Ferner beobachteten Mitschülerinnen und Mitschüler den Ablauf der Sitzung. Wegen der Erkrankung der Stellvertreterin der Parlamentspräsidenten, Sophia Wagner, musste ein neuer Stellvertreter benannt werden. Hier fiel das Los auf Florian Sperling, der gerne das Amt annahm.
Zunächst besprachen die Anwesenden Ergebnisse bezüglich der Anträge, die bereits in der 1. Sitzung behandelt worden waren. Danach verlasen die Antragsteller die weiteren Anliegen zur Bearbeitung dieses Tages. Allen Anträgen lagen bedeutende Anlässe zu Grunde. Die Antragsgruppen „Bären“ und „Raben“ glänzten wieder mit guten Formulierungen, ergänzenden Unterlagen und sinnvollen Begründungen. Daher verwunderte es nicht, dass Parlamentspräsidentin Silvia Maeder alle Kinder aufforderte, demnächst im Hattersheimer Schülerparlament weiter mitzuwirken. Und tatsächlich bekundeten alle anwesenden Schülerinnen und Schüler anhaltendes Interesse. „Es ist schön, dass ihr weiter in der örtlichen Gemeinschaft mitgestalten wollt“, meinte Silvia Maeder.
In Bezug auf die Verkehrssicherheit in der Flörsheimer Straße konnten die Jungparlamentarier vor kurzem einem Einsatz des Verkehrsmess-Kommandos der Stadt beiwohnen. Die Messung fand in der Höhe der TSG Sporthalle statt. Zusätzlich durften die Kinder auch die Messeinrichtung und das Begleitfahrzeug in Augenschein nehmen. Die Bürgermeisterin sagte weitere Verkehrsüberprüfungen per Blitzgerätschaft im Bereich der Apotheke zu.
Antje Köster berichtete auch über ihr Gespräch mit dem Betreiber des Indoor-Spielplatzes „Delfino“. Das von den Kindern gewünschte, zusätzliche Hinweisschild wird von ihm noch vor den Sommerferien aufgestellt werden.
Die Gespräche der Bürgermeisterin mit Verantwortlichen der großen Supermärkte bezüglich eines Lebensmittelgeschäftes in Eddersheim verliefen ergebnislos. Auf ein offenes Ladengeschäft müssen die Bewohner des Stadtteils wohl weiterhin verzichten. Allerdings wies die Bürgermeisterin darauf hin, dass ein Lebensmittelmarkt in der Kernstadt einen Abhol- und Bringservice für ältere Kunden anbietet. Auf Anfrage können Kunden diesen Service zum Einkauf jederzeit in Anspruch nehmen.
Der Antrag der „Raben“, einen zusätzlichen Basketballkorb auf dem alten Schulhof installieren zu lassen, wurde abgeändert. Nach tiefgehender Diskussion soll nun ein zweiter Basketballkorb auf dem Schulhof am neuen Gebäude errichtet werden. Für den Träger der Einrichtung versprach Siegfried Voigtländer vom Kreis-Schulamt das Anliegen wohlwollend zu prüfen. „Dann befinden sich auf einem Platz zwei Körbe gegenüber, sodass bessere Spielmöglichkeiten bestehen“, meinte er. Einstimmig beschloss das Kinderparlament die Errichtung des Korbes auf dem Schulhof vor dem neuen Gebäude.
Die „Raben“ reklamieren den Bestand von Brennnesseln in Teilbereichen des alten Schulhofes. Hierdurch hätten sich schon zahlreiche kleinere Kinder „verbrannt“ Sie schlagen vor, mit ihrer Garten-AG Hausmeister Schäfer unterstützen zu dürfen, damit der Bewuchs weg kommt. Einstimmig wurde beschlossen, mit dem Hausmeister diesbezüglich Kontakt aufzunehmen.
Eine größere, sachliche Diskussion entzündete sich am Bestand des Zaunes vor der Feuertreppe am alten Schulgebäude. Nach Ansicht der Antragsteller verhindert der Zaun den Zugang ins Freie, wenn die Treppe im Brandfall als Rettungsweg genutzt werden muss. Siegfried Voigtländer erläuterte die Funktion der Treppe als zweiten Rettungsweg und die Anbringung des Zaunes vor der Treppe. „Dieser Zaun soll verhindern, dass außerhalb des Schulbetriebes Personen die Feuertreppe begehen können“, erklärte er. Der Zaun ist aber mit einer Halterung versehen, die während der Unterrichtszeit offen ist, so dass alle Nutzer der Treppe dann ins Freie gelangen können. Der Hausmeister ist über diese Funktionsweise informiert, und er betätigt auch die Halterung beim Schulbetrieb. Schulleiterin Annette Richter-Bolderheij bestätigte die Handhabung. „Wir haben mit Drittklässlern schon die Begehung der Feuertreppe und die Handhabung des Zaunes geübt, und festgestellt, dass alles klappt“, sagte sie. Die Parlamentspräsidentin lobte ausdrücklich die Antragsteller bezüglich dieser Initiative, weil sich die Kinder hierbei für die Sicherheit ihrer Mitschüler so stark einsetzen.
Eine „Bären-Gruppierung“ bittet um die Aufstellung von Duftspendern in den Schultoiletten. Auch diese Thematik debattierten die Jungparlamentarier sachlich mit der Schulleiterin und der Parlamentspräsidentin. Annette Richter-Bolderheij plädierte für die Anbringung von Schildern: „Bitte das Abspülen nicht vergessen!“ Silvia Maeder empfahl eine Aufklärungsaktion für alle Nutzer der Toiletten. Die Kinder sprachen sich ebenfalls für eine Aufklärungskampagne beispielsweise in der Schülerzeitung aus. Daher fand der Antrag bezüglich der Duftspender keine Zustimmung. Vielmehr wird das Kinderparlament im Zusammenwirken mit der Schulleitung eine sanfte Aufklärung zum duftenden Problem initiieren.