Am Samstag, 23. November, wurde der Löwen- und Lilien-Preis an den TV Okriftel sowie an Heike Bülter und Eberhard Roth vom Stadtteilbüro der Hawobau vergeben. Der Ausländerbeirat begrüßt diese Auszeichnung und gratuliert den Preisträgern.
Wir freuen uns sehr, dass der Turnverein Okriftel diese höchste Auszeichnung der Stadt bekommen hat. Als Ausländerbeirat schätzen wir insbesondere die Tatsache, dass sich der Turnverein schon immer sehr stark für die Integration aller Menschen eingesetzt hat.
Was die Auszeichnung für Heike Bülter und Eberhard Roth betrifft, so haben die beiden in ihren Dankesreden betont, dass sie den Preis stellvertretend entgegennehmen für alle ehrenamtlichen Helfer, die mit dem Stadtteilbüro zusammenarbeiten, um das Leben für Menschen in der Siedlung und darüber hinaus lebenswerter zu machen.
Sei es durch die aufsuchende Jugendarbeit, individuelle Hilfe, Beratung und Vermittlung an andere Fachberatungsstellen, die Zusammenarbeit mit dem Psychosozialen Zentrum und der Tafel, die Anschubhilfe zu Beginn der Familienoffensive in Hattersheim und auch die anschließende Kooperation.
Sei es durch die Koordination, Organisation oder Begleitung von Initiativen wie dem Repair-Café, dem Bistro, dem Internationalen Frauenfrühstück, dem Umsonstladen, verschiedenen Spiel- und Sport-Gruppen, der Fahrrad-Werkstatt, um nur einige zu nennen.
Aber dort endet es nicht, denn das Stadtteilbüro ist hat sich längst einen Namen als Veranstalter gemacht: Frühlingsfest, Siedlungsfest und Gartenfest im Herbst, „Über den Dächern“ (gelegentlich auch „Unter“) sind Termine aus dem Jahreskalender der Stadt und dort nicht mehr wegzudenken. In den Ferien gibt es Ausflüge zum Schwimmbad, ins Kino, zum Schlittschuhlaufen, zum Indoor-Football oder zum Kanufahren an der Lahn.
Mit dem Kulturforum wurden Kurse in Bildhauen, Graffitisprayen, Schmieden durchgeführt. Auch die Betonfiguren, die man zum Beispiel am Spielplatz Schieferstein, am Markt vor dem Posthof oder in der Siedlung selbst finden kann, sind in Kooperation mit dem Stadtteilbüro entstanden.
Apropos Beton: Die Infrastrukturmaßnahmen im Rahmen der Sozialen Stadt zum Umbau der Unterführung am Schwarzbach und im Nex sowie die Erneuerung des Eisernen Stegs wurden intensiv im Runden Tisch besprochen und begleitet, ebenso das generationsübergreifende Wohnprojekt mit dem Südringtreff. Der Bolzplatz am Eisernen Steg und die Neugestaltung einiger Spielplätze wurden mit Beteiligung der betroffenen Anwohner, Geduld, Pragmatismus und Liebe zum Detail zur Zufriedenheit aller Beteiligten umgesetzt.
Damit nicht genug, denn es gab immer wieder Sonderprojekte wie das von der italienischen Theatergruppe Teatro Due Mondi entwickelte Stück „Mauerrisse“, das zusammen mit Laienschauspielern aus der Siedlung und Hattersheim auf dem Marktplatz aufgeführt wurde. Diese vom WIR-Vielfaltszentrum mitfinanzierte Aufführung war für Alt und Jung ein einprägendes Erlebnis, sowohl für die Schauspieler als auch für die Zuschauer. Fast eine Woche lang bekochte das Stadtteilbüro die Teilnehmenden und sorgte dafür, dass alle Requisiten zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort standen.
Es ging aber auch eine Nummer kleiner mit dem Impro-Theater, das über die Jahre immer wieder die schauspielerischen Talente der Menschen in der Siedlung ans Licht gebracht hat. In der Corona-Zeit wurde ein Pop-up-Konzert organisiert, um die Menschen etwas aufzuheitern. Die vom Runden Tisch initiierte “Essbare Siedlung“ wurde im Rahmen des Bundeswettbewerbs „Entente Florale“ mit dem mit 1.500 Euro dotierten „Gartenpreis 2014“ ausgezeichnet. Einen weiteren Preis gab es übrigens für den Film „Urban Gardening in der essbaren Siedlung“. Im Rahmen des Kinder- und Jugendmedienfestivals des Main-Taunus-Kreises kam der Film auf den 1. Platz in der Kategorie Jugend bei dem vom Amt für Jugend, Schulen und Kultur und dem Jugendbildungswerk veranstalteten Wettbewerb.
Am eindrucksvollsten war aber vielleicht die „Strickmob Aktion“ im Jahr 2012. Ein über 350 Meter langer Schal wurde von zahllosen Menschen gestrickt als Ausdruck der Solidarität und für den Erhalt der Sozialen Stadt und des Stadtteilbüros. Wie man sieht mit Erfolg. Auch dafür gab es einen Preis beim Landeswettbewerb Sozialer Zusammenhalt. Eberhard Roth hat sich in seiner Dankesrede aber nicht lange mit den Leistungen der Vergangenheit aufgehalten, sondern den Wunsch geäußert, dass das Stadtteilbüro seine Arbeit mindestens noch weitere 23 Jahre fortführen kann.
Der Ausländerbeirat kann dem nur zustimmen, und wir haben uns gefreut, dass Bürgermeister Klaus Schindling dem TV Okriftel und dem Stadtteilbüro die uneingeschränkte Unterstützung für die Zukunft zugesichert hat.