9:0 im Spitzenspiel gegen BW Wiesbaden II

Medenspieltag beim Hattersheimer Tennisclub: Herren 40 gewinnen auch das vierte Spiel

Die erneut siegreichen Herren 40 des HTC. V.l.n.r.: Neuhaus, Zander, Stenzel, Scholl, Drach, Zeidler und Kara.

Mit großer Vorfreude brachen die Herren 40 des HTC am Sonntag zum Auswärtsspiel bei Blau-Weiss Wiesbaden II auf. Alle Beteiligten waren auf ein spannendes Duell eingestellt, da sich beide Mannschaften bisher sehr klar gegen die anderen drei Teams der Gruppe durchsetzen konnten. Sowohl für die Männer des HTC als auch die Wiesbadener war klar, dass an diesem Sonntag die Weichen zum Aufstieg gestellt werden können.


Das Team von Mannschaftsführer Marc „Carlo Ancelotti“ Zander startete in die erste Hälfte der 
Einzelbegegnungen mit Martin Drach an Position Eins, Özcan Kara an Vier und Alexander Stenzel an Nummer Sechs. Stenzel musste sich nach absolviertem Urlaub erst wieder an die Atmosphäre eines Medenspiels gewöhnen und lag, ohne es zu merken, prompt mit 0:1 zurück. Augenscheinlich war dies jedoch genau der kurze Weckruf, den er benötigte, um den Schalter umzulegen. Im Anschluss zeigte er sein gewohnt solides Spiel und konnte souverän zwölf Spiele in Folge zum 6:1, 6:0 holen.

Drach wurde zum ersten Mal in dieser Saison an Position Eins richtig gefordert und es entwickelte sich ein enges Match, bei dem der Hattersheimer stets die Nase vorn hatte. Nachdem er sich im ersten Durchgang auf 5:2 absetzen konnte sahen seine Mannschaftskameraden den zweiten Sieg schon so gut wie eingetütet, doch wollte sich sein 
Wiesbadener Kontrahent nicht so leicht geschlagen gegeben und verkürzte auf 5:4. Martin Drach 
behielt jedoch die Nerven und sicherte sich Satz eins mit 6:4. Im zweiten Durchgang versuchte 
Wiesbadens Nummer Eins Drach mit einigen teils überflüssigen Diskussionen zu beirren, doch führte auch diese Taktik nicht zum gewünschten Ziel und nach einem starken 6:4, 6:3 konnte der HTC im Gesamtergebnis bereits mit 2:0 in Führung gehen.

An Vier setzte Kara seine beliebte Taktik etlicher Trainingseinheiten mehr oder weniger gewollt in die Praxis um. „Die Strategie den Gegner anzufüttern, um diesen in Sicherheit zu wiegen und dann eiskalt zuzuschlagen ist genau sein Ding und macht ihn so stark“, erläuterte Mannschaftsführer Zander. Vielleicht etwas zu schnell geriet Kara zu Beginn mit 1:4 ins Hintertreffen. Zwar kämpfte er sich anschließend auf 3:4 heran, doch gelang ihm dann leider kein weiteres Spiel im ersten Satz. In Durchgang zwei drehte er den Spieß rum und war seinem Gegner stets den entscheidenden Schritt voraus. Nach 3:6, 6:3 musste der von vielen so ungeliebte Champions-Tie-Break die Entscheidung bringen. Hierbei führt oftmals nicht nur die Stärke im Arm, sondern auch die im Kopf zum Sieg. Zum ersten Seitenwechsel lag Kara deutlich mit 5:1 in Front und gab den erarbeiteten Vorsprung auch nicht mehr aus der Hand. Der verwandelte Matchball zum 10:7 im entscheidenden Durchgang sorgte für großen Jubel unter den Hattersheimer Anhängern und zu ersten entsetzten Blicken der Wiesbadener, da diese völlig unerwartet nun bereits mit 0:3 zurücklagen.


