TuS Kriftel, Abt. Handball Junior-Schiedsrichterprojekt der TuS Kriftel und JSG Schwarzbach mit positivem Resümee

vb

Die Handball-Saison 24/25 neigt sich langsam dem Ende zu. Die Spiele der Jugendmannschaften sind bereits alle gespielt, und die Handballabteilung der TuS Kriftel schaut neben den sportlichen Ereignissen vor allem auch auf ein erstmals in dieser Saison durchgeführtes Schiedsrichter-Projekt zurück und zieht ein positives Resümee. Das Junior-Projekt wurde unter der Leitung von Carina Wellmann, Schiedsrichterin der TuS Kriftel und Jugendsprecherin des Hessischen Handballverbands (HHV), durchgeführt und richtete sich an die weiblichen und männlichen C-Jugenden sowie an die männliche B-Jugend des Vereins. Die Grundidee zum Projekt stammt aus dem Handballverband Rheinhessen, der bereits seit 2016 das Konzept des Junior-Schiedsrichters durchführt, um Jugendliche ab 14 Jahren zur Pfeife zu bringen. Durch Bereitstellung von Lehrunterlagen des Verbandes konnte Carina Wellmann das Projekt auf ihren Verein anpassen und insofern erweitern, dass alle Jugendspieler der TuS und JSG in ihrer sportlichen Laufbahn einen ersten Einblick in das Schiedsrichterwesen bekommen, ohne einen Schiedsrichterschein machen zu müssen.

Im Rahmen des Projekts erhielten die Teilnehmer zunächst eine umfassende theoretische Schulung, in der sie mit den grundlegenden Handballregeln vertraut gemacht wurden. Neben der Theorie stand jedoch auch die Praxis im Vordergrund: Jeder Teilnehmer musste selbst aktiv werden und in einer Praxiseinheit auf dem Spielfeld pfeifen. „Es ist eine großartige Möglichkeit für die Jugendlichen, nicht nur die Regeln für das eigene Spiel besser kennenzulernen, sondern auch zu lernen, was es heißt, die Verantwortung für eine Entscheidung zu übernehmen und auf dem Spielfeld einmal als Schiedsrichter zu stehen um einen anderen Blickwinkel auf das Spiel zu bekommen“, erklärt Carina Wellmann.

Nach der Schulung wurden die Jugendlichen eingeladen, bei den Heimspielen der eigenen E-Jugenden als Schiedsrichter unter Begleitung eines Paten tätig zu werden. Hier konnten sie ihr gelerntes Wissen anwenden und ihre Fähigkeiten weiterentwickeln. Dabei zeigte sich, dass jeder Teilnehmer die Möglichkeit zur Verbesserung und Steigerung seiner Pfeifleistung von Minute zu Minute wahrnahm. Tipps des Paten wurden zügig umgesetzt, auch viele Verantwortliche von gegnerischen Mannschaften lobten die jungen Schiedsrichter für ihr Engagement und Lernbereitschaft. Besonders bewährt hat sich das Pfeifen im Gespann, damit sich die Verantwortung der Spielleitung auf zwei Schultern verteilt und sich die Jugendlichen gegenseitig unterstützen konnten.

Das Junior-Schiedsrichterprojekt kam nicht nur bei den eigenen Vereinsmitgliedern sehr gut an, sondern auch bei vielen gegnerischen Mannschaften, die ebenfalls Interesse an dem Projekt zeigten. Die Jugendlichen lernten nicht nur, die schwierige Aufgabe eines Schiedsrichters zu schätzen, sondern entwickelten auch ein besseres Verständnis und mehr Respekt für die Entscheidungen auf dem Spielfeld. „Ziel des Projektes ist es, den Jugendlichen zu zeigen, wie herausfordernd es ist, eine faire und klare Entscheidung zu treffen. Gleichzeitig wollen wir ihnen beibringen, wie wichtig es ist, die Arbeit des Schiedsrichters zu respektieren – auch im eigenen Spiel“, erklärt Wellmann.

Ein weiterer positiver Nebeneffekt des Projekts ist, dass die Jugendlichen durch das Pfeifen aktiv zum Vereinsleben beitragen und lernen, sich im Verein zu engagieren. Sie erhalten dadurch die Gelegenheit, Verantwortung zu übernehmen und dem Verein etwas zurückzugeben. Zudem konnten die E-Jugendlichen ihre eigenen Vorbilder aus dem Verein sehen, die jetzt in einer neuen Rolle agierten – als Schiedsrichter. „Es ist großartig zu sehen, wie die jungen Spieler zu Vorbildern für die Jüngeren werden und wie diese dann die großen bei ihren Spielen anfeuern. Das stärkt den Vereinszusammenhalt“, betont Carina Wellmann.

Das Projekt fördert zudem das Interesse an einer richtigen Schiedsrichterausbildung, die ab dem 14. Lebensjahr beim HHV absolviert werden kann und trägt dazu bei, neue Schiedsrichter für den Verein zu gewinnen. Auch wenn das Projekt nicht zu einer offiziellen Schiedsrichterlizenz führt und dadurch auf die Spiele der E-Jugend beschränkt ist, sowie kein Zwang für jeden zum aktiven Pfeifen in der Spielrunde ist, zeigte sich, „dass das Interesse der Jugendlichen geweckt wurde und einige auch sichtlich Spaß am Pfeifen fanden“, berichtet die Projektleiterin.

Für ihre Teilnahme am Projekt erhielten die Mannschaften der aktiven Jugendlichen eine finanzielle Vergütung, was die Bedeutung des Engagements unterstreicht und die jungen Schiedsrichter zusätzlich motivierte. „Das Projekt hat einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Handballkultur in Kriftel gemacht“, fasst Wellmann zusammen. „Es hat nicht nur den Respekt vor den Schiedsrichtern gestärkt, sondern auch den Zusammenhalt im Verein gefördert und das Verständnis für die Spielregeln vertieft.“ In Zukunft soll das Junior-Schiedsrichterprojekt mit wenigen Anpassungen fortgeführt und weiter ausgebaut werden, um noch mehr jungen Menschen einen Einblick in das Handball-Schiedsrichterwesen zu geben, um so einen langfristigen Beitrag zur Schiedsrichterentwicklung und vor allem der Kommunikation von Trainieren/Spielern zu Schiedsrichtern zu leisten.

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