Oma und Opa haben immer die Türen geschlossen und das Licht aus gemacht, wenn sie den Raum verlassen haben. Gebadet wurde nur samstags, und geheizt wurden nur die Räume, in denen man sich aufgehalten hat.
Der Antrieb waren die Kosten. Man musste sparen.
In meiner Jugend fand ich das trotzdem ausgesprochen spießig.
Später, als mir klar wurde, dass es ja nicht nur ums Geld geht, sondern der Trend nach immer Mehr und Größer unserem Planeten den Würgegriff ansetzt, habe ich Energiesparen zu einem Spiel gemacht. Wenn ich Energie sparen kann und konnte, fühl(t)e ich mich als Gewinner.
Manche mögen es weiterhin spießig finden, z.B. Eingefrorenes einen Tag früher aus dem Gefrierschrank zu holen und im Kühlschrank aufzutauen. Aber das ist Teil des Spiels - und angewandte Physik.
Selbst Corona hat gezeigt, dass bei all den negativen Folgen auch einige einzelne Aspekte positiv sein können. Mehr Arbeitsplätze im Home Office reduzieren den Spritverbrauch und sparen außerdem noch nervige Fahrzeiten. Manche Arbeitgeber haben erkannt, dass man damit auch Mieten für Büroflächen und Heizkosten sparen kann.
Der Klimawandel war und ist eigentlich genug Grund, auch unser eigenes Verhalten auf den Prüfstand zu stellen. Putins Krieg in der Ukraine mit all dem Leid für die betroffenen Menschen zeigt uns zudem auch noch, auf welch tönernen Beinen unser liebgewonnener Lebensstandart steht.
Wenn nicht jetzt, wann dann ist der Zeitpunkt gekommen, über geringeren Energie- und Ressourcenverbrauch und das, was wirklich wichtig im Leben ist, nicht nur zu reden, sondern unsere Gewohnheiten tatsächlich zu ändern? Und wem das Spiel zu kindisch ist, kann daraus ja auch einen Hochleistungssport machen.
Energie zu sparen ist nicht spießig - es nicht zu tun ist dekadent.
Wer sich angesprochen fühlt, findet beim Bund der Energieverbraucher viele nützliche Tipps zum mitspielen: www.energieverbraucher.de.