In der zweiten Runde betraten für den HTC Philipp Neuhaus an Zwei, Marco Zeidler an Nummer Drei und Sebastian Scholl an Position Fünf die rote Asche von Wiesbaden. Neuhaus wurde seiner Favoritenrolle schnell gerecht und sicherte sich den ersten Satz mit 6:1, den zweiten Durchgang holte er sich mit dem gleichen Ergebnis und sorgte im Eiltempo für die 4:0-Führung.

Zeidler, der zu seinem ersten Einsatz in der Altersklasse kam, hatte den vielleicht spielerischsten unangenehmsten Gegner des Tages. Dies lag zum einen an akustischen Begleiterscheinungen, die stak an die ehemalige Tennisikone Monica Seles erinnerten, aber auch an der Spielweise des Wiesbadeners getreu dem Motto: Hoch und weit bringt Sicherheit. Hierauf konnte sich Zeidler zunächst nicht richtig einstellen und musste den ersten Durchgang mit 4:6 abgeben.

Auch Scholl hatte beim zweiten Auswärtsspiel erneute Anlaufschwierigkeiten, fand dann jedoch zeitnah in sein sicheres Spiel zurück. Gegen seinen körperlich sehr fitten Kontrahenten durfte er sich allerdings keine Verschnaufpausen leisten. Mit Geduld und Konzentration ging Satz eins mit 6:3 nach Hattersheim.

Nur noch ein weiteres Match für den Gesamtsieg. Die Begegnungen von Scholl und Zeidler entwickelten sich nun in völlig unterschiedliche Richtungen. Während es Zeidler schaffte, eine Zen-artige Ruhe zu entwickeln und sich so allein auf sein Spiel zu konzentrieren, verlor Scholl etwas überraschend den Faden und die Kontrolle über das Match. Scholl musste Satz zwei mit 1:6 abgeben, während Zeidler ein 6:3 einfahren konnte. Für beide HTCler ging es somit in den Champions-Tie-Break. Die dort gezeigten Leistungen sind kaum hoch genug zu würdigen. Beide machten so gut wie keine eigenen Fehler und warteten geduldig auf ihre Möglichkeiten, um selbst den Gegner unter Druck zu setzen. Letztlich war es Scholl, der als erster seine Partie abschließen konnte und mit einem 10:5 den Gesamtsieg sicherte. Die Freude im Lager des HTC war groß und doch hatten alle sofort den Ehrgeiz nun die bestmögliche Ausgangslage für die Rückrunde und das Rückspiel am letzten Spieltag zu schaffen. Marco Zeidler spielte weiterhin mit der notwendigen Ruhe und befand sich scheinbar in 
„Zeidlers wunderbarer Welt des Tennis“, was ihn letztlich ebenfalls zum 10:5 und seinem ersten Sieg bei den 40ern führte.

Mit einem 6:0 nach den Einzeln hatte wohl niemand zuvor gerechnet, doch wollten sich die Hattersheimer nicht darüber beschweren. Nach einer kurzen Besprechung entschied sich das Team des HTC gemeinschaftlich für folgende Doppelpaarungen. Drach/Stenzel im ersten Doppel, Neuhaus/Scholl in Doppel zwei und Kara/Zander bestritten das dritte Doppel. Ob es nun an der Entschlossenheit der Hattersheimer lag oder der Wille der Wiesbadener nach den Einzeln final gebrochen war, ist nicht eindeutig zu klären, doch waren die drei abschließenden Doppelpartien eine klare Angelegenheit für den HTC. 6:0, 6:1; 6:2, 6:1 und 6:1, 6:1 lauteten die Endstände, was ein herausragendes Gesamtergebnis von 9:0 und die Tabellenführung zum Ende der Hinrunde bedeutete.

„Die heutige Leistung des gesamten Teams war unglaublich stark! Wir hätten vor der Partie 
wahrscheinlich auch ein 6:3 oder 5:4 sofort unterschrieben, doch mit einem 9:0 hat keiner 
gerechnet. Jetzt gehen wir natürlich als Favorit in die Rückrunde und wollen dieser Rolle auch 
gerecht werden“, lautete das freudige Fazit von Zander am Ende des Tages.

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