Der älteste Teilnehmer war 90 Jahre alt

Oldtimerrallye „Main-Taunus Klassik“ führte von Hofheim über Bad Soden nach Kriftel

Mittlerweile bereits zum elften Mal schlängelte sich am vergangenen Sonntag die Main-Taunus-Klassik Oldtimerrallye mit einer stattlichen Anzahl höchst ansehnlicher alter Karossen durch den Landkreis. Los ging es morgens um 10.01 Uhr auf dem Parkplatz am Hofheimer Landratsamt. Schon im Vorfeld des Starts war das dortige Areal ziemlich spektakulär gefüllt mit insgesamt etwa 120 Oldtimern auf relativ engem Raum. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher nutzten diesen frühen Zeitpunkt, um durch die Reihen der noch parkenden Fahrzeuge zu schlendern und jene genüsslich zu begutachten.

Das Motto der Veranstaltung versprach einmal mehr, dass es eine "touristische, mit Roadbook geführte Oldtimertour durch den Main-Taunus-Kreis und die Region mit leichten Aufgabenstellungen für die Teilnehmer" werden sollte - und genau das wurde auch erneut umgesetzt, bei recht schönem Frühherbstwetter und ohne Niederschlag, was die Fahrer diverser Cabriolets sicher zu schätzen wussten.

Der Überschuss der Benefizveranstaltung, die Spaß auch mit der Hilfe für Bedürftige verbinden will, kommt auch in diesem Jahr zu hundert Prozent den gemeinnützigen Projekten der Main-Taunus-Stiftung „Hilfe für Menschen“ zur Erfüllung ihres Stiftungszweckes zugute. Dort wird unverschuldet in Not geratenen Menschen möglichst unbürokratisch und schnell geholfen. Einnahmen generiert die Rallye unter anderem durch das Nenngeld: Pro Fahrer fallen 75 Euro an, für jeden Beifahrer weitere 55 Euro, zusätzliche Mitfahrer zahlen 15 Euro.

Experte am Mikrophon

Die Moderation des Rallye-Starts übernahm mit Bernd Schultz abermals ein echter Fachmann: In der Oldtimer-Szene ist dieser überregional wohlbekannt, auch in Hattersheim am Main moderiert er immer wieder die "Klassikertage" und stellt dabei stets seinen enormen Wissensschatz unter Beweis.

Mit lockeren Sprüchen und vielen informativen Fakten stellte er die einzelnen Startnummern vor: So wusste er beispielsweise, dass das Audi Coupé, ein seinerzeit sehr teures Auto, das Gegenstück zum BMW 2800 CS darstellte und ein wenig "italienischen Chic" ausstrahlte.

Und ein Ford Mustang aus dem Jahre 1966 durfte ursprünglich in Deutschland gar nicht so heißen: Hierzulande wurden sie als Ford T5 vermarktet - aus dem einfachen Grund, dass die Namensrechte für "Mustang" damals in Deutschland bei der Firma Krupp für deren Lastwagen lagen.

Das Teilnehmerfeld war erneut auf 120 Fahrzeuge begrenzt, die Erstzulassung musste jeweils vor dem 1. Januar 2004 erfolgt sein. Zugelassen waren Fahrzeuge mit normaler Zulassung (schwarzes Kennzeichen, auch mit Saisonkennzeichen), mit Oldtimerzulassung (H-Kennzeichen) und mit Oldtimerkennzeichen (rote 07er-Nummer).

Unter Anwesenheit von Landrat Michael Cyriax, der Kreistagsvorsitzenden Susanne Fritsch und dem Landtagsabgeordneten Axel Wintermeyer wurden die Boliden mit jeweils einminütigem Abstand auf die Reise geschickt. Über einen Zwischenstopp zur Mittagszeit an der Augustinum Seniorenresidenz in Bad Soden ging es schließlich zum Zielpunkt, der Konrad-Adenauer-Schule in Kriftel, wo das letzte Fahrzeug gegen 17 Uhr bejubelt wurde.

Auf der etwa 130 Kilometer langen Strecke dorthin mussten diverse Aufgaben bewältigt werden, wie zum Beispiel ein Quiz mit breit gefächerten Fragen zum Thema "Olympia": Wie viele olympische Medaillengewinner hat es laut offiziellen Aufzeichnungen seit 1896 gegeben? Und welcher Fahrzeughersteller hatte ein Modell namens „Olympia“ in seiner Modellpalette? Dass die Antworten im Multiple-Choice-Verfahren zur Auswahl standen, erleichterte die Grübelei ein wenig - und machte die Auswertung im Anschluss auch einfacher.

Alle Aufgaben waren spielerisch ausgelegt, zu großer Ernst oder übertriebener Ehrgeiz waren nicht gefragt. Das gemeinsame Vergnügen steht bei Main-Taunus-Klassik immer deutlich im Vordergrund.

Siegerehrung in Kriftel

In Kriftel angekommen, warteten die passionierten Oldtimer-Fans dann auf die Punkteauszählung und die Siegerehrung.

Den ersten Platz belegte schließlich Dr. Michael Karch mit seinem Mercedes-Benz 300 SEL 3.5, Baujahr 1971. Es folgten auf Platz zwei Jörg und Sandra Geyersbach mit ihrem Mercedes Benz SLK aus dem Jahre1996. Platz drei ging an Marcel Müller und Sabrina Elster mit ihrem Porsche 924, Baujahr 1985.

Das älteste Auto im Teilnehmerfeld brachten Walter Hertel und Werner Baier an den Start: Einen 90 Jahre alten Wolseley (GB) Hornet Special 12hp Eustace Watkins Daytona.

Die vollständigen Ergebnisse sind im Detail auf www.main-taunus-klassik.de zu finden.

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