Pleite in der Schwarzbachhalle Bezirksoberliga: MSG Schwarzbach – HSG Hochheim/Wicker 28:24

Bezirksoberliga: MSG Schwarzbach – HSG Hochheim/Wicker 28:24

Lange Zeit wurde Martin Reuter fast belächelt, wenn er während der Siegesserie seiner HSG Hochheim/Wicker vom „Punkte sammeln für den Klassenerhalt“ sprach. Dass diese Worte nicht grundlos fielen und wie schnell sich eine Situation ändern kann, zeigt sich bei den Bezirksoberliga-Handballern aus den beiden Weinstädten aktuell: Nach zuvor sechs Siegen hintereinander hatte die „Rieslingfraktion“ bei der tendenziell eher gegen den Abstieg kämpfenden MSG Schwarzbach mit 24:28 Toren bereits zum zweiten Mal in Folge das Nachsehen.

HSG-Coach Reuter hätte selbstverständlich lieber Unrecht gehabt, doch das anstehende Duell mit dem Rangzweiten aus Münster und eine damit drohende dritte Pleite verleihen seinen Aussagen zunehmend mehr Gewicht. „Momentan befinden sich zu viele Akteure meiner Mannschaft in einem kleinen Tief. Es fehlen Leidenschaft, Spaß und Leichtigkeit und damit Dinge, die uns vorher stark gemacht haben. Da ist es gut, dass wir bereits ordentlich gepunktet und uns ein Polster aufgebaut haben, durch das wir jetzt nicht gleich in eine Drucksituation geraten, von der aus es ganz schnell in Richtung Abstiegskampf hätte gehen können“, urteilte der Handballlehrer. Zudem macht den „HoWis“ ihr kleiner Kader weiterhin zu schaffen. Das Fehlen von Neuzugang Daniel Mihalj sowie den angeschlagenen Rückkehrer David Lühmann vermochte man in der Krifteler Schwarzbachhalle nicht ausreichend zu kompensieren.

Schwarzbach überzeugte bei seinem Heimspiel allerdings auch, und das nicht zum ersten Mal, denn schon zwei Wochen zuvor bezwangen die Krifteler den Aufstiegsanwärter TSG Münster II an gleicher Stelle. „Die MSG hat auch gegen uns eine wirklich gute Leistung abgerufen, die nicht die Tabellenregion widerspiegelt, in der sie sich derzeit befindet“, lobte Reuter den Ligakonkurrenten. Dennoch half sein Aufgebot dabei durchaus etwas mit, die Weinstädter fanden ihre Linie nicht und gaben ein ungewohnt schwaches Bild ab. „Wir waren hektisch und haben eine nicht zu erklärende Unsicherheit an den Tag gelegt. Dazu kamen noch die wenigen Wechselmöglichkeiten, die uns die dünne Bank bot“, nannte der HSG-Trainer einige Gründe für das Scheitern. Wie schon zuletzt gegen Eppstein suchten die Gäste im Angriff häufig die schnelle Lösung und taten sich damit in Halbzeit eins keinen Gefallen. Nach dem Seitenwechsel verkürzte der Favorit zwar einige Male, leistete sich jedoch auch mehrere einfache Fehler, durch die man in der Summe nie entscheidend aufholen konnte.

Der Weg zurück in die Erfolgsspur wird am kommenden Samstag kein leichter sein für die HSG Hochheim/Wicker. Im Derby gegen den Zweitplatzierten TSG Münster II braucht es mehr als nur den Heimvorteil der Wickerer Goldbornhalle (19 Uhr) im Rücken, um etwas Zählbares zu erringen.

Die nach wie vor von Jochen Wichert geleitete Oberligareserve will ihre guten Karten im Aufstiegsrennen über die Winterpause hinweg unbedingt behalten und sich keine weiteren Verlustpunkte einhandeln. Beide Lager erwarten einen harten Kampf, bei dem die Tagesform eine entscheidende Rolle spielen wird. „Wir müssen aus unserem kleinen Tief herausfinden. Es wird sich zeigen, ob uns das schon am Samstag gegen Münster, die ich in der Favoritenrolle sehe, gelingt“, so Reuter.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X