„Eine Million Sterne“ in Hofheim

Stimmungsvolle Veranstaltung des Caritasverbandes Main-Taunus e.V. auf dem Ludwig-Meidner-Platz

Auch sie zündeten selbstverständlich gerne eine „Sternenkerze“ an: Hofheims Bürgermeister und Schirmherr der Veranstaltung, Chrisitan Vogt, Torsten Gunnemann, Vorstand des Caritasverbandes Main-Taununs und Bezirksdekan Pfarrer Klaus Waldeck (von links).

Am vergangenen Freitag leuchteten auf dem Hofheimer Ludwig-Meidner-Platz „Eine Million Sterne“.

Symbolisiert wurden diese durch die vielen strahlenden Kerzen einer Veranstaltung des Caritasverbandes (CV) Main-Taunus e.V., die von dessen Ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitenden zu Signalen für Solidarität und Gerechtigkeit zusammengestellt worden waren und von vielen Passanten immer wieder gerne mit Spendenkerzen ergänzt wurden.

Mit der stimmungsvollen Veranstaltung hatte sich der CV Main-Taunus der bundesweiten Aktion #EineMillionSterne von Caritas international, dem Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes (DCV), angeschlossen, welche seit 2007 jährlich vor dem Welttag der Armen im November viele Kerzen an bedeutenden Plätzen und Gebäuden in möglichst vielen Städten und Gemeinden entzündet, um die Erinnerung an die Menschen wachzuhalten, die oft vergessen werden, weil sie sozial benachteiligt und ausgegrenzt sind.

Mittlerweile ist #EineMillionSterne eine Aktion des internationalen Caritas-Netzwerkes, die europaweit u.a. in Belgien, Frankreich, dem Kosovo, Luxemburg, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, der Schweiz, der Ukraine und sogar außerhalb Europas, etwa in Marokko, durchgeführt wird.

Torsten Gunnemann, Vorstand des CV Main-Taunus, freute sich über die gute Resonanz auf die schöne Veranstaltung, bei der er den Bezirksdekan und Caritas- Aufsichtsrat Pfarrer Klaus Waldeck, die CDK-Sprecherin Jutta Blennemann sowie viele Ehren- und Hauptamtliche aus den Pfarreien in Hofheim und Kelkheim, Mitarbeiter*innen aus den verschiedenen Einrichtungen des CV Main-Taunus und aus der CKD ganz herzlich begrüßte. Dafür, dass Hofheims Bürgermeister Christian Vogt als Schirmherr der Aktion ebenfalls anwesend war, bedankte Gunnemann sich sehr: „Es war toll, dass Sie sich schon im letzten Jahr sofort bereiterklärt haben, uns heute hier zu unterstützen.“ Der CV Main-Taunus-Vorstand versprach, dass die Aktion zukünftig jährlich im Wechsel in den verschiedenen Kommunen im Main-Taunus-Kreis stattfinden soll. „Alle sind eingeladen, gegen eine Spende eine Kerze mitzunehmen und sie Zuhause weiterbrennen zu lassen für die Menschen, die ein Licht brauchen“, regte er die Gäste und Passanten an.

Bezirksdekan Pfarrer Waldeck lobte nicht nur die „wunderbare Aktion“, sondern auch das Zeichen, welches mit dieser gesetzt wurde: „Diese vielen leuchtenden Kerzen sind alle ein Sinnbild für eine solidarische Gesellschaft und eine gerechtere Welt, sie sind ein Zeichen der Hoffnung“, hob er in seinem geistlichen Impuls hervor, „denn die Finsternis ist nicht nur finster, es gibt auch Licht – manchmal kommt es von oben, manchmal aus der Nachbarschaft und manchmal von da, wo wir es nicht erwartet hätten.“ Dabei seien die „Sterne“, die an diesem Abend in Hofheim leuchteten, sogar mehr als nur einfach ein Zeichen. „Hier stehen Menschen dahinter, die Gutes tun, die für andere Menschen da sind – Menschen, die ein Licht anzünden, anstatt über die Finsternis zu klagen.“ Christen sollten ihr Licht „nicht unter den Scheffel stellen“, sondern es gemeinsam leuchten lassen, auch zusammen mit der Caritas als Verband, der alle dazu verbünde und anrege, zu helfen und im Guten kreativ zu sein. „Also lassen wir uns inspirieren zu Gutem, schenken wir anderen ein Hoffnungszeichen – Gelegenheiten dazu gibt es genügend“, forderte Waldeck die Zuhörer auf.

