„Hannah“ flattert gern über den Zaun

Senioren im Kursana Domizil haben viel Vergnügen mit fünf Hennen

Die Reinigung des Stalles und der Futterstelle der Hühner übernehmen die Senioren gerne, wie hier im Bild Gisela Falk zusammen mit Leonie Godfroy, Leiterin der Sozialen Betreuung.
Die Reinigung des Stalles und der Futterstelle der Hühner übernehmen die Senioren gerne, wie hier im Bild Gisela Falk zusammen mit Leonie Godfroy, Leiterin der Sozialen Betreuung.

pm

Die Senioren im Kursana Domizil Kriftel halten sich in diesen Tagen viel öfter im Garten auf. Das liegt aber nicht allein am strahlend blauen Himmel und frühlingshaften Temperaturen, sondern das Interesse gilt vor allem fünf Hühnern, die über einige Woche gehegt und gepflegt werden.

Kriftel. Die Hennen live zu erleben und zu beobachten, wie sie im Gras scharen, picken und wie sie sich in der Fünfer-Gruppe mit den Artgenossen verhalten, ist schöner als mancher Tierfilm im Fernsehen. Einige Senioren sitzen stundenlang im Garten am Gehege der Hühner und beobachten genau, was sich da vor ihren Füßen im abgezäunten Karree abspielt. Die gackernden Gäste hat Philipp Freund, Haustechniker im Kursana Domizil, zur Verfügung gestellt. Jeden Tag gibt es etwas Neues zu sehen und manchmal geben die Hühner den Senioren auch Rätsel auf.

Alle Hennen können sich im Gehege frei bewegen und haben genügend Platz, doch der reichte einem der Tiere offensichtlich nicht aus. „Hannah“, auf diesen Namen hat Bewohnerin Anneliese Wagner ihre Lieblingshenne getauft, liebt die Freiheit. Es gelang ihr schon ein paarmal auszubüchsen. Trotz intensiver Beobachtung hatte allerdings niemand im staunenden Publikum rings um den Zaun mitbekommen, wie das Huhn es geschafft hat, sich von der Gruppe zu isolieren und ein paar Meter weiter außerhalb des Zaunes das Gleiche zu tun, wie das zurückgebliebene Quartett: auf dem Rasen: picken und im Rindenmulch scharren.

„Hannah“ konnte zurückgeholt werden. Durch Detektivarbeit ist es der älteren Generation gelungen, die Schwachstelle im Gehege beziehungsweise die Fluchtmöglichkeiten der Henne zu erkennen. Schlupflöcher im Zaun gab es keine. Der Weg nach draußen war denkbar einfach. „Hannah“ hat das gemacht, was Vögel können: Die Henne ist über die Begrenzung geflogen. Die Senioren konnten beobachten, dass das kein echter Flug, sondern eher ein großer Sprung war, der durch das Flügelschlagen unterstützt wurde.

Diese Beobachtung löste in der Gruppe der Zuschauenden eine Diskussion über die Frage aus, ob Hühner überhaupt fliegen können. Können sie, aber relativ schlecht. Sie haben im Vergleich zu anderen Vogelarten einen grundlegend anderen Körperbau, der es ihnen erschwert, gut zu fliegen. Da ihre Flügel im Verhältnis zu ihrem Körper klein sind, erzeugen sie nicht genügend Auftrieb, um lange in der Luft zu bleiben.

Somit blieb „Hannah“ im Garten, machte keinen Rundflug über die Wiesen und Felder der Obstbaugemeinde, wehrte sich auch nicht dagegen, wieder hinter den Zaun zurückgebracht zu werden, sondern gesellte sich zu den anderen vier Hennen. Das tierische Quintett wird von den Senioren liebevoll gehegt und gepflegt. Alle freuen sich darauf, morgens die Ersten zu sein, die die frisch gelegten Eier entdecken.

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