrjungend im Jahr 1960. Die CCM-Orden mit der Jubiläumszahl 66 (besetzt mit funkelnden „Diamanten“), dem Okrifteler Wappen, einer Narrenkappe und der Aufschrift „Carneval Club Mainperle 1960 e.V. …Okriftel, hier am schönen Main ...“ wurden das erste Mal beim Empfang im Landratsamt am 15. November um 11 Uhr 11 getragen. Am Abend des gleichen Tages wurde er allen Elferräten und Ehrensenatoren überreicht. Die Aktiven müssen sich den Jubiläumsorden „erarbeiten“. Sie erhalten ihn erst nach ihrem Bühnenauftritt im nächsten Jahr.
Der Senats- und Ehrungsabend ist jedes Jahr ein besonderes Ereignis für die CCM-Familie. Der Erste Vorsitzende Frank Enders hieß die Gäste ganz herzlich willkommen und betonte, dass in diesem Jahr der Abend die Kick-off-Veranstaltung zum Jubiläumsjahr sei. Neben der Ehrung von Mitgliedern, Ernennung von Ehrensenatoren und von neuen Elferräten wurde das gemeinsame Feiern ebenfalls großgeschrieben. Wie jedes Jahr wurde es durch ein wunderbares, reichhaltiges Buffet bereichert. Vor dem Essen wurden die Gäste durch den neusten Tanz der Gasolinas in Fastnachtsstimmung versetzt.
Ehrensenatoren
Vor den Ehrungen wurde Stephan Orban als Präsident der Ehrensenatoren, Karin Grohmann als stellvertretende Präsidentin und Franz Huthmacher als langjähriges Mitglied des Senats mit großem Dank verabschiedet. Für die neue Präsidentschaft waren Dirk Jürgens und Melanie Jürgens-Schumacher gewählt worden, die an dem Abend ihr Amt antraten. Der Ehrensenat ist ein Netzwerk von Menschen, die den Verein hinter den Kulissen fördern. Die Frauen und Männer unterstützen den CCM mit Mitteln, Kontakten oder Beziehungen, die ganz wesentlich dazu beitragen, das Programm zu stemmen. Zwei Elferratsmitglieder wurden als neue Ehrensenatoren begrüßt. Das sind Michael Nied, Verantwortlicher für die Gruppe „Sinnfrei“ und Thomas Herrmann, ehemaliges Mitglied des Männerballetts und früherer Vorsitzender des Bauausschusses.
Für zehn Jahre Mitgliedschaft im Ehrensenat wurde Wolfgang Kollmeier mit einem Orden ausgezeichnet. Bei der Laudatio berichtete Dirk Jürgens, dass Kollmeier 1975 seine Frau im CCM kennengelernt habe, er Träger des Hessischen Verdienstordens sei und einst der jüngste Jugendbüttenredner war. Auf stolze 30 Jahre Mitgliedschaft im Ehrensenat kann Ernst Pauly zurückblicken. „Besonders gerne erinnert man sich an die Tütchen mit den Salzbrezeln“, meinte Jürgens. Ein großer Applaus war den Ausgezeichneten sicher.
Langjährige Mitgliedschaft im CCM
Eine ganz besondere Ehrung nahm der erste Vorsitzende des Vereins, Frank Enders, vor: Doris Keppler-Knauber wurde für 35-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. In den 35 Jahren war sie stets für den Verein da, ihre Unterstützung war immer vorhanden. „Bei Doris muss man immer mit der Wortwahl aufpassen“, wusste Enders, „wenn man ihr sagt, wirf mir doch mal eine Frikadelle zu, dann macht sie das auch.“ Besonders zu erwähnen sei der leckere Nudelsalat mit Krebsfleisch, den sie zubereitet.
Die Ehrungen für 15 Jahre Mitgliedshaft im CCM wurden durch die Überreichung einer Nadel aus Bronze vorgenommen. Der Laudator Frank Enders hatte gut recherchiert, so dass er zu jedem der ausgezeichneten Mitglieder etwas erzählen konnte. Mohamed Almalqui ist ein wahrer Vereinsmensch. Seine Aktivitäten beschränken sich nicht auf den CCM. Seit Mai hat er den Posten des Cheftrainers beim FC Germania in Okriftel inne. Lena Marie Paligoric betreut den Kinderfasching und damit die „Mutter aller Fastnachtsveranstaltungen“. Lena ist immer mit viel Liebe und einem Lächeln dabei. Geli Brock war frisch von der AIDA in das Haus der Vereine nach Okriftel geeilt. Auch sie hat sehr lange den Kinderfasching betreut. Ein besonderes Merkmal von Nicita Brock sei, dass sie es nicht möge, wenn sich die Speisen auf ihrem Teller berühren, wusste Frank Enders zu berichten.
Schon rief er die nächste Vierergruppe nach vorne. Daniela Köthen steht nicht gerne im Rampenlicht. In guter Erinnerung ist allerdings ihr Auftritt als Pipi Langstrumpf 1996 beim Umzug in Hattersheim. Lara Maria Köthen hat das Tanzen im Blut. Wahrscheinlich wurde in einem Urlaub als ihre Oma mit der zweijährigen Lara auf dem Arm stolperte das Sprungbrett für Laras Hebe- und Wurffiguren gelegt. Marie Werner wurde für all ihre Aktivitäten gedankt. Sabine Werner-März sei eine echte Macherin. Sie sei immer aktiv, aber sehr diszipliniert. „Das erste Hütchen trinkt sie immer erst ab 21 Uhr.“
Familie Nied-Diaz wurde als nächste geehrt. Gloria Nied-Diaz habe spanisches Blut in sich, wusste Enders. Das kam zum Ausbruch, als sie in einem Spanienurlaub in einem deutschen Auto von einem Spanier geschnitten wurde. Über Michael Nied gab es zu erzählen, dass er nach einem feucht-fröhlichen Abend den Asternweg mit dem Tulpenweg verwechselt hätte. Beim Bau der Festtagswagen habe er wohl schon mehr Bauschaum verbraucht als der Baumarkt in Hofheim zu bieten hätte, deswegen werde er auch als „Bauschaumkönig“ bezeichnet. Den Kindern des Paares Nied-Diaz, Enrique und Ines, liegt auf jeden Fall die Fastnacht im Blut.
