Wer die Homepage des HC Leipzig öffnet, kommt erst einmal aus dem Staunen fast nicht heraus. 21 Mal war der Verein deutscher Meister, neunmal Pokalsieger, ganz früher noch mit den Namen Rotation Leipzig-Mitte, SC Lok, SC, VfB Leipzig (ab 1993) und seit 1999 als HC. Den Europa-Cup holten sie viermal, den Supercup 2008. Bekannte Namen sind noch in guter Erinnerung: Grit Jurack, Nicola Pietzsch, Ingrida Radzeviciute und Ulrike Mertesacker, die Frau von Ex-Fußball-Nationalspieler Per Mertesacker. Bekannt ist auch der Torwart-Trainer der Damen in der 2. Bundesliga, Legende Wieland Schmidt. Das Juniorteam spielt Oberliga, die weibliche B1 auch Bundesliga, bis zu den Bambinis runter stellt der HC Teams im weiblichen Bereich.
Soweit die Voraussetzungen für eine besondere Partie. Denn die weibliche A-Jugend hat eben jenen HC Leipzig im ersten Bundesliga-Heimspiel in der 101-jährigen Geschichte der TuS Kriftel Handball zu Gast. Das Team aus dem Osten wird am Sonntag, 29. September, um 14 Uhr seine Visitenkarte in der Schwarzbachhalle abgeben. Und die ist neben der Vergangenheit auch aktuell besonders: Die weibliche A-Jugend war 2023 deutscher Vizemeister, kam 2024 ins Final Four, die B-Jugend ist amtierender deutscher Meister. Kriftels Trainer Christian Albat sieht in der Mischung eine „brutal starke erste Sechs“ von Leipzig und ist durchaus beeindruckt ob der Trophäensammlung des HC. Aber damit hört die Ehrfurcht dann auch schon auf. „Wir wollen das Maximum aus uns rausholen“, fordert der Coach. Die Abwehr soll den Gegner „stressen“, im Angriff möchte er mehr Tiefe als bei der deutlichen Auftaktniederlage bei Bayer Leverkusen sehen. Und Albat hofft natürlich auf die heimischen Fans, die das Spiel für alle mit zu einem Erlebnis machen sollen. Um dann mit Selbstvertrauen ins dritte Spiel in Mundenheim/Rheingönheim (8. November, 20 Uhr) gehen und das Weiterkommen zumindest in die Pokalrunde erreichen zu können.
Die TuS Kriftel will sich zudem als guter Gastgeber präsentieren. Für Essen und Getränke wird gesorgt sein. Die Schwarzbachhalle soll bestens gefüllt werden. Kinder bis 16 Jahre und jugendliche TuS- und JSG-Mitglieder zahlen keinen Eintritt. Die Abteilung hofft auf ein faires Spiel, der Trainer mit seinem Team Markus Kilp, Tabea Weber und Anja Schreiber darauf, die Gäste aus der klaren Außenseiterrolle heraus möglichst viel ärgern zu können.
Damen I: TuS Nordenstadt – Kriftel 29:24 (17:15)
Auch im zweiten Spiel reichte es für die Damen in der Oberliga nicht zu den ersten Punkten. Die Mannschaft hatte sich in Nordenstadt mehr ausgerechnet, musste aber mit leeren Händen den Heimweg antreten. Allerdings war die Konstellation eine Besondere: Denn hier spielte auf dem Papier der Absteiger aus der Regionalliga (Kriftel) beim Aufsteiger auf der Bezirks-Oberliga. Faktisch aber standen sich fast die beiden BOL-Teams aus der vergangenen Saison gegenüber, denn Kriftels Zweite ist ja nahezu komplett nach oben aufgerückt. Deshalb waren die Rollen hier keinesfalls klar verteilt. Bereits in den ersten zehn Spielminuten gelang es Nordenstadt, sich mit vier Toren abzusetzen. Bis zur Halbzeitpause konnten sich die Krifteler Damen immer wieder auch durch die vielen Paraden von Alexa Loyal auf zwei Tore rankämpfen. Jedoch gelang es Kriftel auch in der 2. Halbzeit nicht, den Rückstand wieder aufzuholen. Auch hier halfen die Paraden von Stefanie Dieskau am Ende nichts.
Es spielten: Loyal, Dieskau (Tor), Schröder (11/7), Marschall (3), Brenninger, Dollinger, Kilp (je 2), Dicke, Lünenbürger, Schumacher, Wittek (je 1), Denschlag, Heun, Henke.
