Der Sachkunde-Unterricht fand diesmal im Museum statt. Vier Klassen des dritten Jahrgangs der Lindenschule kamen in die historische Hofreite in der Schulstraße. Hier konnten die Schülerinnen und Schüler ihre Kenntnisse über die Krifteler Geschichte anhand von Gegenständen, Fotos und Dokumenten anschaulich vertiefen.
Wechselweise besuchte eine Gruppe das Heimatmuseum, während die zweite Gruppe im Vorderhaus durch eine historische Wohnung mit alten Einrichtungsgegenständen ging. Dort präsentierten Brigitte Faller und Christel Bockhacker allerlei kuriose Sammelstücke der Heimat- und Festwagengesellschaft, etwa eine fahrbare Kindertoilette aus der Zeit um 1920, einen Kinderwagen aus den 1950ern und die achtzig Jahre alten Puppenküchen. Ein Kohleherd mit Utensilien, ein Küchentisch mit interessantem Inhalt und ein Gerät mit zwei Holzwalzen wurden im nächsten Zimmer bestaunt. Außerdem gab es eine „Männertasse“ zu sehen, die ein Rätsel aufgab. In den anderen Zimmern fanden sich eine kupferne Bettpfanne, Rasierzubehör für Nassrasierer, eine tragbare Zimmertoilette und über hundert Jahre alte Wäschestücke.
Derweil ging es auch im Heimatmuseum munter zu. An einem Modell erläuterte Gemeindearchivar Detlef Krause, wie Kriftel vor 200 Jahren ausgesehen hat. Intensiv betrachtet wurden die historischen Vereinsfotos, denn fast alle Kinder sind auch heute in Vereinen aktiv. Themen aus dem Unterricht, wie der Große Brand von 1671 oder die Bedeutung des Krifteler Wappens, wurden im Museum nochmals gegenständlich präsentiert.
Viele Fragen mussten vom Gemeindearchivar beantwortet werden. Mitmachen kam dabei nicht zu kurz. Auf einer Schnitzbank konnten die Schülerinnen und Schüler ausprobieren, wie ein Wagner früher Holz für Wagenräder bearbeitet hat. Eine Schlange bildete sich vor dem Butterfass, das eifrig gedreht wurde, auch wenn kein Rahm im Behälter war. Ein besonderer Höhepunkt war eine originale, hölzerne Ratsche, die recht viel Lärm erzeugt. Früher zogen die Kinder mit Klappern und Ratschen in der Karwoche von Haus zu Haus, um Eier zu sammeln. Auch den Lindenschülern bereitet das „Ratschen“ wieder viel Spaß.
Die historische Wohnung und das Heimatmuseum können wieder am Maimarkt der Heimat- und Festwagengesellschaft am 17. Mai besichtigt werden.
Kommentare