Die Okrifteler CCM-Narren sind zurück

Nach langer Pandemie-Pause Senats- und Ehrungsabend am 11.11. im Okrifteler Haus der Vereine

Axel Knauber (Mitte) wird zum Ehrensenator ernannt. Er ist eingerahmt vom Präsidenten der Senatoren, Stephan Orban, und der stellvertretenden Präsidentin Karin Grohmann.

Man hatte das Gefühl, dass die Mitglieder des CCM es kaum erwarten konnten, sich endlich wiederzusehen, denn schon früh war der Saal gut gefüllt. Durch die gedeckten Zwölfertische, die liebevoll mit Blumen dekoriert waren, herrschte eine festliche Atmosphäre. Genau um 11 Minuten nach 19 Uhr begrüßte Frank Enders, der Erste Vorsitzende des Vereins, alle Gäste zu der Auftaktveranstaltung der Karnevalskampagne. Und schon hieß es: Bühne frei für die „Little Stars“. Als die neun Mädchen auf der Bühne tanzten, war die lange „Zwangspause“ durch die Pandemie schnell vergessen. Die Stimmung war sofort so lebhaft, wie man es vom CCM gewöhnt ist. Mit entsprechend großem Applaus wurden die Mädchen verabschiedet. „Da geht einem das Herz auf“, war der begeisterte Kommentar eines Zuschauers.

Beim folgenden Essen war Zeit, das Treffen mit den Vereinsfreunden zu feiern. Markus Heuser, der Pressesprecher des CCM, berichtete, dass während der Zeit ohne Auftritte die Mitglieder ihrem CCM die Treue hielten, es waren praktisch keine Austritte zu beklagen. Er empfand die Auftaktveranstaltung als etwas ganz Besonderes, die Freude der etwa 120 Gäste war deutlich zu spüren. Markus Heuser beschrieb dieses sehr passend: „Der ganze Abend war ein Beweis, dass man zusammengehört. Die gegenseitige Wertschätzung ist der Kitt, der alles zusammenhält.“

Ernennung eines neuen Senators

Die Ehrensenatorinnen und Ehrensenatoren bilden ein Netzwerk und unterstützen so den Carneval-Club Mainperle mit Mitteln, Kontakten oder Beziehungen. Sie sind die Organisatoren des Senats- und Ehrungsabends. Es ist Tradition im Verein, dass ein neu berufener Senator erst beim Ehrungsabend bekannt gegeben wird. Dieser besondere Programmpunkt wurde mit dem Auftritt der CCM-Gruppe „Haste Töne“ eingeleitet. Die sieben Herren sind genauso gut bekannt unter dem Begriff „Okrifteler Hofsänger“. Im Nu gelang es Ihnen, den Saal in Stimmung zu versetzen. Was für ein schönes Bild, die Sänger unter der Leitung von Gerhard Neudert am Klavier so gut gelaunt und aktiv wiederzusehen!

Stephan Orban, der Präsident der 50 Ehrensenatoren und -senatorinnen, dankte den Sängern für den „fulminanten Auftritt“, weiter allen Beteiligten, die zum Gelingen des Abends beitrugen. Dann stellte er den neuen Senator vor: „Er ist ein Frankfurter Bub. Man kann sagen, dass er eine privilegierte Kindheit hatte, in der er öfters mit seinen Eltern nach Italien reisen durfte und eine besondere Liebe zu Venedig entwickelt hat. Weiter besuchte die Familie öfters seinen Opa, der im Heidelberger Schloss wohnte. Er absolvierte die besten Schulen in Frankfurt Höchst, schloss ein BWL-Studium ab. Er leitet zusammen mit seinem Bruder ein Raumausstatter-Unternehmen. Er hat viele Ehrenämter, ist vielseitig engagiert, eloquent und bekannt im CCM.“ Die Leser werden wahrscheinlich schon wissen, wen man als neues Mitglied des Senats begrüßen durfte. Richtig: Axel Knauber. Die Ernennung erfolgte durch die Überreichung des blauen Senatsordens durch die stellvertretende Präsidentin der Senatoren, Karin Grohmann. Knauber bedankte sich für die Ernennung und erklärte, er habe seine Karriere als Karnevalist vor vielen Jahren angefangen, nachdem er eine Büttenrede gehört hatte und vor dem „Nanu“ stehend meinte, dass er auch so einen Vortag machen könne. Dieses Können hat er nun schon jahrelang, darunter auch mehr als zwei Jahrzehnte als Sitzungspräsident, unter Beweis gestellt.

Ehrungen der Senatoren und langjähriger Mitglieder

Die Ehrungen wurden von Frank Enders vorgenommen. Hierbei wurden die Auszeichnungen für die Jahre 2021 und 2022 verliehen. Für 20 Jahre Mitgliedschaft im Senat wurden Doris Knauber, Klaus Unger und Thomas Jost ausgezeichnet. Über eine Urkunde zur zehnjährigen Mitgliedschaft konnten sich Bürgermeister Klaus Schindling und Bernd Caspari („Bürgermeister von Okriftel“) freuen.