Männer I: ESG Niederhofheim/Sulzbach – MSG Schwarzbach 40:38 (16:19)
Eine ärgerliche Niederlage musste die MSG im nächsten Derby hinnehmen. Einen großen Teil des Spiels führte die Mannschaft von Trainer Daniel Rossmeier, um sich dann in den letzten zehn Minuten noch zumindest einen durchaus verdienten Punkt nehmen zu lassen. Schon zu Beginn lagen die Schwarzbacher vorn, doch die ESG konnte auch immer wieder ausgleichen. Dann aber konnte sich der Gast beim 18:13 sogar auf fünf Treffer absetzen, es sah gut aus im Spiel. Auch zur Halbzeit standen die Weichen noch deutlich auf Sieg. Im zweiten Abschnitt allerdings schmolz der Vorsprung, in der 40. Minute konnte Niederhofheim/Sulzbach erstmals nach langer Zeit wieder ausgleichen. Es folgte ein offener Schlagabtausch, wobei die Gäste auch zehn Minuten vor Schluss noch 32:30 vorne lagen. Dann aber hatten die Gastgeber den längeren Atem und zogen beim 38:34 entscheidend weg. Da half auch die starke Leistung von Torwart Janik Pfeffer nichts mehr, der auf 18 Paraden kam. In der entscheidenden Phase hatte sich das Team, wie schon im ersten Heimspiel, zu viele technische Fehler und Fehlwürfe geleistet und den Gegner zu Tempogegenstößen eingeladen.
Es spielten: Janik Pfeffer, Pirmin Haas (Tor), Marc Stroh (2), Johannes Stockhofe (3), Christian Schröder (6), Max Schubert (2), Ben Büchter (7), Jonathan Karaus (1), Malte Braun (6), Henry Büchter, Jannik Poch, Mika Weiner (4), Kevin Pappisch (7).
Damen II: FTG Frankfurt – Kriftel 23:24 (14:11)
Die Gastgeberinnen mussten ebenso wie Kriftel aus dem ersten Spiel eine Niederlage verkraften. Beide wollten also ihr erstes Erfolgserlebnis. Das Spiel begann für die Kriftlerinnen zunächst verhalten. Einige technische Fehler und eine schlechte Chancenverwertung führten früh zu einem deutlichen Rückstand von 4:9 nach 17 Minuten. Durch couragiertes Angriffs- und Abwehrverhalten gelang jedoch nach 23 Minuten der Ausgleich zum 10:10, auf den jedoch ein Rückstand zur Pause folgte. Mit neuem Elan und dem Willen zum Sieg starteten die Gäste in die zweite Halbzeit. Ziel war es, die Chancen im Angriff zu nutzen und die Abwehr weiterhin zu verdichten, um es den Frankfurterinnen so schwer wie möglich zu machen. In dem weiterhin stark umkämpften Spiel liefen die Kriftlerinnen jedoch lange einem Rückstand hinterher, den sie in der 58. Minute zu ihren Gunsten drehen und erstmals im Spiel in Führung gehen konnten. Die letzten Minuten wurden noch körperbetonter, es gab eine Zwei-Minuten-Strafe für die FTG. Nach einem erneuten Ausgleich der Gastgeberinnen galt es, die letzte Chance zum Sieg zu nutzen. Und der wurde mit einem erfolgreichen Siebenmeter auch geholt.
Es spielten: Zemljak, Drebes V. (Tor), Drebes A. (1), Schlosser (3), Stierstätter, Ferrando-Stenner, Waltes (1), Schweikart, Hacker (3), Schumacher (11/4), Heun (2), Moersfelder, Lessig (3), Tesfaldet.
Weibliche B-Jugend: Kriftel – TV Idstein 20:22 (10:11)
Die Gäste aus Hainhausen mussten in der Regionalliga der weiblichen C-Jugend am ersten Spieltag eine Niederlage gegen Rodgau einstecken, während die Heimmannschaft ihre hohe Halbzeitführung gegen Epp/La über die Ziellinie retten konnte. Und die Kriftler begannen, wie auch in der Vorwoche, wie die Feuerwehr, die Abwehr stand stabil und im Tempospiel zeigte sich die Heim-Sieben sicher und durchsetzungsfähig. Nach zehn Minuten leuchtete eine komfortable 8:2-Führung auf der Anzeigetafel und die Gäste sahen sich zu einer Auszeit gezwungen. Die half ihnen zumindest im Angriff ein wenig, zwar standen die Krifteler um die starke Torfrau Pia Oehler defensiv immer noch stabil, aber ein paar kernige Würfe aus der zweiten Reihe fanden nun ab und an ihr Ziel. Vorne blieben die Kriftler Mädels weiterhin gefällig, und angeführt von der spielfreudigen und abschlusssicheren Louisa Winter erhöhte die TuS bis zum Halbzeitstand von 17:6. In der zweiten Halbzeit zeigte die Gäste-Sieben deutlich mehr Gegenwehr, während die TuS in der Chancenverwertung nachlässig wurde und sich technische Fehler leistete. Der Sieg geriet allerdings nicht mehr in Gefahr. Beste Nachricht des Tages: Malin Karg kam nach kurzer Verletzung kurz zum Einsatz wird entgegen erster Prognosen doch nicht länger ausfallen.