„So dunkel sind die Novembertage in Hofheim gar nicht – besonders in dieser Woche werden sie aufgehellt: von Martins-Laternen und von (fast) einer Million Sterne“, schmunzelte Hofheims Bürgermeister Christian Vogt zum Beginn seiner Grußworte mit Blick auf die „Lichterflut“, welche den Ludwig-Meidner-Platz an diesem Abend schmückte, „für sich alleine ist jede Kerze ein kleines Licht, sie strahlt nicht weit und ist schnell erloschen. Aber zusammen ergeben so viele Kerzen ein Lichtermeer.“ Vogt dankte den ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiter*innen der Caritas sehr herzlich. „Beratungsarbeit ist in diesen Zeiten wichtiger denn je, kämpfen doch viele mit den seelischen und finanziellen Auswirkungen der Corona-Zeit“, betonte Hofheims Bürgermeister und bedankte sich für die sehr gute Zusammenarbeit mit dem CV Main-Taunus, welche die Stadt auch in Zukunft weiter stärken wolle.

Die #MillionSterne-Aktion in Hofheim bot nicht nur Stimmungsvolles für das Auge und warmen Punsch gegen die Kälte, sondern auch viel Information zur Arbeit von ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiter*innen des Caritasverbandes Main-Taunus. Fast alle Einrichtungen und Anlaufstellen des Verbandes waren auf dem Ludwig-Meidner-Platz mit einem leuchtenden Symbol vertreten: da strahlten Sterne, Herzen, das „Open House“, eine Sonne und sogar ein Pullover. Diese und noch mehr Kerzenbilder hatten Mitarbeitende der Tafeln, der Anziehpunkte, der Beratungsstellen, aber auch der Kelkheimer und Hofheimer Pfarreien zusammengestellt. Gerne stellten sie sich, ihre Arbeit und auch ihr Leuchtsymbol an diesem Abend vor.

Die Einnahmen und Spenden der Aktion werden in diesem Jahr in die Beratungsarbeit im Caritas-Sozialbüro in Hofheim an der Burgstraße und in Eschborn fließen. Das Sozialbüro ist eine wichtige, zentrale Einrichtung und Anlaufstelle für Menschen, die Unterstützung brauchen, denn es bietet Rat und Hilfe in allen Lebenslagen. Sein Erhalt ist von Spenden abhängig, weil solche Dienste nicht gesetzlich geregelt sind. Das Sozialbüro ist für jeden Bürger offen, und etwa – wohl auch durch die Coronakrise verursachte – Fragen nach Kurzarbeit, existenzsichernden Leistungen nach SGB 2, 3 und 12 und zu deren Antragsstellung wurden dort in der letzten Zeit häufig gestellt. Zudem berät das Caritas-Sozialbüro in Sachen Migration, Asylverfahren, bei drohender Wohnungslosigkeit und auch Alleinerziehende. Weiter kann man dort Rechtsberatung durch versierte Jurist*innen in allen Fragen des Familien- und Ausländerrechts finden. Mit KOMPASS GELD, dem Mikrosozialkredit und dem Bildungskredit kann es Budgetberatung und finanzielle Unterstützungsleistungen etwa für Ausbildung und Lebensunterhalt, für Führerschein, Anschaffung von Möbeln und Technik für Haushalt ermöglichen.

Die Stadt Hofheim, die Städte Eschborn und Flörsheim sowie der Kreis unterstützen die Arbeit des Sozialbüros durch Zuschüsse.

Musikalisch umrahmte die Hofheimer Sängerin Katja Gorol die Veranstaltung mit ihrem schönen Gesang, der immer wieder Menschen dazu einlud, stehen zu bleiben, zuzuhören und die „Eine Million Sterne“ zu betrachten.

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