Am 15. Mai unternahm eine Gruppe von 25 Mitgliedern der AWO Kriftel einen Frankfurt-Ausflug der anderen Art. Ziel war das MMK (Museum für Moderne Kunst) im MMK Tower. Unter dem Motto „Gegenwartskunst erleben mit Lebenserfahrung“ erhielten sie hier eine individuelle private Führung. Motto der Ausstellung war „Undermining the Immediacy“ (zu Deutsch: Unterminierung der Unmittelbarkeit). Darunter konnte sich – trotz aller Lebenserfahrung – zunächst niemand der Gäste etwas vorstellen. Aber die beiden ebenso charmanten wie kenntnisreichen Führerinnen Katharina und Isabell, die jeweils eine Hälfte der Gruppe durch die Ausstellung führten, sorgten für ein besseres Verständnis. Nicht, indem sie einfach Erklärungen lieferten für die doch teils etwas sperrigen Arrangements, die sich hier als Kunst präsentierten. Nein, die beiden Damen gingen subtiler vor, wie sich das für gestandene Kunstvermittlerinnen gehört. Sie fragen z.B. zunächst die Anwesenden: „Was fällt Ihnen ein, wenn Sie an Heizkörper denken?“ und dann kamen tatsächlich Assoziationen angesichts der pastellfarbigen Heizkörper, die als Kunst vorgestellt worden waren. Hier knüpfte die Führerin an und konnte so gemeinsam mit den Damen und Herren zu einem besseren Verständnis der Ausstellungsstücke vorstoßen. Und das, obwohl – wie zuvor abgefragt worden war – ein guter Teil der Anwesenden sich bisher noch nie mit moderner Kunst befasst hatte. Die Erklärungen und Zusammenhänge waren oft verblüffend und erschienen nicht gerade naheliegend, aber am Ende doch einleuchtend. Bei den Künstlerinnen und Künstlern handelte es sich schließlich um Menschen aus allen Ecken der Welt, die höchstens halb so alt sind, wie die Gäste. Es war allen nachvollziehbar, dass sie viele Dinge völlig anders sehen und vor allem umsetzen. So gab es z.B. „Alte weiße Männer“ als Pappkameraden, Müllkippen, die zum Klingen gebracht wurden, oder Neuinterpretationen des Schwarz-Weiß von Schachfiguren. So war dies ein spannender Rundgang. Das Museum stellte sogar tragbare Sitzgelegenheiten zur Verfügung, damit die Teilnehmenden auch vor einzelnen Stationen, wie z.B. Videos, länger sitzen und sich ihre Gedanken machen konnten. Im Austausch mit den Kunsthistorikerinnen wurden die Eindrücke des Besuches und der Ausstellung am Ende noch einmal gemeinsam besprochen und die Beteiligten waren sich einig, eine neue, aber höchst beeindruckende und interessante Kunsterfahrung erlebt zu haben. Nach knapp 2 Stunden verabschiedeten sich alle mit einem herzlichen Dankeschön. Katharina gab ihnen noch mit auf den Weg, dass sie gerne immer wieder Gebrauch machen sollten vom Angebot der kostenlosen Führungen im MMK.
Nach so viel Kunst gab es danach im „Paulaner am Dom“ für alle die Gelegenheit, sich mit einem Mittagessen zu stärken, bevor es nach einem gemütlichen Bummel durch die neue Frankfurter Altstadt Richtung S-Bahn nach Kriftel ging. Herzlicher Dank galt auch dem AWO-Vorsitzenden Gerhard Mantel und dem Vorstand, der dieses Kunsterlebnis arrangiert hatte.
Kommentare