Über Bauhaus entscheidet die Region

 

Ein Baumarkt dieser Größe, da schlägt jedes Heimwerkerherz höher. Und das in Hattersheim, direkt vor der Haustür, da kommt Kritik erst gar nicht auf. Die Vorstellung der Pläne und der Zeitplan begeistern. Selbst die Nachbargemeinde ist eingebunden und hat nichts gegen das Projekt – so will man uns glauben machen.

 

 

 
Anders die Realität. Im Fachjargon heißt solch ein Vorhaben „Großflächiger Einzelhandel“ und bedarf der Ausweisung eines entsprechenden Sondergebietes durch die Regionalplanung. Bedenkt man, dass das Ansinnen der Politik in Hattersheim, das Gebiet als einfaches Gewerbegebiet auszuweisen, im letzten Jahr abgelehnt wurde, fragt man sich, worin der Optimismus der Bürgermeisterin und der 1. Stadträtin gründen? Der Abwägungsprozess des förmlichen Verfahrens braucht seine Zeit.
Schauen wir zur Regionalversammlung. Dort haben sich die Mehrheitsverhältnisse gründlich gewandelt. Werden sich SPD und Bündnis90/Grüne in der Frage des großflächigen Einzelhandels einig? Würden sie sich einig und das rasch, wäre das einmal mehr die Aufgabe grüner Politik zugunsten der Machterhaltung.
Hattersheim braucht das Geld, hat jedoch gleichzeitig die Vorgaben der Regionalplanung ausgereizt wie kaum eine andere Kommune im Kreis. Die Aufgabe des Wohngebiet Nordost zugunsten des Gebietes in Verlängerung der Heddingheimer Straße bis Mainzer Landstraße geht so in Ordnung. Ob es ein großflächiger Baumarkt sein kann, bezweifeln wir Freien Wähler in Hattersheim. Wir denken da auch an den Widerstand der vielen betroffenen Klein- und Mittelständler sowie der benachbarten Kommunen. Insbesondere die Zusammenarbeit mit Kriftel hat uns in der Vergangenheit einige Vorteile gebracht. So kommt das betreffende Plangebiet als Gewerbefläche nur in Frage, weil die Verkehrserschließung durch die Umgestaltung des Autobahnanschlusses gesichert ist. Die Zustimmung hierzu fiel Kriftel nicht leicht, weil für die Verkehrsflächen Krifteler Obstbaumgrundstücke geopfert werden mußten.
Die Erste Stadträtin Schnick entgegnete auf unseren diesbezüglichen Hinweis, dass Kriftel sein Einverständnis signalisiert hat. Dem widersprach nun ihr Amtskollege in Kriftel. Dieses Verhalten ist eine ungeheuerliche Verfehlung Schnicks. Wer so Politik betreibt, braucht auf gute Nachbarschaft nicht mehr zu hoffen und verprellt heimisches Gewerbe. Von regionalem Bewusstsein haben sich diese Akteure augenscheinlich vollends verabschiedet.
Dabei brauchen wir für die Entwicklung Hattersheims die Region. Wenn es gelingt eine Nutzung zu etablieren, die auch die Region in diesem Bereich weiter bringt, sollten am Ende doch die meisten zufrieden sein. 
Karl Heinz Spengler, Rossertstraße 49
FWG-Fraktionsvorsitzender
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