„Natur und Figur“ umringt von bunten Flaggen

Vernissage im Rat- und Bürgerhaus: Die Hofheimer Künstlergruppe „Farbpunkt“ stellt aus

Die ausstellenden Künstlerinnen und Künstler (v.l.n.r.): Andrea Hirschberg, Stefan Kunder, Harald Gross, Sabine Stieglitz und Selma Dürichen.

Kunst und Kultur im Rat- und Bürgerhaus: Am Mittwochabend läutete einmal mehr eine Vernissage eine neue Ausstellung ein, die bis zum 20. November besucht werden kann. Die freie Hofheimer Künstlergruppe „Farbpunkt“ zeigt dort in den kommenden Wochen eine Auswahl ihrer Werke zum Thema „Natur und Figur“.

Bürgermeister Christian Seitz erklärte in seiner kurzen Eröffnungsansprache, dass die vielen bunten Flaggen, die derzeit ebenfalls das Innere des Rat- und Bürgerhauses zieren, nicht zur Ausstellung gehören: Diese hängen dort anlässlich des momentan stattfindenden Trinationalen Jugendtreffens in Kriftel, zu dem junge Menschen aus den Partnerstädten Airaines und Pilawa Gorna gerade zu Besuch sind. Im vergangenen Jahr gestalteten diese eben jene Flaggen für alle Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, und in diesem Jahr wurden diese wieder mitgebracht. Seitz ist überzeugt davon, dass die vielen bunten Farben die Ausstellung der Hofheimer Künstlerinnen und Künstler gut ergänzen.

Auch Dr. Frank Fichert, der Vorsitzende des Kulturforums, richtete begrüßende Worte an das zahlreich erschienene Publikum, und die Eröffnung der Vernissage wurde immer wieder musikalisch aufgelockert von Darbietungen von Winfried Turowski am Klavier. Der neue Musiklehrer an der Musikschule des Krifteler Kulturforums spielte mit "Die Moldau" von Bedrich Smetana, "The Windmills of Your Mind" von Michel Legrand und dem jazzigen "Fly Me to the Moon" des amerikanischen Komponisten Bart Howard, das vor allem in der Version von Frank Sinatra weltberühmt wurde.

Die Künstlergruppe "Farbpunkt"

Schließlich ergriff auf Stefan Kunder von der freien Hofheimer Künstlergruppe „Farbpunkt" das Wort. Kunder kündigte an, dass man im Rahmen dieser Ausstellung "viel Schönes und Genüssliches für viele Sinne" der Ausstellungsbesucherinnen und -besucher parat habe. Nacheinander holte er die ausstellenden Künstlerinnen und Künstler zu sich auf die Bühne: Sabine Stieglitz, Andrea Hirschberg und Harald Gross, sowie die junge Gastkünstlerin Selma Dürichen aus Eschborn, die erst vor wenigen Wochen den 2. Preis bei einem portugiesischem Kunstwettbewerb gewinnen konnte.

Die Gruppe „Farbpunkt" besteht mittlerweile seit 2013 und stellt ihre Werke immer wieder in Kriftel und Hofheim aus. Darüber hinaus zeigen die Künstlerinnen und Künstler auch auf Kunstmärkten Präsenz. Kunder brachte die große Dankbarkeit der Künstlergruppe zum Ausdruck, dass man in Kriftel die Möglichkeit erhalten habe, die Werke in einem derart schönen und besonderen Rahmen ausstellen zu dürfen.

Jedes Mitglied von "Farbpunkt" hat seinen eigenen Stil entwickelt und beschäftigt sich auf unterschiedliche Weise mit dem Thema Kreativität. Man ist stolz darauf, sich aus einer ursprünglich kleinen Idee heraus der Öffentlichkeit präsentieren zu können. Es war ein langer Weg, mit vielen kreativen Momenten, so Stefan Kunder.

Ein zentrales Anliegen der Gruppe ist die Vielgestaltigkeit ihrer Arbeiten. "Ob Malerei, Zeichnungen, Fotografie oder andere kreative Ausdrucksformen, der Betrachter soll zum Verweilen und Innehalten eingeladen werden und sich in unsere farbige Welt entführen lassen", heißt es auf der Homepage von "Farbpunkt".

So widmet sich Sabine Stieglitz bereits seit über 20 Jahren der Malerei. Seit vielen Jahren setzt sie sich mit unterschiedlichen Maltechniken auseinander und hat zahlreiche Seminare besucht, unter anderem bei dem auch in Kriftel sehr aktiven Künstler Rocco Barone. Neben der Malerei fotografiert sie auch spontan Naturphänomene unter zeitweiligen Lichteinflüssen.

Harald Gross ist seit circa 35 Jahren in Sachen Fotografie aktiv. Der Hofheimer Künstler findet seine Motive meist spontan und intuitiv. Seine Schwerpunkte liegen unter anderem im Bereich Naturaufnahmen, Fotodesign und Fotografik.

Andrea Hirschberg malt in Acryl, Aquarell und Öl. Ihre große Leidenschaft ist die Landschaftsmalerei. Für sie bedeutet dies immer auch eine Dokumentation von Sein und Veränderung in der Natur. Realistische Darstellungen, aber auch Abstraktes sind in ihrem Repertoire zu finden.

Andrea Hirschberg ist seit mehr als zwei Jahrzehnten eine leidenschaftliche Landschaftsmalerin. Ihre realistischen sowie abstrakten Motive sind stets Erinnerungen an Erlebnisse und der Blick durch ein Fenster zurück in die Vergangenheit. Dabei bringt sie unterschiedliche Maltechniken zum Einsatz.

Und Stefan Kunder ist schließlich über seinen Beruf zum Fotografieren gekommen und hat in diesem Zusammenhang mit der Acrylmalerei begonnen. Seine Werke entstehen durch abstrakte Acrylmalerei, Malen mit Eisenstaub und Fotografien mit Komplementärtechnik.

Als letzter Programmpunkt der kleinen Eröffnungszeremonie kam es zur Versteigerung zweier Bilder, der Erlös ging an das veranstaltende Krifteler Kulturforum. Bürgermeister Christian Seitz leitete die Versteigerungen nach amerikanischem Modell, sprich: Mit zwei Euro konnte man mitbieten, und wer zum Ertönen des Smartphone-Weckers des Bürgermeisters (das Zeitlimit war freilich unbekannt) gerade das letzte Gebot abgegeben hatte, der gewann die Auktion. So kamen einmal 50 und einmal 54 Euro zusammen, bevor dann das kleine "Sektbüfett" eröffnet wurde und die vielen Gäste sich mit den Künstlerinnen und Künstlern sowie ihren Werken ausführlich beschäftigen konnten.

Die Ausstellung kann bis zum 20. November besucht werden, und zwar montags bis mittwochs von 8 bis 16 Uhr, donnerstags von 8 bis 18 Uhr und freitags von 8 bis 12 Uhr.

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