Direkt im Anschluss spielten die meisten wieder B-Jugend. Auch hier begannen die Krifteler Mädels stark, vor allem Mathilda Kirchner zeigte unermüdlichen Einsatz. Nach zwölf Minuten führten die TuS-Mädels gar mit 7:4, verloren dann aber ein wenig den Faden. Entsprechend ging Idstein sogar mit einer Führung in die Kabine. Das Spiel blieb auf Augenhöhe, die Kriftler kombinierten sich zwar gut durch die Abwehrreihen, scheiterten dann allerdings zu oft im Abschluss, und hinten wuselten sich die Idsteinerinnen durch die nicht immer sattelfeste Abwehr. Beim 18:14 für Idstein klaffte das erste Mal eine kleine Lücke, aber die Spielerinnen von Trainerin Finia Ferrano-Stenner bewiesen Moral. Malin Karg traf in der 46. Minute vom Strich und verkürzte auf ein Tor. Auch wenn Mette Neumann kurz vor Spielende auch nochmal auf ein Tor verkürzen konnte, reichte es am Ende nicht ganz.
Nächste Woche reisen die Mädels dann nach Umstadt, um ihre kleine Siegesserie in der C-Jugend auszubauen. Die Umstädter hatten bisher zwei Schwergewichte der Liga als Gegner und konnten noch keinen Punkt erringen, womit die TuS-Mädels als Favorit in die Partie gehen und dieser Rolle auch gerecht werden wollen. In der B-Jugend möchten die Krifteler Mädels endlich den Bock umstoßen und auch mal ein Erfolgserlebnis feiern. Dazu reisen sie dann Sonntag nach Münster.
Es spielten: Pia Oehler (Tor), Louisa Winter, Karoline Flessa, Johanna Höhn, Jana Morlok, Hanna Stork, Smilla Racky, Malin Karg, Anna-Lena Liedtke, Mathias Kirchner, Ronja Weydmann-Kühn, Mette Neumann, Emma Kern.
M. B-Jugend: JSG – Schwalbach/Niederhöchstadt II 20:36 (10:18)
Eine deutliche Niederlage zum Auftakt in die Bezirksliga hat die B-Jugend hinnehmen müssen. Dennoch war es ein ordentliches Spiel der Jungs, die ersatzgeschwächt antreten mussten. Die Gäste hatten eine starke Abwehr formiert, gegen die das Durchkommen schwer war. So standen bis zur Pause auch nur zehn Tore zu Buche. Die B-Jugend der Trainer Malte Braun und Janik Pfeffer hatte gute Phasen, konnte diese aber nicht lange halten. Es kam auch zu unnötigen Ballverlusten im Angriff, die der Gegner zu vielen Gegenstoßtoren nutzte. Dennoch blickt das Team optimistisch nach vorn.
Es spielten: Florin Schneller (Tor), Kjell Abels (8), Florian Roche (6), Jakob Knake, Hugo Schrey (1), Dorian Lindner (2), Alexander Marques, Nico Fischer (3).
M. B-Jugend: TuS Nordenstadt – JSG Schwarzbach 43:25 (23:14)
Auch im zweiten Spiel musste die B-Jugend eine deutliche Niederlage einstecken. Allerdings war das Ergebnis wieder deutlicher. Denn die Mannschaft legt einen motivierten Start hin, stand in der Abwehr mit einer guten Ordnung. Gut eingestellt wurde das Team von Aushilfstrainer Rene Leder und Betreuer Tom Fischer. Allerdings häuften sich nach und nach die Fehler, die Jungs luden so den Gegner zu vielen Ballgewinnen, Chancen und leichten Toren ein. Wenn es dann einmal selbst gute Angriffsaktionen gab, wurde das nicht immer mit Toren belohnt. Fazit: Der Einsatz stimmt, die Leistung phasenweise auch, doch die Mannschaften kann das noch nicht über die volle Spielzeit abrufen. Dennoch werden engere Spiele und die ersten Erfolgserlebnisse sicher kommen.
Es spielten: Florin Schneller (Tor), Mathis Rathert Martinez, Florian Roche (5), Hugo Schrey (6), Jakob Knake (2), Dorian Lindner (8), Moritz Fleckenstein (1), Kjell Abels (2), Nico Fischer (1), Alexander Marques.
