Ein ganz besonderer Ausflug führte 17 neugierige Lateinschülerinnen und -schüler des 7. Jahrganges zusammen mit ihren Lehrerinnen Susanne Böhm und Nicola van de Loo ins Hofheimer Stadtmuseum. Im Zentrum des Interesses: die beeindruckende Römerabteilung, die mit spannenden Exponaten und vielen Aha-Momenten aufwartete.
Schon beim Betreten der Ausstellung war klar: Hier gibt es mehr zu entdecken als alte Steine. Die Jugendlichen tauchten ein in das Alltagsleben römischer Soldaten und staunten nicht schlecht, als sie erfuhren, dass jeweils acht Legionäre in einer einzigen Baracke hausten – eine eher enge Angelegenheit. Besonders eindrucksvoll war auch das Schuhwerk der Antike: Ledersandalen mit äußerst dünner Sohle, die im Vergleich zu heutigen Sneakern alles andere als bequem wirkten.
Als ein römisches Schild zum Anfassen bereitstand, wagten sich einige Mutige an die Probe – und stellten überrascht fest: gut zehn Kilogramm bringt ein solches Schutzgerät auf die Waage. Kein Wunder, dass ein Legionär gut trainiert sein musste.
Beleuchtet wurde das römische Leben übrigens wortwörtlich: mit Öllampen, deren schwacher Lichtschein die Abende erhellte. Und auch sprachlich ging es auf Spurensuche – viele Begriffe unseres heutigen Wortschatzes haben lateinische Wurzeln. So stammt „Anker“ vom lateinischen ancrum, „Fenster“ von fenestra und „Kiste“ von cista. Ganz nebenbei lernten die Schülerinnen und Schüler auch, dass die romanischen Sprachen wie Französisch, Spanisch oder Italienisch einst als Dialekte des Lateinischen begannen.
Auch die persönliche Neugier kam nicht zu kurz: Luca staunte, dass die Römer keine Tomaten kannten – Luke hingegen war fasziniert von der Tatsache, dass Gabeln in der Antike noch unbekannt waren. Gegessen wurde also mit den Fingern – oder mit Löffeln und Messern.
Kreativität war schließlich beim Töpfern gefragt: Ganz nach römischem Vorbild entstanden hübsche Tonschüsseln, fantasievolle Tiergestalten und lustige Kreationen, bei denen der Vorstellungskraft keine Grenzen gesetzt waren. Ein römisches Schwein mit drei Beinen? Kein Problem!
Am Ende kehrten 17 junge Zeitreisende mit vielen neuen Eindrücken zurück nach Kriftel. Geschichte wurde an diesem Tag nicht nur verstanden, sondern erlebt. Dieser Ausflug hat wieder mal bewiesen: Latein lebt – und macht sogar Spaß!
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