Fünf Drohnen kreisten am Dienstagabend (11. Juni) über dem Hattersheimer Sportplatz. Dort fand die erste gemeinsame Übung des neu gegründeten Drohnenverbundes der MTK-Feuerwehren statt. Sechs Stationen galt es für die Drohnenstaffeln zu absolvieren, zum Beispiel Slalom fliegen, Erkundungsflüge durchführen, Hitzepunkte erkennen und die Temperatur bestimmen oder mit der Wärmebildkamera den Füllstand von Behältern ermitteln. Auch der stellvertretende Kreisbrandinspektor Thomas Rieger überzeugte sich von der Leistungsfähigkeit.
"Drohnen bieten der Einsatzleitung vor Ort und der rückwärtigen Führung oder Leitstelle die Möglichkeit, wichtige Informationen in Form von Fotos und Live-Videos zu erhalten", so Kreisbrandmeister David Tisold, der für die überörtlichen Einheiten zuständig ist und den Drohnenverbund ins Leben gerufen hat. "Dies ermöglicht eine schnelle und präzise Lagedarstellung, die bisher nur mit großem Aufwand, etwa durch den Einsatz von Hubschraubern, möglich war."
Um den Einsatz von Drohnen im Main-Taunus-Kreis zu vereinheitlichen, wurde der Drohnenverbund Main-Taunus-Kreis gegründet. Ziel ist es, dass die Feuerwehren und andere Organisationen unabhängig von der eingesetzten Drohne immer den gleichen Service erhalten. Mit den fünf Drohnen der Feuerwehren Bad Soden, Hofheim, Hattersheim, Kelkheim und der in Flörsheim stationierten IuK-Gruppe (Information und Kommunikation) des Main-Taunus-Kreises ist auch eine Redundanz gewährleistet, um bei Ausfall einer Drohne weiterhin einsatzfähig zu sein.
Die Drohnen sind vielseitig einsetzbar: von der Personensuche über Flächen- und Waldbrände oder Einsätze auf dem Main bis hin zu entlaufenen Großtieren und anderen großflächigen Einsatzstellen. Ausgestattet mit Weitwinkel- und Zoomkamera, Wärmebildkamera und Livestreamübertragung liefern sie wertvolle Daten für die Einsatzleitung.
Alle Drohnenpiloten verfügen über den EU-Fernpilotenschein A2 und haben eine BOS-Drohnenausbildung (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) absolviert. Für den Einsatzleiter gibt es eine Übersicht in Form einer Taschenkarte, die an alle Feuerwehren und die Leitstelle verteilt wird. Zukünftig soll auch ein Fachberater Drohneneinsatz implementiert werden, um bereits vor dem eigentlichen Einsatz beratend tätig zu werden.