Ebenfalls gemeinsam für die beiden letzten Jahren wurden neunzehn Mitglieder für 15 Jahre treue Mitgliedschaft und fünf für 25 Jahre ausgezeichnet. Zu jeder Person hatte Frank Enders sorgfältig recherchiert und konnte so genau die Aktivitäten für den Verein und besondere Vorzüge benennen. Zur Anerkennung gab es eine Anstecknadel. Janina Lichterfeld und Ludger Evertz erreichten 2021 ihre 35 Jahre Mitgliedschaft, Carina Almalqui und Karsten Hettiger im Jahr 2022. Selbstverständlich für den CCM war, dass teilweise ganze Familien ausgezeichnet wurden.

Auszeichnung der Aktiven

Als neuer Sitzungspräsident ließ es sich Stefan Käck nicht nehmen, als erste Amtshandlung „den Narrenkäfig zu eröffnen“ und den Rest des Programms zu moderieren. Die Auszeichnung der Aktiven stand zunächst auf seinem Programm.

Beim CCM bedeutet das Prädikat „Aktiv“, bei den Sitzungen auf der Bühne zu stehen. Dass viele Mitglieder ein besonderes karnevalistisches Talent haben, mit dem sie schon viele Jahre die Zuschauer erfreuen, erkennt man an den insgesamt 15 Ehrungen. Mit dem Orden in Bronze für zehn Jahre aktive Mitgliedschaft wurden ausgezeichnet: für 2021 Nicita Brock, Livia Jarnagin, Lara Köthen, Ines Nied, Marie Werner Annalena Wittich und für 2022 Tim Fischer, Dietmar Kiesewetter, Robert Röder, Thomas Stellwagen und Birgit Wittich. Über den Orden in Silber für 20 Jahre freuten sich Christina Jung, Tabea Besso und Lina März. Den Orden in Gold für 30 Jahre Aktivsein hatte sich Michi Stäbe verdient, die schon als Mädchen alle Tanzgruppen und die Garde „durchlief“ und heute immer noch „sehr gut mithalten kann, auch beim Feiern“.

Zwei neue Elferräte

Vor der Ernennung zum Elferrat muss man sich einer theoretischen und praktischen Prüfung vor den Vereinsmitgliedern unterziehen. Die Rolle als Prüfer übernahm Stefan Käck. Hierbei wurde er unterstützt von Tim Fischer, seinem Stellvertreter als Sitzungspräsident. Als Kandidat stand Jan Lukas Schneider bereit. Der zweite Anwärter, Enrique Nied, konnte wegen beruflicher Verpflichtungen nicht anwesend sein. So musste sein nächstes Familienmitglied, sein Vater Michael Nied, für ihn einspringen. Zunächst konnten die Kandidaten die Fragen nach dem Alter des Vereins und dem Namen der Leiterin des Damenballetts schnell beantworten, doch dann wurde es schwieriger. Zitate waren zu erraten, Interna des Vereins sollten gewusst und Texte der Okrifteler Hymne ergänzt werden. Noch kniffeliger wurde es mit dem Namensspiel: Es wurden Begriffe genannt und man sollte den Namen erraten, der das genaue Gegenteil dieser Dinge ist. Bei dem Beispiel „Fichtentaler“ konnte man schnell „Tannenberger“ erfassen. Bei „Frau Barney Teufelsbitburger“ kam niemand im Saal darauf, dass damit der Name „Manfred Göttlicher“ gemeint war. Trotz der Hürden bestanden beide Kandidaten den theoretischen Teil.

Nun musste die praktische Eignung gezeigt werden. Teil eins, der Einmarsch in den Saal, war durch das anfeuernde Publikum ganz einfach. Unter den strengen Augen einer Jury (Dietmar Kiesewetter, Dr. Franz Huthmacher und Klaus Schindling) mussten nun Hütchen (Weinbrand, Cola, Eis) gemischt werden. Jan Lukas Schneider zeigte sich als wahrer Jongleur mit dem Eis, seine Mischung wurde gelobt. Ein wenig Kritik kam von Huthmacher, dem „Vater aller Hütchentrinker“: Er meinte, die Farbe könne ruhig etwas heller in Richtung Weinbrand sein. Die letzte praktische Prüfung war das Werfen von Luftschlangen. „Dieses ist mit einer einheitlich fließenden Bewegung mit den Armen auszuüben, ohne zurück- oder umzufallen“, erklärte Käck. Die Kandidaten nahmen auch die letzte Hürde mit Bravour. Nach der „Einkleidung“ stand der Treueschwur mit einer Hand an der Kapp und einer auf dem Orden an.

Zum Schluss der Veranstaltung übernahm noch einmal Frank Enders das Rednerpult. Er sprach eine besondere Ehrung für Silvio Höhl für sein großartiges Engagement für den Verein aus. Beim Publikum merkte man durch das freudige Klatschen, wie sehr diese Ehrung von allen begrüßt wurde. Silvio Höhl machte sich für seine Tätigkeit im Bereich der CCM-Ranch und auch bei der Verteilung der Vereinsflyer, für die er viele Kilometer durch Okriftel laufen musste, sehr verdient.

Beim Singen der Okrifteler Hymne merkte man, dass die CCM-Mitglieder absolut nichts verlernt hatten in den zwei Jahren der Pandemie. Die Fassenacht liegt ihnen im Blut. Die gelungene Veranstaltung zum Auftakt des Karnevals verspricht eine nie dagewesene Kampagne. Freuen wir uns auf die erste Sitzung am 28. Januar.

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