Das Förderprojekt zur Verbesserung des kommunalen Starkrisikomanagements, in dessen Rahmen auch Risikosteckbriefe für kommunale Liegenschaften erstellt wurden, konnte erfolgreich abgeschlossen werden – das teilte jetzt der Erste Beigeordnete Martin Mohr in den Ausschüssen mit.
Der Hintergrund: Starkregenereignisse stellen zunehmend eine Herausforderung für Kommunen, Bürgerinnen und Bürger sowie die öffentliche Infrastruktur dar. Durch den Klimawandel ist mit einer steigenden Häufigkeit und Intensität solcher Extremwetterlagen zu rechnen. Auch die Gemeinde Kriftel war in den letzten Jahren von Starkregenereignissen betroffen. „Durch ein zielgerichtetes Starkregenrisikomanagement können Starkregenschäden vermieden oder zumindest reduziert werden, gleichzeitig wird die Sicherheit der Bevölkerung gewährleistet“, heißt es im Bericht des Gemeindevorstandes.
Zur Verbesserung des kommunalen Starkregenrisikomanagements hatte der Gemeindevorstand einen Antrag zur Aufnahme in das Förderprojekt „Erstellung einer Simulation und Analyse der Abflusswege bei Starkniederschlägen mit Identifikation von zentralen und dezentralen Maßnahmen zur Minderung von Schäden durch diese Starkniederschläge“ gestellt. Nach Erhalt des Zuwendungsbescheids wurde die Ausschreibung der Leistung durchgeführt und mit Vertragsunterzeichnung am 10. Dezember 2024 wurde der Auftrag an das Ingenieurbüro Blank, Wiesbaden, vergeben. Das Büro hatte dazu ein Angebot in Kooperation mit dem Büro Infrastruktur & Umwelt Professor Böhm und Partner, Darmstadt, abgegeben.
Im Frühling 2025 erstellte das Ingenieurbüro Blank die Starkregengefahren- und Risikokarten für Kriftel, die im Rahmen einer Bürgerversammlung am 22. Mai 2025 den Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt wurden. Im Anschluss wurde eine Risikoanalyse durch das Fachbüro Professor Böhm und Partner durchgeführt, mit dem Ziel, zentrale und dezentrale Maßnahmen zur Minderung von Schäden durch Starkniederschläge zu identifizieren.
Die Ergebnisse der Risikoanalyse und der Ortsbegehung wurden in mehreren Risikosteckbriefen festgehalten. Jeder Risikosteckbrief bezieht sich auf eine kommunale Liegenschaft, die potenziell durch Starkregen gefährdet ist und gegebenenfalls Personengruppen mit erhöhter Vulnerabilität (wie Kinder oder ältere Menschen) aufweist. Die Risikosteckbriefe bestehen aus einem Allgemeinem Teil mit Daten zum Objekt, einem Überblick zur Gefährdungssituation und zu möglichen Wassereintrittswegen ins Gebäude, dem Risiko für Mensch und Objekt sowie einer Auflistung von möglichen Schutzmaßnahmen.
Für folgende Liegenschaften wurde ein Risikosteckbrief erstellt: Josef-Wittwer-Haus, Schwarzbachhallen, Kita Vogelnest, Kita Obstgärtchen, Wohngebäude in der Paul-Duden-Straße 29 sowie Rathaus und Bauhof. Von den entstandenen Kosten in Höhe von 35.275 Euro werden 90 Prozent vom Land Hessen übernommen, sodass die Gemeinde einen Eigenanteil von 3.527 Euro leisten muss.
„Mit den vorliegenden Karten und Risikosteckbriefen verfügt die Gemeinde Kriftel über eine fundierte Grundlage, um die Herausforderungen durch Starkregenereignisse systematisch anzugehen“, so Martin Mohr.
Die Starkregengefahren- und Risikokarten für Kriftel sind auf der Homepage der Gemeinde verfügbar unter
https://www.kriftel.de/leben-umwelt/umwelt-klima/starkregenereignisse/
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