Am 17. und 18. Juli fand ein Siebenkampf in Frankfurt statt. Diese Möglichkeit wollten sich die Mehrkämpferinnen Hannah Bayer (WJU18) und Elin Sophie Kropp (W15) der SG DJK Hattersheim nicht entgehen lassen.
Ab der Altersklasse WJU18 wird in der Leichtathletik in Doppeljahrgängen gestartet, das heißt Hannah muss sich auch mit Mädchen messen, die ein Jahr älter sind. Auch deswegen war das Erreichen der geforderten Qualifikationsleistung für die Deutschen Meisterschaften im Mehrkampf (4.500 Punkte) in dieser Altersklasse ein Ziel, was schwer erreichbar schien. Trainerin Isabelle Bienek war zuversichtlich, dass sie die Qualifikation knacken könnte, aber was Hannah dann ablieferte, war ein regelrechtes Feuerwerk.
Tag 1 startete mit der „neuen“ Disziplin: 100 Meter Hürden. Die Distanz und die Abstände sind für Hannah noch sehr ungewohnt. Umso erfreulicher, dass sie ihre persönliche Bestleistung um über eine halbe Sekunde auf 14,99 Sekunden verbessern konnte. Im anschließenden Kugelstoß, Hannahs „Ausfalldisziplin“, überraschte sie dann: Auf 9,32 Meter stieß sie das drei Kilogramm schwere Gerät - immer noch nicht optimal, aber eine deutliche Verbesserung um gut einen Meter gegenüber dem Vorjahr.
Der Hochsprung für die Hattersheimer gestaltete sich nach wie vor schwierig, da der Umbau des Sportplatzes auf sich warten lässt und der von der Stadt zur Verfügung gestellte Ausweichplatz keine vollen Anläufe zulässt. Um im Mehrkampf nicht ohne Punkte aus dem Wettkampf zu gehen, stieg Hannah daher schon bei 1,38 Meter ein und steigerte sich auf eine neue persönliche Bestleistung von 1,56 Meter. Die 1,59 Meter wären sogar noch drin gewesen, die Kraft ließ dann aber durch die vielen vorangegangenen Sprünge nach. Die Tag 1 abschließenden 100 Meter lief sie dann souverän in einer Zeit von 12,81 Sekunden (PB: 12,80 Sekunden).
Tag 2 begann mit der Lieblingsdisziplin von Hannah: Weitsprung. Der böige Wind machte die Sprünge jedoch schwierig, und so standen nach zwei von drei Versuchen null Punkte auf dem Zähler, da beide Sprünge übertreten waren. Beim letzten Versuch galt es dann einfach nur einen gültigen Versuch in die Grube zu bringen. Also nahm Hannah Tempo im Anlauf raus, um sicher im gültigen Bereich zu springen, traf dennoch gut das Brett und landete bei 5,53 Metern in der Grube. Im folgenden Speerwurf war sie dann gelöst und schleuderte das Wurfgerät auf hervorragende 37,86 Meter. Im abschließenden 800-Meter-Lauf galt es „nur“ noch anzukommen, was sie mit einer soliden Zeit von 2:35,02 Minuten absolvierte.
4.788 Zähler konnte Hannah am Ende verbuchen, was neben der Qualifikation für die DM auch einen verbesserten Kreisrekord im Siebenkampf und im Vierkampf (Tag 1 des Siebenkampfes) bedeutete (bisher Ann-Kathrin Kuhl aus 2017). Zusätzlich verbesserte sie die Vereinsrekorde im Weitsprung (bisher Sabine Wachtel aus 1981!), Speerwurf, Vierkampf und Siebenkampf (alles bisher Regina Huck aus 1994).
Für Elin kam der Wettkampf zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Freitagabend war, aufgrund einer Erkrankung, noch unklar ob sie am Samstagmorgen an den Start gehen kann. Aber wer Elin kennt weiß: Manchmal kann der Kopf den Körper besiegen. So stand Elin dann pünktlich zum Start der 80 Meter Hürden im Startblock. Nicht nur das: 13,29 Sekunden bedeuteten eine neue persönliche Bestleistung über diese Distanz. Auch im anschließenden Kugelstoß wuchs sie über sich hinaus: 9,81 Meter wurden gemessen. Im Hochsprung dann hatte sie, neben der Erkrankung, die gleiche Problematik im Anlauf wie bei Hannah beschrieben. Daher stieg auch sie recht niedrig bereits bei 1,20 Metern ein. Hatte sie die 1,38 Meter noch gut gemeistert, so war bei 1,41 Metern dann die Kraft komplett weg. Das spiegelte sich dann auch im abschließenden 100-Meter-Lauf wider. Tag 2 streikte der Körper dann leider total, so dass sie zwar noch starten konnte, die Leistungen aber alle hinter ihrem gewohnten Niveau zurückfielen. Dennoch hervorragend was Elin, trotz der Umstände, an diesen Tagen gezeigt hat.