Die Pappel ist weg

Baum vor der Schwarzbachhalle litt unter fortgeschrittener Kernfäule

Die Pappel vor den Schwarzbachhallen wurde zunächst bis auf einen Stumpf zurückgeschnitten.
Die Pappel vor den Schwarzbachhallen wurde zunächst bis auf einen Stumpf zurückgeschnitten.

mpk

Am vergangen Freitag, früh morgens um 7.30 Uhr, schritten die Baumpfleger zur Tat auf dem Platz vor den Schwarzbachhallen: Plangemäß wurde dort die große Säulen-Pappel gefällt. Ein hartes Stück Arbeit, das auch den Einsatz von schwerem Gerät erforderlich machte. Mithilfe eines Kranwagens stutze man den alten, kranken Baum Stück für Stück zurecht. Ein morgendliches Spektakel, das auch diverse Schaulustige anlockte, die das Geschehen sicher auch mit einer Träne im Knopfloch verfolgten. Immerhin stand die alte Pappel dort seit über 100 Jahren. Aber die Gründe für die Fällung waren letztendlich vielfältig und einleuchtend, so dass es zu keinen Protesten aus der Bevölkerung kam.

Pappel war nicht mehr standsicher

Jahr für Jahr prüft die Gemeinde Kriftel die in ihrem Baumkontrollbuch erfassten Bäume, über 3.000 Stück an der Zahl. In diesem Jahr müssen nach diesen Kontrollen bei elf Bäumen im Gemeindegebiet die Kronen reduziert bzw. ein „Kronensicherungsschnitt“ durchgeführt werden. Ebenso wird Totholz beseitigt - und es kommt auch zu vereinzelten Fällungen. Letztere haben in diesem Jahr ein besonders markantes "Opfer": Die große Säulen-Pappel vor der Schwarzbachhalle war nicht mehr zu retten. Untersuchungen ergaben, dass die Kernfäule bei diesem Baum mittlerweile so stark ausgeprägt war, dass die Restwandstärke nicht mehr ausreichte. Die Pappel war deshalb nicht mehr ausreichend standsicher und musste nun im Sinne der Verkehrssicherheit gefällt werden. Dies gab die Gemeinde Kriftel im März bekannt, die Fällung folgte nun am Freitag, 11. April.

Kaum auszumalen wäre auch der Schaden gewesen, wenn der Baum womöglich auf die Kleine Schwarzbachhalle gestürzt wäre.

Kritisch beäugt wurde die Pappel bereits seit einigen Jahren. Vor der Fällung wurde der Baum bereits in der Krone stark eingekürzt , um so den auf den Stammfuß wirkenden Druck zu reduzieren und den Baum zu erhalten.

Aber auch sonst wurde der Baum mittlerweile einfach zu groß und ausladend für den Standort - auch und inbesondere unterirdisch. Die Ausbreitung der Wurzeln hatte bereits die Anhebung von Bodenplatzen im Umfeld zur Folge. Und auch die umliegenden Bänke wurden bereits beschädigt.

Das Schicksal des Baumes ereilte zwei große Pappeln bereits vor sieben Jahren: Damals wurden zwei mächtige, 28 Meter hohe Bäume im Hattersheimer Weg gefällt. Auch damals hatten Gutachter bei einer Baumprüfung im Auftrag der Gemeinde festgestellt, dass die alten Bäume nicht mehr standsicher waren. In den Stämmen der gefällten Bäume war seinerzeit auch die beginnende Baumfäulnis deutlich zu erkennen.

Vorplatz soll neu gestaltet werden

Der Erste Beigeordnete Martin Mohr betonte bereits im März: „Mit dem Wegfall der Säulen-Pappel als Solitärbaum ist der Vorplatz der Schwarzbachhalle jedoch sehr kahl und wird sich im Sommer stark aufheizen. Eine Nachpflanzung ist im Hinblick auf das Stadtgrün und den Klimawandel notwendig. Vor der Nachpflanzung sollten wir uns jedoch mit einer Konzeptplanung für den Vorplatz beschäftigen.“

Der dortige Platz sei im Allgemeinen in einem sehr schlechten Zustand. Die vorhandenen Platten sind größtenteils gebrochen und beschädigt.

Durch das starke Wurzelwachstum der Säulen-Pappel und die ständige Benutzung durch Fahrzeuge bei Veranstaltungen ist der Vorplatz zudem sehr uneben.

Auch die aktuelle Beleuchtung sei veraltet und leuchte den Platz nicht aus. Diese müsste dringend erneuert und durch zeitgemäße Leuchtmittel ersetzt werden. Ebenso sind die Pflanzkübel aus Beton in die Jahre gekommen und teilweise brüchig.

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