Familie Jürgens wurde ebenfalls für ihre 15-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. Dirk Jürgens und Melanie Jürgens-Schumacher hatten früher am Abend ihre Aufgabe als neue Präsidenten des Ehrensenats sehr gut gemacht. Beide lieben die Geselligkeit. Über Tochter Luisa Jürgens wusste Enders zu berichten, dass sie, als sie klein war, ihr Fastnachtskostüm nicht anziehen wollte.
Orden für 10 Jahre „aktiv“
„Aktiv sein bedeutet, bei einer der vier Kappensitzungen, beim Seniorennachmittag oder der Sitzung für Menschen mit Behinderung auf der Bühne aufzutreten“, kann man auf der Homepage des Vereins nachlesen. Für 10 Jahre „Aktivität“ wurden sechs Personen ausgezeichnet. Dieses ist dem Verein einen Orden in Bronze wert. Tim Fischer, der amtierende Sitzungspräsident, nahm die Ehrungen vor. „Ihr seid es, die den CCM mit Leben füllen. Ihr steht immer auf der Matte, wenn es etwas zu tun gibt. Was gibt es Schöneres als Gemeinschaft“, so Fischer. Die drei Mitglieder der Familie Becker erhielten je einen Bronzeorden. Es wurde daran erinnert, dass Tanja Becker 1983 mit ihrem Ballett in der Radfahrerhalle auftrat. Sie ist nun im Nadel- und Fadenteam tätig und wird eine der ersten Frauen im Elferrat (nach bestandener Prüfung). Somit bildet sie mit ihrem Mann Olaf Becker das erste Elferratspaar. Bei so viel Engagement kann Tochter Kim Marie Becker nur eine echte Fastnachterin sein. Auch Frank Beste zählt zu den Aktiven. Sagt man „GmBh“ (Geh mal Bier holen), so ist Frank derjenige, der immer hinter der Theke steht. Er scheut nicht die Anfahrt aus Alzey und kommt zum Kinderfasching mit seiner gesamten Familie. Über Felix Romek wusste Tim Fischer zu berichten, dass dieser nicht stillsitzen könne. Er hat schon viel auf die Beine gestellt, war beim Männerballett dabei und hat von Anfang an bei der Band ohne Namen mitgemacht. Franziska Schuster hat viele Rollen im CCM innegehabt, beispielsweise in der Garde oder als Trainerin. Sie feiert und reist gern.
Endlich Frauen im Elferrat
Berufen waren die beiden neuen Elferrätinnen, Tanja Becker und Yvonne Höhl, schon. Beide zeichnen sich durch langjähriges Engagement für den Verein aus. Yvonne Höhl ist seit vielen Jahren die Zweite Vorsitzende. Jede Person kann erst in den Elferrat aufgenommen werden, wenn sie sich durch eine Prüfung qualifiziert hat. Dazu mussten die beiden Frauen Fragen beantworten und auch praktische Aufgaben bewältigen. Welche Farbe hat die ATV-Hebebühne? Wie viele Stühle und Tische darf man im Haus der Vereine übereinanderstapeln? So ging es los. Welches Elferratsmitglied klatscht am schönsten? Das war die einfachste Frage, wie aus der Pistole geschossen antworteten beide: „Markus Heuser“. Auch, dass der Elferrat, die beiden Damen schon mitgezählt, 33 Mitglieder hat, war schnell beantwortet. Kniffliger wurde es, als nach er genauen Zeit der Berufung gefragt wurde. Da musste Tim Fischer helfen: Yvonne Höhl wurde am 4. Mai um 16.46 Uhr, Tanja Becker am gleichen Tag um 16.48 Uhr in den Elferrat berufen. 144 Umzugskostüme gab es. Der Trompeter ist der Peter, der am meisten Krach macht und das Gegenteil von Reformhaus ist Reh-hinterm-Haus. Mit diesen Antworten war der theoretische Teil abgeschlossen und bestanden.
Nun ging es an den praktischen Teil. Sehr gut gelang es, den Saal zum Narrhallamarsch zu betreten und das närrische Publikum in den Bann zu ziehen. „Eindeutig bestanden“, so Tim Fischer. Schwieriger war die Geschmacksprobe: Die Damen mussten aus drei Proben die echte Coca Cola herausschmecken. Letze Aufgabe war es, Bilder von Umzugswagen sechs Jahreszahlen zuzuordnen. Das gelang und damit war es geschafft. Kappe und Elferratsorden wurden überreicht und die anwesenden Elferräte gruppierten sich um die Damen, um sie bei ihrem Schwur zu unterstützen. „Ich schwöre, dass ich die Kapp‘ ehren, … dem Elferrat treu dienen werde … und die Hütchen mit Genuss trinken werde, auch wenn es das 22. ist“, hieß es da unter anderem. „Nach 66 Jahren endlich Frauen im Elferrat“, darüber freute sich Yvonne Höhl sehr. Das kann man als Beginn eines neuen Zeitalters sehen. Herzlichen Glückwunsch und Helau! Die Jubiläumskampagne ist eröffnet.




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