Bundesligafinale 2020 Schützenverein Kriftel: Luftpistolenschützen verteidigen die Bronzemedaille

Das Krifteler Team bei der Siegerehrung mit allen in der Saison eingesetzten Akteuren: (v.li.) Andreas Fix, Christian Reitz, Tanja Becke, Slawomira Szpek, Trainer Detlef Glenz, Maximilan Schenk, Betreuer Klaus Tamm (verdeckt) Dominik Sänger, Oliver Geis, Betreuer Ferenc Kantor und Mathias Putzmann. Es fehlt Beata Bartkow-Kwiatkowska.

Schützenverein Kriftel: Luftpistolenschützen verteidigen die Bronzemedaille

Kriftels Luftpistolenschützen haben bei ihrer zehnten Finalteilnahme zum achtem Mal das Siegertreppchen erreicht. In Rotenburg an der Fulda ging es im KO-Wettkampf zunächst gegen den Vierten der Gruppe Süd, Murrhardt-Karnsberg. „Die Viertelfinals der Bundesliga sind wahrscheinlich die härtesten Wettkämpfe weltweit in den Luftdruckdisziplinen“, bewertete Kriftels Trainer Detlef Glenz dieses Match. „Der Druck ist brutal hoch weil jeder weiß, wenn es daneben geht, bist du raus und die Vorleistungen der ganzen Saison sind umsonst. Es kommt nicht von ungefähr, dass viele ausländische Spitzenschützen diese Liga zum Abhärten und zur Vorbereitung auf die ganz großen internationalen Wettkämpfe nutzen. Dazu kommt noch die Atmosphäre in der Halle mit einem Lärmpegel der ebenso gut von einem Fußballspiel stammen könnte. Da muss sich jeder Schütze beweisen und das gelingt nicht immer.“ Das beste Beispiel dafür lieferte der Südmeister SV Waldkirch, der seine Viertelfinalbegegnung gegen den Nordvierten SV Raesfeld völlig überraschend mit 2:3 verlor und somit in der ersten Runde die Segel streichen musste. Damit war einer der Mitfavoriten schon in der ersten Runde gescheitert.

1. Duell gegen Murrhardt-Karnsberg

Die Krifteler Schützen wollten dieses Schicksal nicht teilen und gingen hochkonzentriert in das Duell mit dem Süd-Vierten Murrhardt-Karnsberg. Das sehr ausgeglichen besetzte Team aus dem Süden konnte etwa 20 Minuten mithalten, danach bestimmten die Schützlinge von Trainer Detlef Glenz das Geschehen und führten auf allen fünf Mannschaftspositionen bei den Zwischenergebnissen. Auf der Spitzenposition brachte Christian Reitz den Nordmeister erwartungsgemäß gegen Tobias Heider mit 388:366 Ringen in Führung, Maximilian Schenk erhöhte gegen den erfahrenen Patrick Lengerer an Position fünf mit 382:379 Ringen auf 2:0 und konnte sich ein Extralob seines Trainers abholen. „Es war seine beste Bundesligaleistung bislang und er hat seine Nominierung gerechtfertigt.“

Etwas überraschend verpasste Dominik Sänger dann die 374er Vorgabe von Leo Braun um einen Ring und Murrhardt-Karnsberg konnte beim Stand von 1:2 noch hoffen. In der Schlussphase jedoch waren Mathias Putzmann (379:371 gegen Jason Turner) und Beata Bartkow-Kwiatkowska (384:377 gegen Wolfgang Renner) zu stark für die Karnsberger und sicherten den erhofften Erfolg für Kriftel. „Ich bin zufrieden. Unser Ziel beim Finale ist immer klar definiert, wir wollen dreimal Schießen und das haben wir erreicht“, so Trainer Detlef Glenz.

