Mit Interesse habe ich Ihren Bericht über die Jubiläumsfeier in der TSG-Halle gelesen.
Bekanntermaßen feiert Eddersheim in diesem Jahr die pandemiebedingt verschobenen 875 Jahre Ersterwähnung von 1145 nach. Im Jahre 2015 bin ich bei heimatkundlichen Recherchen in den Beständen des Würzburger Staatsarchivs auf eine Schenkungsurkunde des Abts Werner von Sankt Alban aus dem Jahr 1145 gestossen. Dort war erstmals von einem „Heddereshem“ die Rede. Dem Vernehmen nach sind die Mainzer Urkunden des Klosters St.Alban auf der Flucht vor Napoleons Truppen mainaufwärts nach Würzburg verschifft worden.
Die Presse hat in 2015 ausführlich über meinen spektakulären Fund berichtet.
Mein Urkundenfund von 2015 wurde in 2021 in der Festschrift "875 Jahre Eddersheim" von Dr.Manfred Becht, Seite 10, namentlich dokumentiert. (Hrg.Magistrat Hattersheim)
Auch in der aktuellen Online-Ausstellung werde ich als Wiederentdecker der Ersterwähnugsurkunde von 1145 auf Seite 6 namentlich nachgetragen (Stadtarchiv Hattersheim).
Obwohl der Stadt Hattersheim die Umstände meiner Urkundenentdeckung von 2015 durch mich seit zehn Jahren bekannt ist, tut sie sich doch mit der Tatsache sehr schwer. Wie ist es ansonsten zu erklären, dass Herr Stadtverordnetenvorsteher Georg Reuter in seiner Laudatio als ersten Auslöser für das nun 2025 nachgefeierte Eddersheimer Jubiläum lediglich anonym und unpersönlich auf die Urkundenentdeckung "eines Eddersheimer Bürgers" verweist?
Datenschutz kann ja für diese Anonymisierung nicht der Grund sei. Eher ist es fehlende Wertschätzung meiner zuweilen doch unbequemen Arbeit als Heimatforscher.
Ein würdiger Dank für mich und den Ortsteil Eddersheim wäre es gewesen, wenn man meinen jahrelangen Bitten um die Beantragung der Freiherr-vom-Stein Urkunde beim Land Hessen nun endlich gefolgt wäre.
Leider vergeblich. Es fehlt der politische Wille. Noch ist es dafür nicht zu spät, zumal das Jubiläumsjahr noch fünf Monate andauert.
Es ist kein Trost, wenn mir das Bürgermeisterbüro kürzlich zusichert: "Wir werden aber sehr gerne die Vorbereitungen zum 900-jährigen Jubiläum nutzen, um die Urkunde zu beantragen".
Dann hätten wir das Jahr 2045, also in 20 Jahren (!).
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