Die Wasserversorgung der Gemeinde Kriftel erfolgt vorrangig mit eigenen Wassergewinnungsanlagen. Darauf ist man stolz, bietet das doch eine gewisse Unabhängigkeit und Versorgungssicherheit. Doch auch die Investition in den Erhalt dieser Anlagen ist wichtig. Der Erste Beigeordnete Franz Jirasek informierte jetzt zu Beginn der Ausschusssitzungen über verschiedene Maßnahmen, die zurzeit abgeschlossen werden:
Ersatzbohrung Brunnen III
Im Hinblick auf das Baugebiet Krifteler Wäldchen sowie den Neubau des Hallenbades an der Konrad-Adenauer-Schule wurde das aufwändige Projekt einer Ersatzbohrung des 2015 aufgrund mangelnder Ergiebigkeit stillgelegten Brunnens III „Im Bieth“ im Freizeitpark (gegenüber dem Beachvolleyballfeld) im Oktober angegangen.
Im Zuge der Planung hatte sich zunächst Erkundungsbedarf ergeben, die Pumpen der Brunnen III und IV wurden dazu ausgebaut. Durch tiefendifferenzierte Probennahmen wurde die Wasserqualität verschiedener Grundwasserleiter ermittelt. Auch geophysikalische Untersuchungen haben stattgefunden, die die bei der Bohrung im Jahr 1963 angegebene Schichtenfolge verifizieren sollten. Durch diese Maßnahmen wurde erkundet, welche Mengen an Wasser aus welcher Schicht gefördert werden können. Im September wurde die Anschüttung des Bestandsbrunnens weggebaggert und die Aufstellfläche für das Bohrgerät hergestellt. Die Bohrarbeiten gingen 99 Meter in die Tiefe und sind damit bereits abgeschlossen. Inzwischen wurde ein Rohr eingestellt (siehe Foto), dass in der Höhe der Schichten mit Schlitzen versehen ist, in denen mit Wasser zu rechnen ist. Rundherum wird zurzeit Filterkies eingefüllt. Im Anschluss wird eine Pumpe zur Spülung eingebaut.
Als nächstes muss der 15 Meter entfernt gelegene alte Brunnen ordnungsgemäß plombiert und stillgelegt werden. Erst dann kann im neuen Jahr ein Pumpversuch beim neuen Brunnen erfolgen.
Modernisierung von Zugangstüren
Eine Metallbaufirma wurde damit beauftragt, die Zugangstüren zu den Wasserversorgungsanlagen im Bieth und Am Sindlinger Weg mit neuen Sicherheitstüren auszutauschen, um die kommunale Versorgungssicherheit zu gewährleisten und den Zutritt von Unbefugten zu schützen. Die Türen wurden Ende November eingebaut.
Sanierung der Hochbehälter
Um das von den Brunnen geförderte Wasser als Trinkwasser aufzubereiten, stehen der Gemeinde zwei Aufbereitungsanlagen zur Verfügung. Gespeichert wird das Wasser in zwei Hochbehältern (Speichervolumen 1.000 Kubikmeter und 1.500 Kubikmeter ), die gegenüber des Kreishauses an der Gemarkungsgrenze zu Hofheim stehen, und einem Tiefsammelbehälter (Speichervolumen 300 Kubikmeter ). Durch die beiden miteinander verbundenen Hochbehälter können Verbrauchsschwankungen ausgeglichen werden. Außerdem wird durch sie die Löschwasserversorgung sichergestellt. Mit Hilfe von zwei Druckerhöhungsanlagen und einem insgesamt 47 Kilometer langen Rohrleitungsnetz erfolgt die Wasserverteilung in die Krifteler Haushalte.
Zurzeit wird einer der Hochbehälter aufwendig saniert. Die Sanierung der ersten Kammer ist abgeschlossen, mit den Arbeiten an der zweiten Kammer wurde begonnen. Im Zuge der Arbeiten hat sich gezeigt, dass die Abdichtung der Behälterdecke nicht mehr funktioniert. Für 2024 ist vorgesehen, die Erdabdeckung zu entfernen und die Abdichtung zu erneuern.
Erneuerung der Trinkwasserversorgungsanlagen
Zwischen der Leitung am „Alten Wasserwerk“ und der „Hofheimer Straße“ sollte eine Verbindung im Tiefzonennetz mittels Spülbohrung hergestellt werden. In der Startgrube „Hofheimer Straße“ ergaben sich erhebliche Platzprobleme und diese wurde deshalb in die „Königsberger Straße“ verlegt (wir berichteten).
Die Verbindung im Tiefzonennetz ist inzwischen hergestellt. Die neue Leitung ist in Betrieb. In der „Hofheimer Straße“ wurde am 15. November die Asphalttragschicht eingebaut.
Die Pflasterarbeiten „Am alten Wasserwerk“ sind abgeschlossen. Im Frühjahr wird noch die beschädigte Parkstreifenmarkierung in der Königsberger Straße wiederhergestellt.