Kriftel mit ungewohnter Schwächephase

Nur drei Stunden nach dem Sieg über Murrhardt-Karnsberg musste das Team dann im Halbfinale gegen den SV Kelheim-Gmünd antreten, der im Viertelfinale den fünffachen Bundesligameister PSV Olympia Berlin besiegt hatte. Zwar starteten die Krifteler auch in dieses Match recht überzeugend, doch im Laufe der Partie zeigten die Schützlinge von Trainer Glenz ungewohnte Schwächephasen. Und so standen die Hochrechnungen kurz vor Ende des Matches bei 3:2 für Kelheim. Nach dem 383:385 von Christian Reitz gegen Damir Mikec an eins und dem 375:378 von Mathias Putzmann gegen Monika Karsch konnten Dominik Sänger (374:367) gegen Philipp Grimm und Beata Bartkow-Kwiatkowska (375:373) gegen Simon Weiß zunächst ausgleichen, doch erst ein Patzer von Christoph Schultheiß in Form einer Fünf in der letzten Paarung kurz vor Ende des Wettkampfes eröffnete nochmals die Chance heranzukommen. Maximilian Schenk konnte mit einer zehn im letzten Schuss noch ein Stechen gegen Christoph Schultheiß erzwingen, musste sich dort jedoch mit einer 9 gegen die 10 seines Kontrahenten geschlagen geben.

„Das ist natürlich schade“ kommentierte Kriftels Betreuer Klaus Tamm den Wettkampf. „Aber wir waren einfach nicht stark genug in diesem Match. Das hohe Niveau aus dem Viertelfinale haben wir hier leider nicht erreicht. Morgen haben wir die Chance auf Bronze und die wollen wir natürlich nutzen. Wenn wir das Halbfinale erreicht haben, standen wir bisher immer auf dem Treppchen. Daran soll sich auch möglichst nichts ändern.“

Hoffnung auf "Bronze"

Diesen Vorsatz hatten die Krifteler Schützen alle verinnerlicht. Von Beginn an dominierten sie die Begegnung gegen den SV Raesfeld – das Team, dass den Südmeister SV Waldkirch im Viertelfinale ausgeschaltet hatte. Christian Reitz begann mit einer makellosen 100er Serie, Mathias Putzmann startete mit 99 Ringen und auch die übrigen Schützen - Andreas Fix war an Position Fünf für Maximilian Schenk in das Team gekommen – legten hohe Ergebnisse vor. So zeichnete sich ziemlich schnell ab, dass für Raesfeld in diesem kleinen Finale nichts zu holen sein würde. Am Ende stand ein glatter 5:0 Erfolg für den SV Kriftel. Christian Reitz erzielte beim 390:384 gegen Bart Liebens das höchste Einzelresultat im Pistolenbereich im gesamten Finale, Mathias Putzmann glänzte mit 388:378 gegen Jan Brückner, Dominik Sänger bezwang Michael Peirick mit 379:358, Beata Bartkow-Kwiatkowska siegte gegen den starke Robin Januszek mit 381:379 und auch Andreas Fix gewann sein Duell gegen Christian Brabender mit 372:362 Ringen.

Magische 1900er Grenze durchbrochen

„Das war noch mal ein Ausrufezeichen“, so Kriftels Trainer Detlef Glenz zur Leistung seiner Mannschaft. „Nach den 1906 Ringen im Viertelfinale nochmal 1910 Ringe im Bronzematch, das kann sich sehen lassen“, waren dies doch die beiden einzigen Ergebnisse, die die magische 1900er Grenze an diesem Wochenende durchbrachen.

„Wir sind rundherum zufrieden, das zehnte Mal im Finale, zum achten Mal eine Medaille gewonnen. Und im nächsten Jahr greifen wir wieder an, der mittlere Platz auf dem Siegerpodest bietet einfach einen besseren Ausblick, kündigte der Coach mit einem Schmunzeln an.

Neuer Deutscher Mannschaftsmeister wurde die Braunschweiger SG durch einen 5:0-Erfolg im Finale gegen Kelheim-Gmünd.

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