Vergebliche Aufholjagd Bezirksoberliga: HSG Hochheim/Wicker – TG Rüsselsheim 25:27 (9:15)

Bezirksoberliga: HSG Hochheim/Wicker – TG Rüsselsheim 25:27 (9:15)

Wer hätte gedacht, dass das noch ein richtig spannender Handballabend werden würde: Nachdem die TG Rüsselsheim im Bezirksoberligaderby bei der HSG Hochheim/Wicker eine überzeugende erste Halbzeit mit einem 15:9-Vorsprung beendete, schien die Bühne für eine angemessene Revanche für die klare 16:25-Hinspielniederlage bereitet. Der Weinstädteverbund bestimmte allerdings die zweite Hälfte der Partie und übernahm kurzzeitig sogar die Führung, ehe die Opelstädter in einer turbulenten Schlussphase doch noch knapp mit 27:25 Toren die Oberhand behielten.

Erleichtert zeigte man sich im TG-Lager, das nach zuvor zwei Niederlagen in Serie den Erfolg dringend brauchte. „Wir hätten es gern deutlicher gemacht, aber Hochheim/Wicker war nach dem Seitenwechsel sehr abgezockt. Letzten Endes ist es für uns jedoch wichtiger, die zwei Punkte geholt und damit eine Negativspirale verhindert haben“, befand Rüsselsheims Coach Matthias Perl.

Dass die Gastgeber aus den beiden Weinhochburgen in Halbzeit zwei überhaupt noch einmal zurückkommen konnten, war angesichts der lediglich acht vorhandenen Feldspieler, darunter zwei Akteure aus dem Reserveteam, durchaus überraschend. „Aufgrund unserer vielen Ausfälle müsste man eigentlich von einem achtbaren Ergebnis sprechen. Rüsselsheim konnte ordentlich durchwechseln, uns fehlten nach einer kräftezehrenden Aufholjagd in den letzten Minuten schließlich die Körner. Aber wenn man so nah dran war und sogar geführt hat, ist das natürlich bitter“, kommentierte HSG-Trainer Martin Reuter die Heimniederlage.

Ohne die starke erste Halbzeit hätte es möglicherweise nicht gereicht für die TG, doch die Gäste präsentierten sich nach einer 3:1-Führung der „Riesling-Gilde“ hellwach und bestimmten mit ihrer offensiven Spielweise das Geschehen bis zur Pause. „Wir wollten uns nicht verstecken und die HSG durchweg unter Druck setzen. Der Plan war von Anfang an die Gegner mit ihrer dünnen Bank zu langen Wegen zu zwingen, damit ihnen hinten raus die Luft fehlt. Das hat sich am Ende ausgezahlt“, sah sich Perl in seiner Taktik bestätigt.

Zuvor mussten die Rüsselsheimer allerdings bangen, als das Abwehrbollwerk der Weinstädter, wie schon im Hinspiel, zu funktionieren begann und ausgerechnet der ehemalige TGler David Lühmann in der 51. Minute die 23:22-Führung für die Hausherren markierte. Kurz darauf kassierte HSG-Akteur Jan-Philippe Hacker nach einem Foul die Rote Karte, wodurch seinem ohnehin schon geschwächten Team nur noch ein Wechselspieler blieb.

Dennoch hätte es für die „HoWis“ reichen können, doch nach dem 24:24-Ausgleich gingen diese zu fahrlässig mit ihren Chancen um. Hinzu kam eine starke Parade von TG-Keeper Christopher Diesel, was insgesamt zu drei Gästetoren in Folge und damit zur Entscheidung führte. „Mit der Kondition geht natürlich auch die Konzentration und damit die Genauigkeit flöten“, gab Reuter zu bedenken.

Es spielten: Steinke, Podesta; Lühmann (10), Fuchs (6), Helbig (4), Ochs (3), Krestan (2), Hacker, Schipper, Neidhart.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X