Männliche C1-Jugend: JSG Schwarzbach – TSG Münster 15:37 (6:20)
Nach dem Auftaktsieg in Baunatal wollten sich die Gastgeber auch im Derby gegen die deutlich favorisierten Gäste gut verkaufen. Das gelang zwar phasenweise, aber am Ende waren die Gegner einfach eine Nummer zu groß. Münster wird mit dieser Mannschaft und Leistung um die Hessenmeisterschaft mitspielen, während die JSG in der Regionalliga einfach etwas mithalten möchte – mit Spielern vor allem des jungen Jahrgangs. Dass es gelingen kann, hat der Sieg in Baunatal gezeigt. Ein wenig mehr geärgert hätte die Mannschaft den Nachbarn aber schon gerne. Doch die Gäste waren einfach viel durchschlagskräftiger im Angriff, fanden immer wieder Lücken oder kamen im Eins-gegen-Eins durch. Zudem stand Münster stark in der Abwehr und ließ nur wenig zu. Nach der Pause hielt die JSG deutlich besser dagegen und verlor diesen Durchgang nicht mehr ganz so deutlich.
Es spielten: Christoph Klocke, Nick Skornicka (Tor), Henry Schade, Jako Witte (4), Luke Richter (1), Lukas Kirchhoff (1), Carl Rill (2), Max Engel, Philipp Beimel, Valentin Lindner (2), Matei Golban (2), Jan Huhmann (1), Leon Tschupin (2).
Männliche E-Jugend: Niederlage und Sieg jeweils hauchdünn
Viel hatte nicht gefehlt, genau ein einziges Tor. Nach dem überzeugenden Saisonstart in der Woche zuvor, zeigte die männliche E1-Jugend auch im ersten Heimspiel der Leistungsklasse Ost einen sehr ordentlichen Auftritt, verlor gegen die SG Wehrheim/Obernhain aber knapp mit 72:75. „Ich bin sehr stolz auf die Jungs. Sie haben wirklich alles gegeben, und es war ein Duell auf Augenhöhe. Im Endeffekt hätten wir ein paar Fehler vermeiden können, aber es war eine gute Mannschaftsleistung“, lobte Trainer Patrick Weydmann-Kühn. Die umkämpfte und gutklassige Begegnung zwischen zwei der wohl stärkeren Teams der Liga blieb bis zum Schluss spannend. Am Ende behielten die Gäste in der Schwarzbachhalle aber knapp die Oberhand. Bei 12:15 Toren, aber einem Torschützen mehr hätte in der Multiplikation ein Treffer mehr für den Schwarzbach-Nachwuchs gereicht, der in der Woche zuvor bei der HSG Goldstein-Schwanheim gewonnen hatte.
Es spielten: Hugo von Canstein, Mika Euler, Tamme Eckstein, Felix Bick, Moritz Egger, Anton Hannig, Felix Stroh, Tonda Stern, Henry Weydmann-Kühn.
Die E2-Mannschaft hingegen konnte sich über einen Sieg gegen den TV Erbenheim freuen. Hier lautete das Ergebnis nach Toren 15:15. Die Mehrzahl an Torschützen gab den Ausschlag für die JSG Schwarzbach in einem umkämpften Spiel, wo zeitweise Gegner oder Heimmannschaft ein Tor vorne lagen. Umso mehr freute sich Trainerin Marie Weydmann-Kühn, dass auch aus der zweiten Reihe Tore gemacht wurden, sich insbesondere der jüngere Jahrgang ganz toll entwickelt hat und immer mehr Jungs zum Torerfolg kommen. Rege Trainingsbeteiligung zahlt sich eben doch aus.
Es spielten: Philipp Jell, Nikita Hulko, Max Albrecht, Niklas Kurz, Moritz Egger, Maximilian Diefenbach, Benjamin Fausch, Benjamin Ritter, Anton Huthmacher, Mika Euler
Weitere Ergebnisse
Weibliche C1-Jugend: Kriftel – SG Hainhausen 35:22 (17:6)
Vorschau
Ein Heimspiel-Samstag könnte für die Fans von Interesse sein. Die Damen präsentieren sich zu Hause in der Schwarzbachhalle gegen machbare Teams aus Bieber und Eltville. Die Männer der MSG sind in der Brühlwiesenhalle im Einsatz – die Erste hat dabei mit Epp/La gleich den Titelfavoriten zu Gast. Auch die Jugend präsentiert sich in den Hallen, allen voran am Sonntag die weibliche A-Jugend im Bundesliga-Spiel gegen Leipzig.