Die Gemeinde wächst zusammen

Pfarrgemeinde St. Martinus feierte Fronleichnamsprozession mit Pfarrfest in Eddersheim

Pfarrer Andreas Klee (Bildmitte) und der Priesterliche Mitarbeiter Antonio Portalatin (unter dem „Himmel“) führten die Prozession an Fronleichnam durch Eddersheim.
(Fotos: A. Kreusch)

EDDERSHEIM (ak) – In diesem Jahr feierte die Hattersheimer Katholische Gemeinde St. Martinus das gemeinsame Fronleichnamsfest am Donnerstag, 26. Mai, im Kirchort Eddersheim. Im morgendlichen Nebel trafen sich Gemeindemitglieder aus allen drei Kirchorten am Pavillon am Mainufer zum feierlichen Hochamt im Freien. Bald hatte sich der Dunst verzogen und machte der Sonne Platz – die Fronleichnams-Prozession konnte bei bestem Wetter ihren Weg nehmen zum ersten Altar in der Mainwiese auf Höhe der Raunheimer Straße.

Frauen aus den drei Kirchorten hatten ihn in Gedanken an das von Papst Franziskus ausgerufene Jahr der Barmherzigkeit gestaltet und geschmückt. Sie erinnerten daran, dass die Barmherzigkeit Gottes eine zutiefst mütterliche Haltung ist, aus der heraus Jesus handelt und auffordert, ihm in dieser Haltung zu folgen. Nach einer Lesung aus dem Matthäusevangelium bekräftigten sie mit ihren Fürbitten was Barmherzigkeit bedeutet: Barmherzigkeit heißt, einem Menschen sagen, du gehörst dazu, ich höre dir zu, ich rede gut über dich, ich gehe ein Stück mit dir, ich teile mit dir, ich besuche dich und ich bete für dich.

Vom Altar der Frauen ging es durch die Raunheimer- und Rüsselsheimer Straße in die Bleichstraße. Dort in der Sackgasse vor dem städtischen Kindergarten in der alten Flettner-Villa hatten KAB und Kolpingfamilie den zweiten Altar der Prozession errichtet und geschmückt. „Dass wir aus allen drei Kirchorten zusammen die Station an diesem Altar gestalten, ist schon fast ein Ritual – die Teile sind zwar schon aus grauer Vorzeit, aber da passt alles“, schmunzelte Klaus Manger, der auch beim anschließenden Pfarrfest im Eddersheimer Pfarrheim noch gerne half, „wir sprechen die Themen miteinander ab und jeweils die örtliche Gruppe bereitet alles vor und schmückt den Altar. Es war in diesem Jahr einfach toll, wie viele Helfer es aus allen drei Stadtteilen für die Prozession gab, und viele sind dann auch noch auf dem Pfarrfest geblieben. Die Gemeinde arbeitet und wächst zusammen.“ Auch am Altar der KAB und der Kolpingfamilie drehten sich die Lesung und die Fürbitten um Barmherzigkeit, dabei wurde besonders etwa um Anteilnahme, Humanität und Menschlichkeit gegenüber Flüchtlingen gebetet. Durch die Flörsheimer-, Neu- und Kreuzstraße ging es zurück bis zur Kirche St. Martin.

Die Beteiligung an der Prozession war groß, aus allen drei Stadtteilen waren Gläubige nach Eddersheim gekommen. Viele Kommunionkinder nahmen noch einmal in ihrer festlichen Kommunionkleidung am Gottesdienst und an der Prozession teil.
Wie schon seit Jahrzehnten wurde auch diesmal wieder die Hattersheimer Fronleichnamsprozession vom Blasorchester des TV Hergershausen feierlich begleitet. Gesichert wurde der Prozessionsweg durch das Hattersheimer Ordnungsamt und durch Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr.

“Was für ein herrlicher Tag!”
Nicht nur Pfarrer Andreas Klee fühlte sich auf dem Pfarrfest seiner Gemeinde wohl, welches in diesem Jahr im Anschluss an die Prozession in Eddersheim gefeiert wurde. Im kühlen Schatten der Kirche St. Martin ließ er den Tag noch einmal Revue passieren: „Erst war es ja ein bisschen neblig, aber dann kam die Sonne heraus und sie strahlt bis jetzt – was für ein herrlicher Tag!“ Es freute den Pfarrer, dass bei der Prozession alles so gut geklappt hatte und dass so viele Menschen daran teilgenommen hatten und auch noch danach beim Gemeindefest miteinander feierten. „Na ja – für einen Gottesdienst am Mainufer waren wir wohl nicht gut genug mit Lautsprechern ausgerüstet. Deshalb habe ich versucht, möglichst laut zu sprechen. Aber sonst hat alles heute bestens funktioniert.“ Zusammen mit seiner Mutter genoss er auf dem Pfarrfest ganz offensichtlich die Gespräche mit vielen Mitgliedern seiner Gemeinde.

Der Ortsausschuss Eddersheim hatte im und am Pfarrheim dafür gesorgt, dass jeder sich wohlfühlen konnte. Bald stand eine lange Schlange entlang der Kirchmauer bis zum Verpflegungsstand, an dem es leckere gegrillte Würste, Spießbraten, Pommes Frites und Kartoffelsalat gab, im Ausschank waren Bier vom Fass, Apfelwein vom Landwirt Georg Jost, verschiedene rote und weiße Weine und natürlich auch alkoholfreie Getränke. Im Saal des Pfarrheims stellte eine beeindruckende Theke mit den verschiedensten hausgebackenen Kuchen die Festgäste vor die Qual der Wahl, im Foyer boten die Messdiener an der „Cocktailbar Heilig Geist“ leckeres und spritziges zum „nassen Naschen“ an (auch hier konnte man ohne Alkohol genießen).

Den Erlös aus dem Pfarrfest will die Gemeinde St. Martinus in die Anschaffung neuer Messdiener-Gewänder stecken – ein solches neues Gewand war daher auch beispielhaft gleich am Eingang neben der Bon-Kasse anzuschauen. Im Unterschied zu den alten Gewändern, die zum Teil schon seit sehr vielen „Ministranten-Generationen“ an die folgende weitergegeben wurden, sind diese nicht mehr grau, sondern in frischem Weiß über einem schwarzen Unterkleid. „Da freue ich mich drauf, wenn unsere Ministranten nicht mehr in diesen grauen „Büßergewändern“ zu sehen sind – es wurde Zeit, dass man mal an neue Ministranten-Gewänder gedacht hat“, meint Angelika Waldmann vom Eddersheimer Ortsausschuss, „das finden die jungen Leute doch bestimmt auch besser.“ 
Für diesen guten Zweck ausgesucht hatte man sich auch das diesjährige „Schätzspiel“: Birgit Bartels vom Eddersheimer Ortsausschuss hatte drei der Messdiener gemessen und deren Körpergröße an einer Wand im Pfarrheim sichtbar gemacht – die Spielteilnehmer konnten für einen Spendenbeitrag schätzen, wie viele Zentimeter diese drei Ministranten an Höhe zusammen bringen und dabei gewinnen. Damit es auch den Kindern auf dem Pfarrfest nicht langweilig wurde, waren neben dem Pfarrheim ein großes Trampolin und viele verschiedene Spiele – unter anderem Gummistiefel-Weitkicken – aufgebaut.

Der Ortsausschuss Eddersheim war ein sehr guter Gastgeber für die ganze Gemeinde St. Martinus – und dass sich jeder beim Pfarrfest an Fronleichnam in dem Ortsteil am Main wohlfühlte, war nicht zu übersehen.

 

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